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Artikel veröffentlicht am 14.09.2022 um 07:00 Uhr
Filip Durec im Interview: Freundschaften müssen für 90 Minuten ruhen
INTERVIEW Der KSD Hajduk kam in der Kreisliga, auch wegen vieler urlaubsbedingter Ausfälle, bislang nur schwer in Tritt, zuletzt war aber ein Aufwärtstrend zu sehen. Heute Abend gastiert der KSD bei der Turnerschaft Fürth - ein Spiel mit besonderen Vorzeichen. Im fussballn.de-Interview der Woche spricht Hajduks Trainer Filip Durec über die besondere Würze des Duells, zieht ein erstes Zwischenfazit und wirft einen Blick voraus.
Von Michael Watzinger
Filip Durec ist seit dieser Saison der Taktgeber beim KSD Hajduk an der Seitenlinie.
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Hallo Filip, seit dieser Saison hast du gemeinsam mit Mihael Papa beim KSD Hajduk die Trainernachfolge von Anto Jukic angetreten. Wie verliefen Deine ersten Wochen mit der neuen Aufgabe?

Filip Durec (34):
Insgesamt verliefen die ersten Wochen sehr gut, auch wenn der Start nicht ganz einfach war. Ich war zuletzt Antos Co-Trainer und als zwei Wochen nach Vorbereitungsstart die Trennung erfolgte, kam der Wunsch aus der Mannschaft, dass ich sein Nachfolger werden soll. Ich wollte dann Mihael Papa als Co-Trainer - er ist ein herausragender Fußballer und ein super Charakter und ich vertraue ihm voll und ganz. Wir beide funktionieren super und wir spüren das Vertrauen des Teams. Deshalb bin ich insgesamt sehr zufrieden.

Mihael Papa (in blau) trat gemeinsam mit Filip Durec das Jukic-Erbe beim KSD Hajduk an.
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Du selbst warst zuvor bei der Turnerschaft Fürth und zuletzt auch beim KSD Co-Trainer. Warum nun der Schritt zum Chefcoach?

Durec:
Ich bin vor vier Jahren nach Deutschland gekommen und habe zuvor in Kroatien und anschließend in Österreich Erfahrungen im Profi-Fußball sammeln können. Es war schon länger mein Ziel, diese Erfahrungen an junge Spieler weiterzugeben. Deshalb habe ich während meiner Zeit bei der Turnerschaft auch meine Trainer-Lizenz in Deutschland gemacht. Die Arbeit mit den Jungs macht mir großen Spaß und ich bin sehr ehrgeizig - deshalb bin ich auch sehr froh, außerdem noch einen Vertrag als Trainer beim 1. FC Nürnberg zu haben. Zusätzlich mache ich auch noch individuelles Training mit einigen Talenten und arbeite mit ihnen an deren Entwicklung.

Klingt ganz danach, als wäre der Grundstein für eine Trainerlaufbahn gelegt...

Durec: Das hoffe ich! Bereits während der Trainer-Ausbildung wurde mir gesagt, dass mein Naturell gut zu der Trainer-Rolle passt. Ich bin sehr ehrgeizig und möchte vorankommen. Dabei ist mir bewusst, dass ich noch einiges lernen muss. Ich glaube aber schon, dass mir das gelingen wird und freue mich auf alles, was noch kommen wird!

Auch Deine Mannschaft machte zuletzt Fortschritte und fuhr mit einem 2:1 gegen die DJK Eibach den zweiten Saisonsieg ein. Wie zufrieden warst Du mit Eurem Auftritt am Sonntag?

Durec: Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden! In der ersten Hälfte haben wir dabei wirklich gut gespielt, standen kompakt und ließen nur wenig zu. Auch nach vorne konnten wir überzeugen. Im Laufe des zweiten Durchgangs haben dann unsere Kräfte gegen Ende nachgelassen, wir haben aber Charakter bewiesen und alles gegeben, um den Sieg einzufahren. Es war definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.

Mit vereinten Kräften: Wie in dieser Szene warf der KSD Hajduk, hier in Person von Efekan Durmaz (l.) und Edmond Prempeh (m.), gegen die DJK Eibach alles in die Waagschale. Am Ende konnte der KSD den zweiten Saisonsieg bejubeln.
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Trotz des zweiten Sieges verlief der Saisonstart bisher recht holprig. Mit sechs Punkten steckt Hajduk derzeit im unteren Drittel fest. Was sind die Gründe dafür?

Durec:
Unser Start ist aus meiner Sicht zu großen Teilen auf die vielen Ausfälle zurückzuführen. Wie bei einigen anderen Teams auch trifft uns im Sommer die Urlaubswelle ganz besonders: Wenn jede Woche fünf, sechs Stammspieler zu ersetzen sind, wird es einfach eng. Außerdem hatten wir in der letzten Saison einige langfristige Verletzungen zu beklagen und die Jungs kommen erst nach und nach zurück. Insofern sind die sechs Punkte bislang zu erklären und ich bin auch nicht unzufrieden damit. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass wir nun weiter an uns arbeiten, damit wir schnell die Wende schaffen können.

Am heutigen Mittwochabend habt ihr dazu nun die nächste Chance, wenn ihr im Nachholspiel bei der Turnerschaft Fürth zu Gast seid. Die Fürther hatten bislang mit ähnlichen Problemen zu kämpfen - beide Teams stehen daher durchaus unter Zugzwang. Was für ein Spiel erwartest Du?

Durec:
Die Turnerschaft hat eine tolle Mannschaft und einen tollen Trainer! Uns erwartet eine schwierige Aufgabe, das steht für mich außer Frage. Trotzdem habe ich großes Vertrauen in meine Jungs und wir treten immer an, um zu gewinnen! Wir müssen dabei unsere Aufgaben erfüllen und an unsere Grenzen gehen, dann können wir auch erfolgreich sein.

Die Partie steht noch aus anderer Sicht unter besonderen Vorzeichen, schließlich gab es in der jüngeren Vergangenheit viele Wechsel zwischen den beiden Vereinen. Wie erklärst Du Dir das?

Durec: Das stimmt, viele Spieler haben eine Vergangenheit beim anderen Team. Zuletzt sind ja beispielsweise Dean Gavran, Marko Roso und Emanuel Andreic nach Fürth gewechselt. Adrian Mesek war Trainer bei uns, dann wieder bei der Turnerschaft - und ich bin von der Turnerschaft zurück zum KSD gekommen. Auf diese Weise kennen sich beide Mannschaften natürlich sehr gut. Ich denke, dass viele der Spieler untereinander befreundet sind und deshalb ist der jeweils andere Verein vielleicht die erste Wahl bei einem Wechsel, weil man viele kennt oder dort Freunde hat.

Viele bekannte Gesichter treffen am Mittwochabend im Duell Turnerschaft Fürth gegen KSD Hajduk aufeinander. Zuletzt wechselte unter anderem Dean Gavran (in blau) vom KSD nach Fürth.
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Die engen Verbindungen haben wir also geklärt. Wird es ein Spiel unter Freunden am Mittwoch?

Durec:
Ich hatte zwei tolle Jahre bei der Turnerschaft, habe viele Freunde dort und habe großen Respekt vor dem Verein und den Verantwortlichen. Trotzdem müssen die Freundschaften während der 90 Minuten ruhen - jeder will gewinnen, das gehört zum Fußball dazu! Und gerade Freunden will man ja immer gerne zeigen, was man kann. Danach kann man sich zusammensetzen, etwas trinken und zusammen lachen. Der KSD Hajduk hat in der Vergangenheit immer recht gut gegen die Turnerschaft ausgesehen und diese Serie wollen wir auf jeden Fall weiter ausbauen.

Werfen wir einen Blick voraus: Nach dem Duell mit der Turnerschaft warten mit Frankonia und Cadolzburg zwei weitere Mannschaften aus der unteren Tabellenregion. Wie geht ihr diese Partien an?


Durec: In unserer Situation tun wir gut daran, wenn wir von Spiel zu Spiel denken und den Blick nicht zu weit in die Zukunft richten. Wichtig wird es sein, dass wir fleißig im Training arbeiten, um die Grundlage für gute Spiele zu legen. Dann werden wir auf Sicht auch die Punkte holen, die wir brauchen. Zunächst konzentrieren wir uns aber auf das Spiel heute Abend.

Filip Durec freut sich auf das Duell gegen seinen Ex-Verein Turnerschaft Fürth. Seine Mannschaft will ihre gute Serie gegen den Kontrahenten weiter ausbauen.
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Wo siehst Du Deine Mannschaft im Vergleich zum Rest der Kreisliga?


Durec: Die Kreisliga ist in dieser Saison besonders stark und richtig ausgeglichen - jeder kann jeden schlagen! Mannschaften wie die Absteiger aus Gutenstetten, Deutenbach und Veitsbronn sind richtig stark, dazu die Turnerschaft und auch Post. Wir haben aber auch ein Team mit vielen jungen Spielern, die unheimlich viel Potential haben! Meine Aufgabe als Trainer ist es, den Jungs dabei zu helfen, dieses Potential mehr und mehr abzurufen. Dafür müssen die Spieler auch den Willen mitbringen, an sich arbeiten zu wollen. Insgesamt müssen wir uns nicht verstecken, aber wir müssen jedes Spiel mit voller Konzentration angehen. Gegen Eibach war das ein richtiger Schritt und den wollen wir jetzt bestätigen.

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