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Artikel veröffentlicht am 12.05.2023 um 09:30 Uhr

FSV Stadeln U23 ist im Kopf gereift: 2023-Tabellenführer will "verrückte Liga" halten

Ungeschlagen steht der FSV Stadeln mit seiner U23 an der Spitze der Kreisklasse 3, zumindest in der Tabelle nach der Winterpause. Zum Klassenerhalt in einer unglaublich ausgeglichenen und Woche für Woche verrückten Liga reicht das wohl noch nicht ganz, die Ausgangslage ist aber vielversprechend. Schon am Samstag soll im Heimspiel gegen den SV Neuhof/Zenn ein entscheidender Schritt zum Ligaverbleib gelingen.

Von Marco Galuska

FSV-Trainer Sven Pelz freut sich über die Entwicklung in seinem Team.

fussballn.de / Oßwald

Gratuliert man Sven Pelz zum Spitzenrang, so nimmt er es mit einem Lachen als "schönen Nebeneffekt" auf und betont zugleich, dass die aktuelle Tabellensituation in der außergewöhnlichen Saison 2022/23 in der Kreisklasse 3 "mit großer Vorsicht zu genießen" sei. Vier Wochen vor dem Ende des Spieljahrs könnten noch einige Überraschungen in einer Liga passieren, in der kaum noch etwas überrascht.

Blick auf den Relegationsrang - nun wieder nach unten

Pelz gibt zu, dass er nach dem 4:1-Sieg gegen Oberndorf vor zehn Tagen in der Tabelle ein wenig nach oben geschielt hatte. Es folgten jedoch zwei 1:1-Remis gegen Laubendorf und in Burgfarrnbach, die "in der Gesamtbetrachtung schon in Ordnung gehen", aber einzeln auch Kapitel für sich waren. Gegen die Laubis gelang dem FSV der späte Ausgleich, der die Stadelner im Jahr 2023 weiter ungeschlagen sein lässt. In Burgfarrnbach schoss man auch ein spätes Tor, aber obwohl sich viele einig waren, dass der Ball die Linie überquert hatte, gab der Unparteiische nach Nachfrage beim Keeper den Treffer nicht. "Das war sehr kurios, der Ball war klar drin, der Gegner hatte ja die Hände schon über den Kopf zusammengeschlagen und unsere Spieler gejubelt. Natürlich regt man sich dann kurz auf. Aber ich finde, dass solche Tatsachenentscheidungen bei unserem Fußball dazu gehören, dann muss ich das auch akzeptieren", nimmt es Pelz sportlich, der mit nun 29 Punkten den Blick vor den letzten drei Spielen nicht auf den oberen, sondern den unteren Relegationsrang richtet.

Erfolg ist Kopfsache

Mit nahezu gleicher Besetzung läuft es für die Stadelner Zweite im Jahr 2023 bislang rund.

fussballn.de / Oßwald

"Ich habe in all den Jahren noch nie eine so verrückte Liga erlebt! Da gibt es jede Woche Überraschungen und dementsprechend schaut man dann nach oben oder unten", so der 43-Jährige, der auch schon für das kommende Spieljahr in Stadeln unterschrieben hat. Zu den vielen Kapiteln dieser ominösen Kreisklasse 3 hat der FSV mit seiner Serie nach dem Winter auch beigetragen. Der eingangs erwähnte Spitzenrang bezieht sich auf das Ranking im Jahr 2023. Dabei hat sich personell eigentlich gar nichts verändert. "Wir haben immer noch den gleichen Kader, aber im Kopf sind wir jetzt weiter. Wir treten mittlerweile cleverer auf, kommen auch mit Rückständen besser klar", freut sich Pelz über die Entwicklung.

Ein Schlüsselspiel war dabei sicherlich auch der 3:2-Sieg gegen den TSV Langenzenn zum Start aus der Winterpause. "Wir haben da völlig verdient mit 3:0 geführt, dann in einer Art Sekundenschlaf ganz am Ende noch schnell zwei Gegentore kassiert, was im Ergebnis dann viel enger ausgesehen hat, für uns aber vielleicht auch nicht so schlecht war", blickt der Coach zurück auf den Auftakterfolg, der die Sinne weiter geschärft hat und zugleich die Stadelner ein wenig unterm Radar weiter punkten hat lassen.

Gleich zum Start nach der Winterpause gab es gegen den TSV Langenzenn einen Sieg zu bejubeln.

fussballn.de / Oßwald

Vorsicht vor dem SV Hagenbüchach

Waren es 13 Punkte in zwölf Spielen im ersten Saisonabschnitt, so sammelten die Stadelner in den bislang acht Begegnungen stolze 16 Zähler ein. Dass der FSV den Aufschwung nicht exklusiv hat, macht die Lage nach wie vor gefährlich. "Für mich war Hagenbüchach schon in der Hinrunde eine der spielstärksten Mannschaften. Die standen völlig zu Unrecht ganz unten. Und deshalb würde es mich nicht wundern, wenn die da noch rauskommen", hat Pelz ein waches Auge auf den Relegationsrang, den der SV Hagenbüchach mit vier Punkten, aber auch einer Partie weniger im Vergleich zu seinem Team belegt.

Am letzten Spieltag der Saison ist Stadeln spielfrei. Die Hausaufgaben müssen folglich in den Partien davor erledigt werden. Noch ehe es zu besagten Hagenbüchachern und dem SC Obermichelbach geht, kommt am Samstag der SV Neuhof/Zenn zu Gast an den Kronacher Wald. Auf Wunsch des Gegners findet das letzte Heimspiel schon am Samstag statt. "Neuhof hatte uns darum gebeten und da machen wir auch gerne mit. Ich finde generell, dass es ein gutes Miteinander in der Liga ist", so Pelz, der einen Gegner erwartet, der nach seiner 0:4-Pleite gegen Oberndorf "mit viel Dampf nach Stadeln kommen wird, um noch einmal oben anzugreifen. Aber letztlich wird es wieder auf die Tagesform ankommen, weil es keine Übermannschaft in der Liga gibt."

2023 ungeschlagen bleiben - und die Klasse halten

Das Ziel von Pelz bleibt "bis zum Saisonende weiter ungeschlagen zu bleiben", was dann auch mit dem Klassenerhalt gleichzusetzen sein dürfte und als Erfolg in einer keineswegs leichten Spielklasse zu werten ist. Dass man auf die gute Serie im Kalenderjahr 2023 über den Sommer hinaus aufbauen möchte, steht für den Trainer fest: "Es macht mega Spaß mit den Jungs, wir haben ein super Verhältnis zueinander! Und die sehr gute Trainingsbeteiligung und der gewachsene Kern von festen Stammkräften ist für eine U23-Mannschaft sicher auch nicht selbstverständlich."