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Artikel veröffentlicht am 13.09.2020 um 06:00 Uhr
Heinz Ferber zum 75. Geburtstag: Ein echter Freund des Amateurfußballs
35 Jahre war Heinz Ferber als Sportrichter beim BFV tätig - das Besondere dabei: der Nürnberger durfte sich dennoch einer überaus großen Beliebtheit erfreuen. Dass Ferber ein absoluter Freund des Amateurfußballs ist, zeigte sich auch bei seiner langjährigen Tätigkeit am Mikrofon beim Hallenfußball und seinen zahlreichen Besuchen auf den Sportplätzen der Region. Heute feiert er seinen 75. Geburtstag - wir gratulieren!
Von Marco Galuska / TW
Heinz Ferber feiert heute seinen 75. Geburtstag
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Es darf als ein echtes Kunststück bezeichnet werden, wenn man Strafen aussprechen muss und dennoch überaus beliebt bleibt. Heinz Ferber hat diesen Spagat bravourös gemeistert. Auf eine einmalige Art und Weise schaffte es der Nürnberger über viele Jahre, seine Pflichten als Vorsitzender im Sportgericht Bayern nicht zu verletzen und dennoch ein echter Freund des Amateurfußballs zu bleiben. Auch heute noch ist Ferber auf den Sportplätzen anzutreffen - und wo er hinkommt, freut man sich immer wieder über seinen Besuch.

Heinz Ferber kennt den Amateurfußball wie kaum ein Zweiter, weil er seinen Erfahrungsschatz aus mehreren Perspektiven füttern konnte. Zu Beginn war da die eigene Laufbahn als Fußballer bei seinem Heimatverein ATV Nürnberg. Nach eigener Aussage mangelte es ihm nicht an der Leidenschaft, aber ein wenig am Talent und so wurde aus dem Kicker Heinz Ferber bald der Schiedsrichter. Bis in die ehemalige Bezirksliga pfiff der Diplom-Volkswirt und hatte mit der Leitung der Spiele keine wirklichen Probleme. Ferber verstand eben schon immer, wie Fußballer ticken und pflegte einen tadellosen Umgang auf und neben dem Sportplatz. Und dennoch hielt er sich stets an die Regeln, was auch sein späterer Chef bei der "Nürnberger", der heutige IHK-Präsident Armin Zitzmann, per Platzverweis einmal erleben musste.

In der Nürnberger Schiedsrichtergruppe hat Ferber längst den Stauts "Ehrenmitglied". Verdient hätte er so einen Titel freilich noch in anderen Kategorien. Begonnen hatte er als Beisitzer im Kreissportgericht, wurde dessen Vorsitzender, ebenso später im Bezirk und ab 2004 im Sportgericht Bayern. Dies blieb Ferber bis vor zwei Jahren, dann wollte der BFV einen Volljuristen an oberster Position haben. Für den verdienten Funktionär eine bittere Pille, eine Entscheidung, die auch von vielen Vereinen bedauert wurde. "Da wünscht man sich wieder unseren Heinz Ferber zurück, der für die Vereine immer eine Lösung gefunden hat", schrieb im vergangenen Jahr ein langjähriger Kenner der Szene, als das Relegationschaos im Bezirk loderte.

Seine eigene Begeisterung für den Amateurfußball loderte bei Ferber aber ungeachtet der Verbandstätigkeit immer fort. Bei den Landesliga-Heimspielen des ASV Vach ist er regelmäßig anzutreffen, auf den Sportplätzen im Nürnberger Knoblauchsland ist der seit vielen Jahren in Boxdorf lebende Ferber gewissermaßen zu Hause, aber ganz allgemein versteht er sich als Freund der Fußballer, der das faire und gesellige Miteinander schätzt.

Den meisten Aktiven und Zuschauern dürfte Heinz Ferber auch durch seine langjährige Tätigkeit als Hallensprecher bei der Hallenrunde am Berliner Platz bekannt sein.
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Seine Begeisterung für den Sport konnten viele Ohren in der Halle am Berliner Platz hören. Seit 1980 war Ferber als Funktionär im Verband tätig und als dann wenige Jahre später der Hallenfußball startete, fragte der damalige Kreisspielleiter Ludwig Schneider ihn, ob er nicht als Hallensprecher aktiv werden möchte. Über drei Jahrzehnte begleitete Ferber als "Stimme des Hallenfußballs" so einige Highlights aus der ersten Reihe am Spielfeldrand und schaffte es immer wieder, dass der berühmte Funke auf die Tribüne überspringen konnte. "Ich muss sagen, dass es mir all die Jahre sehr viel Spaß gemacht hat", blickte Ferber 2010 im Interview mit fussballn.de auf seine Laufbahn am Mikrofon zurück. Stets kompetent, gewissenhaft und leidenschaftlich moderierte der Anhänger von Eintracht Frankfurt so einige Stunden an der Turnierleitung.

Der Amateurfußball hat Heinz Ferber viel gegeben, aber wohl noch viel mehr ihm zu verdanken. Heute wird er 75 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich und wünschen dem Jubilar noch viele tolle Spiele als Zuschauer auf den Sportplätzen der Region!


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Hintergründe & Fakten

Personendaten


Steckbrief H. Ferber

Heinz Ferber
Alter
77
Todestag
05.10.2022
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Nürnberg
Familie
verheiratet
Nation
Deutschland
Größe
183 cm
Gewicht
95 kg
Beruf
Ruheständler
Hobbies
Fußball, Musik

fussballn.de-Interview 2010

Heinz Ferber im fussballn.de-Interview

fussballn.de: Denkt man an den Hallenfußball im Raum Nürnberg/Fürth, speziell an die Turniere in der Halle am Berliner Platz, so denken viele auch an Ihre Stimme am Mikrofon. Wie und wann sind Sie zum Hallensprecher für die BFV-Turniere in der Region gekommen?

Heinz Ferber: Wann das genau war, kann ich gar nicht mehr sagen. Ich weiß nur, dass mich der damalige Kreisspielleiter Ludwig Schneider gefragt hat. Ich bin seit 1980 als Funktionär im Verband tätig, wir haben uns jeden Dienstag - damals noch in der Geschäftstelle in der Brunhildstraße - getroffen und irgendwann wurde ich dann gefragt und habe zugesagt. Seit 1982 gibt es den Hallenfußball bei uns und unmittelbar danach habe ich angefangen und seitdem mache ich das nun.

fussballn.de: Wie ist denn die Resonanz der Vereine?

Ferber: Es gab eigentlich nie etwas Negatives. Ich werde oft angesprochen und gefragt, wann ich wieder am Mikrofon sitze, also die Resonanz ist sehr positiv.

fussballn.de: Wie läuft Ihre Arbeit als Hallensprecher genau ab?

Ferber: Ich komme eine Stunde vor Turnierbeginn, bereite mich im Vorfeld auf die Gruppen vor. Es ist sicher brauchbar und lockert das Ganze etwas auf, wenn man über die Tabellenstände der Vereine auf dem Feld bescheid weiß. Ich informiere mich auch so gut wie möglich über Besonderheiten, z.B. wie die Mannschaften in der Vergangenheit abgeschlossen haben. Und auch die Spielberichtsbögen schau ich mir genau an, lese mir die Namen durch, denn diese möchte man schon richtig aussprechen. Beim Turnier selbst ist die Kommunikation mit den Schiedsrichtern wichtig. Ich notiere die Torschützen und Strafen und werde an der Turnierleitung von einem Zeitnehmer unterstützt. Daneben ist noch ein dritter Mann von der Spielleitung für die Gesamtorganisation zuständig.

fussballn.de: Kaum einer wird den Hallenfußball von den Anfängen bis heute ähnlich intensiv verfolgt haben wie Sie. Wie sehen Sie rückblickend die Entwicklung?

Ferber: Das Ganze hat natürlich wachsen müssen. Es gab früher kaum Turniere mit Rund-um-Bande, aber man muss sagen, dass sich die Vereine recht schnell an den Hallenfußball herangetastet haben und diese Veranstaltungen zu einem festen Termin für die Vereine im Winter wurden. Die Hochzeit im Hallenfußball war sicher in den Jahren vor und nach der Jahrtausendwende. Es ist wirklich schade, dass die Anzahl der Mannschaften, die für die Halle nicht melden, zugenommen hat.

fussballn.de: Wie stehen Sie persönlich zu der Debatte Hallenfußball vs. Futsal?

Ferber: Ich muss zugeben, dass ich dem Futsal gegenüber am Anfang skeptisch war. Das hat sich aber inzwischen komplett geändert, weil die Regeln, die zu Beginn sehr regide und wenig spiel- und zuschauerfreundlich waren, inzwischen angepasst wurden. Dies war ein Schwachpunkt. Futsal ist inzwischen, berechtigterweise, deutlich auf dem Vormarsch, wird vom BFV präferiert. Mir macht aber auch weiterhin der Hallenfußball Spaß, auch wenn ich beispielsweise die Einschränkung des Torhüter-Spiels schade finde, das war das Salz in der Suppe.

fussballn.de: Diese Änderung im Regelwerk hat auch der ASV Vach zu verantworten, der mit seinem schussgewaltigen Spielertrainer Uwe Neunsinger im Tor im Jahr 2000 Bayerischer Meister wurde. Wo lagen Ihre persönlichen Highlights? Gibt es ein Turnier oder eine Mannschaft, die ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind?


Ferber: Ein echtes Highlight war für mich die Bayerische Meisterschaft, die 1995 in der Quelle-Halle ausgetragen wurde. Der SV Hutthurm wurde damals als totaler Außenseiter Meister und war mit zwei Bussen angereist. Da war eine Riesenstimmung in der Halle. Aber es gab in all den Jahren viele Endturniere mit sehr guter Stimmung. Von den Mannschaften in Mittelfranken bleibt mir tatsächlich die Meistertruppe des ASV Vach von 2000 in Erinnerung. Die Mannschaft hat auch im Bayern-Finale in Manching so toll gespielt. Das war schon ein Erlebnis.

fussballn.de: Gab es kuriose oder schwierige Momente in Ihrer Sprechervergangenheit?

Ferber: Es gibt sicher immer wieder mal hitzige Momente, wenn z.B. einige Strafzeiten oder Rote Karten verhängt werden, da muss man dann deeskalierend wirken. Richtig kuriose Momente fallen mir nicht ein, außer, dass ich vor Jahren irrtümlich immer von der "Spielvereinigung Nürnberg-Ost" gesprochen habe, der Vorstand kam dann extra von der Tribüne herunter und hat mich aufgeklärt, dass es sich um die Sportvereinigung handelt. Damals war ich noch im Glauben, das "SpVgg" generell für "Spielvereinigung" steht.

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