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Artikel veröffentlicht am 14.11.2010 um 00:00 Uhr
Die Fahrstuhlmannschaft : Zu stark und doch zu schwach?
Die Damen des TSV Frauenaurach haben ein Problem: Spielen sie in der Kreisliga, gewinnen sie fast jedes Spiel und steigen auf. Sind sie in die Bezirksliga aufgestiegen, dann wird fast jedes Spiel verloren und am Ende der Saison kommt, was unvermeidbar ist: Der erneute Gang in die Kreisliga. Spielleiterin Vanessa Gumprecht gab anpfiff Auskunft, warum fast jedes Jahr das gleiche Spiel gespielt wird.
Von Bernd Will
Eine Fahrstuhlmannschaft, das möchte kein Team sein. Doch die Damen des TSV Frauenaurach praktizieren dies seit Jahren. In der Kreisliga wird fast jedes Spiel gewonnen. Folgt dann aber der Aufstieg in die Bezirksliga, dann wird der Spieß umgedreht. Fast jedes Spiel wird verloren und der erneute Gang in die Kreisliga folgt. Eine Art Sisyphosspiel: Ist man oben, muss man direkt wieder nach unten. Vanessa Gumprecht stellte sich den Fragen von anpfiff.

Zu unterschiedliches Leistungsniveau
 

Vanessa Gumprecht: Hier aktiv als Stadionsprecherin.
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Auf die Nachfrage, warum dies denn so sei, antwortete Vanessa Gumprecht: „Das Leistungsniveau von der Kreisliga in die Bezirksliga steigt rapide an. Vor allem dieses Jahr habe ich beobachtet, dass viele Spitzenmannschaften sehr junge Spielerinnen haben. Bei uns in Frauenaurach fehlt leider der Zulauf, so dass wir keinen Unterbau, sprich keine eigene Mädchenmannschaft haben.“ Und das spiegelt sich natürlich auch in der Struktur der Mannschaft. Die jüngste Spielerin der Damenmannschaft in Frauenaurach ist sechzehn Jahre alt, die Älteste einundfünfzig: Ein Unterschied von fünfunddreißig (!) Jahren. Aber der „Oldie“ im Team ist fit: Uschi Klee geht zweimal in der Woche zum Training und spielt samstags immer im Mittelfeld. Der Kader ist aber zahlenmäßig ausreichend bestückt: Neunzehn Damen zählt die Mannschaft der Frauenauracher, was sich auch wieder in der Trainingsbeteiligung wiederspielgelt: Im Durchschnitt besuchen elf bis zwölf Frauen das Training in Frauenaurach.


In Frauenaurach stimmt eben der Teamgeist: Hier schwören sich zwar die Herren auf das Spiel ein, aber auch die Damen in Frauenaurach stehen dem in Nichts nach. Geselligkeit und der Mannschaftsgedanke stehen ganz oben auf der Liste.
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„Im Feiern stärker, als auf dem Platz“

Doch unterkriegen lassen sich die Mädels aus Frauenaurach keinesfalls. „Legendär war unser erster Sieg in der Bezirksliga an unserer Kirchweih. Wir gewannen 3:1 gegen den SC Oberreichenbach“, so Vanessa Gumprecht. Und was macht eine Fußballerin nach einem solchen Erfolg? Natürlich: Feiern! „Im Feiern sind wir eben stärker, als auf dem Platz“, fügte Vanessa Gumprecht scherzhaft hinzu. Und das zeigt sich auch neben dem Platz: Die Spielerinnen unternehmen vieles gemeinsam. Dadurch steigert sich ganz klar der Teamgeist. „Das beste Rezept, wenn es fußballerisch nicht so klappt: Geselligkeit.“ Hier kann sich sicher die ein oder andere Herrenmannschaft eine Scheibe abschneiden. Natürlich steckt hinter dem Fußball auch eine Menge Arbeit. So ist es Vanessa Gumprecht selbst und ihre Kollegin Kerstin Berg, die sich als Spielleiterinnen um alles kümmern, was zu organisieren ist. Auch die drei Trainer Daniel Erich, Oliver Ströhlein und Co–Trainer Armin Eich halten das Frauenauracher Boot über Wasser. Hier plaudert Vanessa Gumprecht auch einmal aus dem Nähkästchen: „Der Frauenfußball ist sicher anders als der Herrenfußball. Das mussten die drei Herren auch erst merken. Beim Training geht es da manchmal sehr lustig zu. Wie das eben bei Frauen so ist, es wird viel geredet und manchmal eben auch gezickt“, verrät Vanessa Gumprecht mit einem Augenzwinkern.

anpfiff bedankt sich bei Vanessa Gumprecht für die Auskünfte und wünscht den Damen des TSV Frauenaurach weiterhin viel Spaß an der Sportart Fußball und vor allem auch, dass weitere Punkte gesammelt werden.

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