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Artikel veröffentlicht am 18.07.2022 um 12:15 Uhr
Trauer um Rainer Golombek: Abschied von einer Sportplatz-Legende
Es gab wohl kaum einen, der ihn auf den Sportplätzen im Fürther Landkreis nicht kannte: Rainer Golombek war fast 40 Jahre als Schiedsrichter in der Gruppe Zirndorf im Einsatz, regelmäßiger Gast bei so vielen Vereinen, wann immer auch der Ball rollte. Seine Leistung würdigte auch explizit FIFA-Schiri Deniz Aytekin. Gemeinsam trauert der Amateurfußball nun um Rainer Golombek, der im Alter von 78 Jahren verstorben ist.
Von Marco Galuska
Rainer Golombek verstarb knapp zwei Monate vor seinem 79. Geburtstag.
fussballn.de / Schlirf
Mit großer Trauer haben Vereine und Fußballer auf den Tod von Rainer Golombek reagiert. Die Schiedsrichter-Gruppe Zirndorf, deren Ehrenmitglied er war, würdigte ihren Sportkameraden: "Rainer wäre dieses Jahr für 40 Jahre Schiedsrichtertätigkeit geehrt worden und war der Gruppe bis zuletzt aktiv an der Pfeife eine große Unterstützung. Rainers Wort hatte in unserer Schiedsrichtergruppe Gewicht, sprach er, hörte man aufmerksam zu. Auch den jungen Kollegen stand er immer gerne mit konstruktivem Feedback zur Seite. Doch nicht nur wir verlieren einen Kameraden: Rainer war weit über die Gruppengrenzen hinaus bekannt und ein gern gesehener Gast auf den Sportplätzen im BFV Kreis Nürnberg/Frankenhöhe. Geselliges Beisammensein war ihm ebenso wichtig wie die Durchsetzung der Regeln auf dem Platz."

Für seinen Sportsgeist, Geselligkeit und seinen speziellen Humor war Golombek tatsächlich bekannt. Hätte man ein Ranking der beliebtesten Schiris aufgestellt, der ehemalige Spieler der DJK Fürth und des FSV Gostenhof wäre sicherlich sehr weit oben anzusiedeln gewesen. Seit 1982 war er ein Schiedsrichter, der besonders durch sein menschlich tadelloses und freundliches Auftreten herausragte. Golombek war ein Schiri, den man anmerkte, dass er den Fußball liebte und seinen Dienst an der Pfeife aus keinem anderen Grund bis ins hohe Alter leistete. Beim TSV Altenberg und der DJK Oberasbach kümmerte sich Golombek zeitweise auch noch um die Platzpflege.

Rainer Golombek war ein beliebter Gast auf den Sportplätzen, die zugleich auch seine Heimat waren. Bis ins hohe Alter pfiff er noch bei den Herren, zuletzt noch im Nachwuchsbereich.
fussballn.de / Strauch

Nie um einen lockeren Spruch verlegen, verfolgte der Rentner - meist mit dem Schalk im Nacken und doch voller Begeisterung - das Geschehen auf den Plätzen der Region und fand in seinem großen Bekanntenkreis immer sofort Anschluss. Mehrere Generationen an Spielern kannte den Schiri, der gerne auf dem Fahrrad oder Roller zu den Sportplätzen kam.

Seinen Humor hatte der Oberasbacher in all den Jahren nicht verloren, sah seine eigenen Stärken vor allem "bei Kaffee und Kuchen", forderte "die Presse" immer wieder auf, ihn "doch endlich mal ganz groß rauszubringen", damit er "noch Karriere macht, oder zumindest beim Deniz die Sporttasche tragen darf." Jener Deniz, der FIFA-Schiedsrichter und Schiri des Jahres, Deniz Aytekin, gratulierte Golombek mit einer persönlichen Botschaft zum 75. Jubiläum in großer Dankbarkeit: "Rainer begleitet mich schon meine gesamte Karriere. Als ich ein junger Schiedsrichter war, hat er mir immer kritische, aber sinnvolle Rückmeldung zu meinen Spielleitungen gegeben." Dass Golombek bis zu seiner Erkrankung auch noch im reifen Alter auf den Sportplätzen aktiv war, nötigte auch Aytekin höchsten Respekt ab: "Das was Rainer für den Fußball Woche für Woche geleistet hat, ist unglaublich! Jede Schiedsrichtergruppe kann froh sein, solche engagierte und aufrichtige Kameraden zu haben!"

Fortan wird Rainer Golombek fehlen, nicht nur seiner Familie, in seiner Zirndorfer Schiedsrichtergruppe, sondern auch als Mensch, mit dem man so ernsthaft fachsimpeln wie auch schelmisch über den hiesigen Amateurfußball sprechen konnte. Er wird in sehr guter Erinnerung bleiben.

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