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Artikel veröffentlicht am 12.11.2010 um 00:00 Uhr
TSV Heldritt – SV Ketschendorf: Angekommen, um zu bleiben
Sie mussten sich erst eingewöhnen, die beiden Aufsteiger TSV Heldritt und SV Ketschendorf. Mittlerweile sind sie in der Kreisliga Coburg-Lichtenfels aber mittendrin statt nur dabei. Das Formbarometer der letzten vier Spieltage sieht die Kicker aus dem Bad Rodacher Vorort auf dem fünften Platz. Der SVK aus der Kreisstadt Coburg ist Neunter. Zu Saisonbeginn ließen die beiden jungen Teams allerdings einige Punkte liegen. So ist das anpfiff-Topspiel am Sonntag ab 14.00 Uhr ein Abstiegsduell, welches der Frage nachgeht, wer von beiden (an)gekommen ist, um zu bleiben.
Von Andreas Schmitt
Fünf Spieltage musste der TSV Heldritt warten, ehe man den ersten Kreisligasieg bejubeln durfte. 3:1 siegten die Grün-Weißen bei der Sportvereinigung Ahorn. Eine Woche später holte man beim 2:2 gegen Dietersdorf auch den ersten Punkt vor eigenem Anhang. Vorher musste man vier bittere Niederlagen einstecken, unter anderem ein 1:2 im Stadtderby gegen den FC Bad Rodach. Und auch den Mitaufsteigern aus Gestungshausen (2:3) und Ketschendorf (1:4) war man unterlegen. Man fragte sich an der Waldbühne: Sind wir denn eigentlich konkurrenzfähig? Denn auch nach dem ersten Erfolg in Ahorn war zunächst keine Besserung in Sicht. Gar mit 2:6 unterlag man Mitaufsteiger SVM Untermerzbach. Der 26. September 2010 brachte jedoch die Wende für die Elf um Spielertrainer Dirk Thiel: ein 2:1 gegen den TSV Marktzeuln. Darauf konnte man aufbauen, das Selbstvertrauen war zurück. Benötigte man vorher zehn Spieltage für zwei Siege, gewann Heldritt anschließend drei von sechs Begegnungen.

Ketschendorf zuletzt ebenfalls stark


Zuletzt liefen die Mannen des SV Ketschendorf - wie hier Torjäger Philipp Bauer noch zu Kreisklassenzeiten - ihren Gegenspielern oftmals davon. Ob sich das am Sonntag wiederholen wird?
anpfiff.info
Nicht ganz so drastisch, aber prinzipiell ähnlich verlief die Hinrunde beim SV Coburg-Ketschendorf. Nach einem überraschenden Trainerwechsel in der Vorbereitungsphase hatte Neu-Coach Uwe Jahrsdörfer nicht viel Zeit, um an der Abstimmung der Meistermannschaft zu feilen. Der erste Sieg gelang zwar schon am zweiten Spieltag mit 4:1 gegen besagte Heldritter. Und auch der SVM Untermerzbach wurde am fünften Spieltag mit 3:0 bezwungen. Anschließend jedoch verlebten die Ketschendorfer eine Durststrecke. Von den nächsten sieben Begegnungen wurde nur eine gewonnen – diese aber glorreich mit 4:0 im Derby gegen Scheuerfeld. Zuletzt zeigte der Trend aber wieder nach oben. Zwei Unentschieden und ein Sieg – die Bilanz der letzten drei Partien kann sich sehen lassen. Für welche der beiden Mannschaften die Erfolge weitergehen, erfahren Sie wie immer als erstes auf anpfiff.info. Im Vorfeld des Topspiels der Woche stellten sich die beiden Trainer Dirk Thiel (TSV) und Uwe Jahrsdörfer (SVK) den Fragen der anpfiff-Redaktion.

Herr Thiel, Herr Jahrsdörfer, wie bewerten Sie die Leistungen Ihrer Mannschaft in den vergangenen drei Partien?
Dirk Thiel (Spielertrainer TSV Heldritt): Gegen Scherneck (6:2) haben wir gesehen, dass wir spielerisch in der Klasse angekommen sind, gegen Einberg (4:3) haben wir kämpferisch unsere Kreisligazugehörigkeit unterstrichen. In Gestungshausen (2:4) haben manche meiner Spieler gedacht, es gehe auf dem schwer bespielbaren Platz von alleine, so dass der TSV einen Tick besser war. Generell ist mir um die Zukunft meiner jungen Truppe, in der lediglich meine Wenigkeit schon einmal höher als in der Kreisklasse gespielt hat, nach den Vorstellungen der letzten Wochen nicht bange. Wir haben uns an das höhere Niveau der Kreisliga gewöhnt, in welcher sich ein Verteidiger nicht zweimal mit dem gleichen Trick ausspielen lässt, sondern einfach einmal ein taktisches Foul begeht.
Uwe Jahrsdörfer (Trainer SV Ketschendorf): Spielerisch und kämperisch ist bei uns ein Aufwärtstrend erkennbar. Das Selbstvertrauen steigt und damit kommt auch Sicherheit in die Aktionen. Am letzten Wochenende musste unser Heimspiel gegen Schwabthal leider aufgrund der Platzverhältnisse abgesagt werden. Leider, da wir gut drauf sind. In Ahorn (3:3) haben wir unglücklich nicht gewonnen und Bad Rodach (4:0) wurde von uns klar beherrscht. Am Dienstag haben wir aufgrund des Spielausfalles etwas länger trainiert und gehen mit Zuversicht in die Partie gegen Heldritt.


Sieht seine Elf dank Heimvorteil leicht im Vorteil: TSV-Trainer Dirk Thiel.
anpfiff.info
Wie beurteilen Sie Ihren anpfiff-Topspiel-Gegner?
Dirk Thiel (Spielertrainer TSV Heldritt): Die Ketschendorfer haben wie wir eine sehr junge Mannschaft. Ihre Stärken sehe ich in der Offensive, was sie beim Hinspielerfolg gegen uns bewiesen haben. Generell gilt auch für den SVK, dass die Elf nach verschlafenem Start nun besser ins Rollen kommt und mit uns in etwa auf Augenhöhe agiert. Doch sie haben noch nicht die Erfahrung und werden Fehler machen. Mit unserem Heimvorteil im Rücken sehe ich uns deshalb leicht im Vorteil.
Uwe Jahrsdörfer (Trainer SV Ketschendorf): Heldritt ist mittlerweile wesentlich stärker einzuschätzen als noch zu Saisonbeginn. Vor eigenem Anhang werden sie sicher nach vorne gepeitscht. Im Sturm haben sie drei bis vier Mann, auf die wir aufpassen müssen. Außerdem sollte man keinen Freistoß in Tornähe zulassen, da Dirk Thiel dann ziemlich gefährlich ist. Spielerisch, so denke ich, sind wir stärker als Heldritt. Wenn wir die Zweikämpfe annehmen, haben wir das bessere Ende für uns.

Wie werden Sie gegen diesen Gegner taktisch agieren?
Dirk Thiel (Spielertrainer TSV Heldritt): Ich richte mich generell mit meiner taktischen Aufstellung nicht nach dem Gegner und berichte meinen Jungs auch nicht sonderlich viel über Stärken oder Schwächen der Kontrahenten. Sie sollen sich auf ihre Leistung konzentrieren und nicht mit der Analyse des Gegners befassen.
Uwe Jahrsdörfer (Trainer SV Ketschendorf): Wir werden unser System nicht umstellen, nur weil wir auswärts antreten. Unsere Stärken liegen im Angriff, weshalb wir auf jeden Fall zwei Spitzen aufbieten werden.


Strebt vier Punkte aus den letzten beiden Spielen an: SVK-Trainer Uwe Jahrsdörfer.
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Mit welcher personellen Situation nehmen sie das Topspiel in Angriff?
Dirk Thiel (Spielertrainer TSV Heldritt): Ich habe alle Spieler an Bord und freue mich auf das Spiel. Auch der Platz ist in perfektem Zustand, da er geschont wurde und das Training entweder in Bad Rodach auf dem Hartplatz oder auf unserem Nebenplatz stattfand.
Uwe Jahrsdörfer (Trainer SV Ketschendorf): Im Großen und Ganzen schaut es gut aus. Philipp Bauer reist extra von seinem Studienort an und Timo Heß ist wieder fit. Ein Fragezeichen steht noch hinter der Anreise von Florian Holder und hinter Gerhard Reiter, der Knieprobleme hat. Wahrscheinlich erst 2011 stoßen die länger verletzten Paul Brockdorf und Andy Beland wieder zum Team.

Letzte Frage: Wie beurteilen Sie die Bedeutung der Partie für den weiteren Saisonverlauf?
Dirk Thiel (Spielertrainer TSV Heldritt): Die nächsten beiden Spiele gegen die direkten Kontrahenten Ketschendorf und Bad Rodach sind für uns richtungsweisend. Wir können uns vor der Pause ein kleines Polster zu den Abstiegsrängen verschaffen.
Uwe Jahrsdörfer (Trainer SV Ketschendorf): Wir wollen aus den beiden Spielen vor der Pause in Heldritt und gegen Dietersdorf noch mindestens vier Punkte holen. Also benötigen wir am Sonntag mindestens ein Unentschieden, spielen aber auf Sieg. Dann hätten wir Kontakt zum hinteren Mittelfeld. Im neuen Jahr kann ich dann die ganze Vorbereitungsphase mit meiner Elf bestreiten und bin mir sicher, dann die notwendigen Punkte zum Klassenerhalt einzufahren.

anpiff bedankt sich bei seinen beiden Gesprächspartnern und wünscht allen Beteiligten ein spannendes Topspiel der Woche!

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