Polizeieinsatz in Langwasser: VfL-Sieg mit unrühmlichem Ende - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 07.11.2023 um 06:00 Uhr
Polizeieinsatz in Langwasser: VfL-Sieg mit unrühmlichem Ende
Am vergangenen Sonntag kam es im Rahmen des 12. Spieltag der Kreisklasse 4 mit dem Abpfiff des Ligaspiels zwischen dem VfL Nürnberg und dem SV Eyüp Sultan (2:1) zu unschönen Szenen, die Verletzte und einen Polizeieinsatz nach sich zogen. Der Vorfall wird in den kommenden Tagen sicherlich neben zivilgerichtlicher Folgen auch das Sportgericht beschäftigen.
Von Daniel Karnbaum
Die Partie zwischen dem VfL Nürnberg und dem SV Eyüp Sultan nahm ein unrühmliches Ende.
Symbolbild: fussballn.de / Kögel
Am vergangenen Sonntag kam es in Langwasser beim Heimspiel des VfL Nürnberg gegen den SV Eyüp Sultan nach Schlusspfiff zu einer körperlichen Auseinandersetzung, welche einen Polizeieinsatz auslöste. Nachdem es bereits während des Spiels immer wieder zu Wortgefechten auf Türkisch zwischen dem Keeper des VfL und Spielern von Eyüp Sultan gekommen sein soll, bekam der Konflikt in der 96. Minute, nachdem der VfL den späten 2:1-Siegtreffer erzielt hatte, einen unrühmlichen Höhepunkt. So kam es zu einer Rudelbildung auf dem Spielfeld, als plötzlich drei unbekannte Zuschauer auf den Platz stürmten und einer davon einem Eyüp-Spieler einen Faustschlag in Gesicht versetzte, sodass diesem die Nase gebrochen wurde. Zudem schlug der vom VfL gestellte Linienrichter einem Spieler der Sultane mit der Fahne so heftig auf den Kopf, dass diese zerbrach. Der Rest beider Mannschaften wirkte hingegen deeskalierend ein, sodass das Rudel schnell aufgelöst werden konnte. Der umsichtige Schiedsrichter, der alles genau beobachtete, rief die Polizei hinzu und fertigte einen Sonderbericht an.

Vereinsfunktionäre weitgehend einig in der Schilderung

fussballn.de hat zu den Vorfällen mit beim Spiel anwesenden Funktionären aus beiden Vereinen, Willi Windirsch (VfL Nürnberg) und Süleyman Yildiz (SV Eyüp Sultan), gesprochen.

Statement Willi Windirsch: „Schon während der Partie gab es immer wieder Wortgefechte zwischen unserem Keeper, der ebenfalls Türke ist und Spielern des SV Eyüp Sultans. Hierbei soll es wohl auch zu Beleidigungen gekommen sein, die ich aber nicht beurteilen kann, da ich der türkischen Sprache nicht mächtig bin. Das Fass zum Überlaufen hat dann unser 2:1-Siegtreffer gebracht. Zwei Spieler sind auf unseren Torhüter zugelaufen und so kam es letztlich auch zur Rudelbildung, wo es dann auch zum Faustschlag, sowie dem Schlag mit der Fahne auf den Kopf des Spielers kam. Die Person, die den Eyüp-Spieler mit der Faust geschlagen hat, ist mir aber selbst nicht bekannt. Aufgrund des tätlichen Angriffs wurde dann auch vom Schiedsrichter die Polizei dazu geholt. Ich möchte betonen, dass der VfL Nürnberg und meine Person immer ein gutes und freundschaftliches Verhältnis zum SV Eyüp Sultan hatten. Trotzdem ist klar, dass so etwas auf dem Sportplatz natürlich nichts verloren hat.“

Statement Süleyman Yildiz: „Egal was auf dem Platz passiert, darf es einfach nicht dazu kommen, dass Zuschauer auf das Spielfeld laufen und gegenüber den Spielern gewalttätig werden. So etwas geht einfach nicht! Ich möchte meine Spieler auch nicht reinwaschen. Es ist richtig, dass es bereits während des Spiels immer wieder zu Wortgefechten zwischen dem VfL-Keeper und unseren Spielern gekommen ist. Mir ist aufgefallen, dass drei mir unbekannte Türken erst kurz vor dem 2:1-Siegtreffer auf das Sportgelände gekommen ist, dann auf das Spielfeld liefen und einer davon unserem Spieler mit einem Faustschlag ins Gesicht die Nase brach. Zudem wurde einer unserer Spieler vom Linienrichter, der vom VfL gestellt wurde, mit der Fahne auf den Kopf geschlagen. Aus meiner Sicht hätte der VfL hier Ordner stellen müssen, die das verhindern hätten können. Zum Glück haben Spieler aus beiden Lagern dann deeskalierend gewirkt, sodass sich dann auch schnell wieder alles beruhigt hatte. Ich muss aber auch den Schiedsrichter loben, der alles genau beobachtet hat, dies dann auch in seinem Bericht festgehalten und die Polizei gerufen hat. Auch ich muss sagen, dass wir zum VfL Nürnberg immer ein gutes und freundschaftliches Verhältnis hatten. Trotzdem muss ich in diesem Fall konsequent sein und wir werden gegen die Vorfälle zivilrechtlich und sportrechtlich vorgehen.“

Wie man beiden Statement entnehmen kann, herrscht über die Vorkommnisse durchaus Einigkeit. Nun bleibt abzuwarten, welche zivilrechtlichen Folgen die Auseinandersetzung mit sich bringt (siehe auch Meldung Polizeipräsidium Mittelfranken) und wie das Sportgericht über diesen unrühmlichen Nachmittag in Langwasser entscheidet.

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Leser-Kommentare


Meldung Polizeipräsidium Mfr.

In den Sonntagnachmittagsstunden (05.11.2023) kam es im Rahmen eines Amateurfußballspiels im Nürnberger Stadtteil Langwasser zu körperlichen Auseinandersetzungen. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Gegen 16:15 Uhr kam es auf dem Sportgelände Salzbrunner Straße nach dem Schlusspfiff eines Amateurfußballspiels zu handfesten Auseinandersetzungen zwischen Spielern und Anhängern der beteiligten Vereine.

Hierbei wurden mehrere Beteiligte verletzt, eine Person musste zur Untersuchung in ein Krankenhaus verbracht werden.

Bei Eintreffen der sofort verständigten Polizei hatte sich die Lage bereits wieder weitestgehend beruhigt.

Beamte der zuständigen Polizeiinspektion Nürnberg-Süd leiteten mehrere Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts von Körperverletzungsdelikten ein.

Der genaue Geschehensablauf ist Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen, die von der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd geführt werden.


12. Spieltag Kreisklasse 4

Sonntag, 05.11.2023
Mögeldorf 2
-
Worzeldorf
 3:2
Boxdorf
-
 2:1
-
Eyüp Sultan
 2:1
Tuspo Nürnberg
-
 1:3
ASN Pfeil-Phön.
-
 5:3

Tabelle Kreisklasse 4

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
12
32:14
28
4
12
25:22
21
6
12
38:17
19
7
12
24:25
17
10
12
27:33
10
11
12
26:37
9
13
12
18:29
9
14
11
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