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Artikel veröffentlicht am 28.04.2010 um 21:27 Uhr
Neuses – Dörfles-Esbach: Mit ein bisschen Feuer
Nach sechs Spielen ohne Sieg scheint der Aufstiegszug für den TSV Dörfles-Esbach in der Kreisklasse 1 schon fast abgefahren zu sein. Am Freitag muss die Elf von Jürgen Brückner zum Derby beim FC Fortuna Neuses. Die Mannen von Reiner Eichhorn stecken noch mitten im Abstiegskampf. Ein Sieg ist für beide Teams eigentlich Pflicht sollen die vorderen Ränge beziehungsweise der Klassenerhalt nicht aus den Augen verloren werden. anpfiff ist beim Derby der letzten Chance vor Ort und berichtet ausführlich. Im Vorfeld der Partie haben wir die beiden Trainer befragt. Jürgen Brückner und Reiner Eichhorn über…
Von Marco Heumann
… das Spiel am letzten Wochenende
 
Reiner Eichhorn: „Nachdem wir zuletzt ein wenig geschwächelt haben, war der Sieg in Fürth sehr wichtig. Wir haben den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen gehalten. Verrückt, was da momentan passiert. Ketschenbach, Türk Gücü oder Rödental, alle punkten. Das Feld liegt sehr eng zusammen. Mit der Leistung in Fürth war ich sehr zufrieden. Der Dreier war hochverdient.“
Jürgen Brückner: „Der klare Sieg für den TSV Oberlauter geht in Ordnung. Wenn wir ganz ehrlich sind, dann haben wir es in 90 Minuten nicht geschafft, uns eine Torchance herauszuspielen. Immerhin konnten wir bis zur Halbzeit, gemessen an unserer personellen Besetzung, ganz gut mithalten. Wir machen momentan eine ganz schwierige Phase durch.“
 

Mitten im Abstiegskampf: Reiner Eichhorn.
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… den Start ins Frühjahr 2010
 
Reiner Eichhorn: „Eigentlich sind wir mit sieben Punkten aus drei Spielen recht gut aus den Startlöchern gekommen. Danach sind uns zwei langzeitverletzte Leistungsträger weggebrochen. Das können wir einfach nicht kompensieren. Umso wichtiger war der Sieg am letzten Wochenende, der uns neues Selbstvertrauen gibt.“
Jürgen Brückner: „Mit dem kann man natürlich nicht zufrieden sein. Wir hatten nach der Winterpause eigentlich eine tolle Ausgangsposition. Die haben wir verspielt. Der Knackpunkt war die Partie bei Anadoluspor, als wir in der letzten Minute noch den Ausgleich kassiert haben. Danach ging es auch mit unserer Verletzungsmisere los. Wir haben leider nur 15 gleichwertige Spieler, wenn da fünf wegbrechen, wird es problematisch. Aber die Jungs lassen sich trotzdem nicht hängen. Am Engagement liegt es sicher nicht. Eher im Gegenteil. Oft wollen sie zu viel und verkrampfen dann. Dadurch geht taktisch vieles in die Hose. Dazu kommen noch individuelle Fehler in der Abwehr und Stürmer, die momentan einfach das Tor nicht treffen.“
 
… das 7:1 im Hinspiel
 
Reiner Eichhorn: „Da haben wir gezeigt, was wir leisten können, wenn wir komplett sind. Man muss aber auch ehrlich sagen, dass die Dörfleser einen schlechten Tag erwischt hatten.“
Jürgen Brückner: „Die Schlappe war sicher einer unserer Tiefpunkte in dieser Saison. Die haben uns einfach auf dem falschen Fuß erwischt. Zudem hat es bei dem einen oder anderen auch an der nötigen Einstellung gefehlt. Aber die Niederlage hatte auch ihre gute Seiten. Wir haben schnell die richtigen Lehren daraus gezogen und in der Woche danach auf der Hut gewonnen. Vielleicht gelingt uns ja diesmal ein ähnlicher Coup. Die Jungs haben im Training in dieser Woche super mitgezogen. Das macht mich zuversichtlich, auch wenn das Selbstvertrauen natürlich ein wenig weg ist.“
 
… den Gegner
 
Reiner Eichhorn: „Die Dörfleser liegen uns. Sie spielen ein ähnliches System und haben ähnliche Spielertypen. Bei beiden Teams steht der Aufbau aus einer sicheren Abwehr und möglichst viel Ballbesitz ganz oben auf der Agenda. In der Hinrunde, als wir komplett waren, habe ich in Dörfles drei Stürmer spielen lassen. Diesmal werde ich das Ganze wohl ein bisschen vorsichtiger angehen und nur zwei Angreifer bringen.“
Jürgen Brückner: „Auch wenn wir es den Fortunen im Hinspiel leicht gemacht haben. Die Neuseser haben gegen uns eine tolle taktische Leistung gezeigt. Spielerisch gehören sie für mich zu den besten Mannschaften der Kreisklasse. Ich kann gar nicht verstehen, warum sie gegen den Abstieg kämpfen müssen.“

Fehlt auch am Freitag: Roman Kemmer, zweikampfstarker Innenverteidiger des TSV Dörfles-Esbach, hier gegen den Huter Bernado Simaoe.
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… die Verletztenliste
 
Reiner Eichhorn:
„Auch wenn sie bei uns nur zwei Namen umfasst, tun wir uns schwer, die Leistungsträger zu ersetzen. Dafür ist unsere Spielerdecke einfach nicht dick genug. Alexander Scheller hat Aduktorenprobleme, Alexander Grün einen Bänderriss. Außerdem wissen wir nicht, ob unser Franzose Mehmet Ulu-Kaan rechtzeitig von seinem Praktikum in Frankreich zurückkommt. Er wäre ein weiterer Verlust, den wir kaum verkraften können.“
Jürgen Brückner: „Die wird bei uns einfach nicht kürzer. In der letzten Woche hatten wir Roman Kemmer in der Innenverteidigung, Christopher Carillo auf der Sechs, Marco Hess und Denis Schefer nicht dabei. Außerdem hatte Tobias Wich einen Lehrgang und kam erst zur zweiten Halbzeit. Am Wochenende kann ich höchstens mit ihm und Christopher Carillo planen.“
 
… Schlüsselspieler des Gegners
 
Reiner Eichhorn: „Die interessieren mich nur am Rande. Ich halte nichts davon, meine Taktik am Gegner und seinen starken Spielern auszurichten. Unser Ziel ist es immer, unser Spiel durchzudrücken. Deswegen wird es auch keinen Spezialbewacher für den Dörfleser Top-Torjäger Markus Gärtner geben.“
Jürgen Brückner: „Oliver Bernhardt ist einer, den man im Auge behalten muss. Einen Spezialbewacher wird er aber nicht bekommen. Dazu müsste ich ja mein ganzes System ändern. Nur wegen eines Gegners wieder mit Libero und Manndeckern zu spielen, das kommt nicht in Frage. Meine Jungs müssen so gut im Raum stehen, dass die gegnerischen Stürmer erst gar nicht zum Zug kommen. Über eines werde ich aber nachdenken. Wenn es unsere personellen Besetzung hergibt, greife ich eventuell auf einen wendigen Innenverteidiger zurück.“
 
… die eigene Zukunft
 

Nicht mehr im Titelkampf? Jürgen Brückner.
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Reiner Eichhorn:
„Ich habe meinen Vertrag verlängert und bleibe auch in der kommenden Saison beim FC Fortuna Neuses, um weiter eine junge Mannschaft aufzubauen.“
Jürgen Brückner: „Ich bleibe noch ein Jahr in Dörfles. Ich möchte doch den Jungs noch ein bisschen was beibringen. Wir haben hier wirklich ein Team mit Perspektive, das im nächste Jahr mit eigenen Spielern und dem einen oder anderen Neuzugang noch verstärkt wird.“
 
… den Derbycharakter des Spiels
 
Rainer Eichhorn: „Den gibt es definitiv. Die Spieler kennen sich und wollen gewinnen. Am Freitag wird also bestimmt ein bisschen Feuer drin sein. Auch weil die Dörfleser sich bestimmt nicht noch mal so abwatschen lassen wollen. Die werden Dampf machen.“
Jürgen Brückner: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen, egal ob es ein Derby ist oder nicht. Am Freitag muss ein Dreier her, genau wie am Sonntag gegen Hut. Dann geht vielleicht noch was nach oben. Ansonsten können wir schon mit den Planungen für die neue Saison beginnen.“

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