Frank Zeidler - Nahaufnahme: Der Straßenfußballer aus Röthenbach a. d. Peg. - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 06.04.2020 um 06:00 Uhr
Frank Zeidler - Nahaufnahme: Der Straßenfußballer aus Röthenbach a. d. Peg.
MAGAZIN Auch wenn er seine aktive Laufbahn frühzeitig beenden musste, ist Frank Zeidler im Pegnitzgrund bekannt wie ein bunter Hund. Mit dem FC Röthenbach stieg er in die Bezirksliga auf, mit Diepersdorf in die Kreisliga und auch beim ASV Pegnitz zog er im Mittelfeld seine Runden.
Von Uwe Kellner

Das Lebensgefühl von Frank Zeidler lässt sich in zwei Worten beschreiben: Heavy Metal. "Ich liebe die offene Art dieser Community. Das ist einfach ein ganz eigener Schlag", schwärmt er für seine zweite Leidenschaft. Seit dem 14. Lebensjahr besucht er Festivals und Konzerte und hat der Musikrichtung, die nicht jedermanns Sache ist, bis heute nicht abgeschworen. Die erste Leidenschaft gehört jedoch dem Fußball. Als Röthenbacher Junge wurde er beim FC Röthenbach groß und durch lief dort alle Jugendmannschaften bis zu den Herren. "Wir sind regelmäßig zwischen Kreisliga und Bezirksliga gependelt. Die härtesten Fights gab es immer mit dem FC Hersbruck, bei denen damals der Roland Winkler noch mitgespielt hat." Frank Zeidler wechselte immer zwischen Libero als jüngerer Jahrgang und Mittelfeldspieler als älterer Jahrgang der jeweiligen Altersklasse hin und her. Später in der Vollmannschaft blieb er auf der 'Zehn' hängen. "Sagen wir es mal so: als Libero hast du nicht so viel auf die Socken bekommen. Sobald du im Mittelfeld warst, haben die Gegner damals mit Manndeckung jemanden abgestellt, der mit Fußball nicht viel am Hut hatte und dir dann 90 Minuten auf die Füße getreten ist. Trotzdem war mir das Mittelfeld immer lieber", erinnert sich der 51-Jährige.

Hallenkreismeister FC Röthenbach im Jahr 1981. Frank Zeidler ist der Bursche mit dem Pokal in den Händen.
anpfiff.info

Mit dem FC Röthenbach in die Bezirksliga


Als 17-Jähriger wurde Frank Zeidler bereits in die Erste Mannschaft hochgezogen und hatte somit nur ein A-Jugend-Jahr. An seinen Trainer Rainer Straubinger denkt er gerne zurück. "Er hat uns neben der Technik und Taktik vor allem die Grundtugenden vermittel wie Disziplin und Gemeinschaft. Das ist ja heute, wenn man sich umsieht, überall ein wenig das große Manko." Kurz nach dem Sprung in die Erste schaffte der FC Röthenbach unter Trainer Klaus Meixner den Aufstieg in die Bezirksliga. "Das muss 1987 gewesen sein. Nach dem Aufstieg wurden wir in der Bezirksliga sogar dritter Platz und nur der FC Hersbruck und der FV Wendelstein waren noch vor uns. Im Rückblick würde ich sagen, dass wir einfach eine sehr gute Nachwuchsarbeit hatten und noch echte Straßenfußballer waren, die in ihrer Freizeit nichts viel anderes hatten außer den Fußball. Es gab eben noch keine Handys oder Computer wie heute, aber da kann man den Jugendlichen gar keine Vorwürfe machen, das bringt die Zeit halt mit sich." Nach dem ersten Bezirksliga-Jahr gab es beim FC Röthenbach ein Zerwürfnis mit der Vorstandschaft und mehrere Spieler verließen den Verein - auch Frank Zeidler.

Mit der SpVgg Diepersdorf fast in die Bezirksliga


Als einziger Röthenbacher war Frank Zeidler in der Schulzeit in der Klasse mit lauter Diepersdorfern. "Wahrscheinlich weil mein Nachname mit 'z' beginnt und ganz hinten stand", vermutet er. Aus diesem Grund hatte er bereits freundschaftliche Kontakte nach Diepersdorf geknüpft und schloss sich der Spielvereinigung an. Direkt nach seinem Wechsel in die Scherau erreichten die Diepersdorfer den Aufstieg in die Kreisliga im Jahr 1990. "Wir hatten eine super Kameradschaft und super Jungs im Kader." Direkt nach dem ersten Aufstieg spielte Diepersdorf sofort nochmal oben mit und stand in der Relegation zur Bezirksliga. Im Ausscheidungsspiel gegen den Griechischen FV Zeus Nürnberg verloren Frank Zeidler und seine Jungs allerdings.

Meistermannschaft der SpVgg Diepersdorf aus dem jahr 1990 mit Frank Zeidler (vorne links).
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Frühes Karriereende nach Kreuzbandriss

Frank Zeidler wollte es nochmal höherklassig versuchen und schloss sich dem ASV Pegnitz in der Bezirksliga an. Man kannte sich aus diversen Auswahlmannschaften und trotz eines Fahrtwegs von gut 40 Kilometern nahm er das Angebot des damaligen Trainers Harald Bär an. Beim ASV endete die Laufbahn von Frank Zeidler frühzeitig, denn er zog sich einen Kreuzbandriss zu. Ein halbes Jahr spielte er zwar noch ohne Kreuzband weiter, aber das war nicht das Wahre. "Mir wurde schnell gesagt, dass ich im Alter Probleme kriegen würde, wenn ich weiterspiele. Heute merke ich es tatsächlich." 19 Jahre nach der Verletzung ließ er sich operieren, den Vorschaden spürt er dennoch weiterhin. "Ich habe mich dann gegen den Fußball und für Familie und Hausbau entschieden."

In die Trainerschiene

Die Begeisterung für den Fußball verließ Frank Zeidler nie und über den eigenen Sohnemann, der beim TSV Lauf zum Spielen begann, wurde er wieder ins aktive Geschehen zurückgeführt. Der TSV Lauf hatte aufgrund Spielermangels seine Erste Mannschaft im Jahr 2000 zurückgezogen. Langsam aber sicher regulierte sich der Zustrom wieder und als wieder genügend Fußballer zur Verfügung standen, übernahm Frank Zeidler das Traineramt. "Ein Jahr lang spielten wir gegen Freizeitmannschaften. Danach haben wir 2003 in der A-Klasse wieder neu angefangen", erinnert sich der Trainer. In der ersten Saison wurde der TSV Lauf achter Platz, in der zweiten Saison stiegen die Laufer sogleich als Tabellenzweiter im Jahr 2005 auf. "Wir hatten eine sehr junge Mannschaft, die es dann in der Kreisklasse zu leicht genommen hat." Noch bevor die Saison in der Kreisklasse startete entschied sich Frank Zeidler sein Amt niederzulegen. "Kreisklasse ist kein La Paloma. Wir hatten teils zu wenige Leute im Training. Da hat mir die Ernsthaftigkeit gefehlt." Frank Zeidler pausierte stattdessen und der TSV Lauf stieg aus der Kreisklasse direkt wieder ab. "Trotz allem bin ich dem TSV Lauf natürlich sehr dankbar dafür, dass sie mir den Einstieg ins Trainergeschäft ermöglichten!"

Nach einer Saison Pause kehrte Frank Zeidler als Trainer zu seinem Heimatverein FC Röthenbach zurück. "Ich wurde gefragt und habe mir gedacht, okay, mach mer." Nach eineinhalb Jahren in der Kreisklasse zeichnete sich jedoch ein ähnliches Bild wie beim TSV Lauf ab und der Trainer legte sein Amt nieder. "Der eine Spieler kam nicht mehr, weil er sich nicht genug gelobt fühlte, der andere hat dann mal verschlafen und wieder ein anderer hat auf einer Demo teilgenommen. Das konnte ich nicht mehr mitmachen." Mit dem Ende beim FC Röthenbach öffnete sich stattdessen ein anderes Kapitel.

Frank Zeidler wurde Jugendtrainer beim TSV Lauf und übernahm die Altersklasse seines Sohns. Fünf Jahre von der C- bis zur A-Jugend coachte er die Nachwuchstalente und stieg mit ihnen in jeder Saison auf. "Die Jungs hat man führen können. Ich habe ihnen gleich klargemacht, dass sie ehrlich sein sollen und keine Ausreden erfinden, wenn sie mal keine Lust oder Zeit haben. Ruft mich an, schreibt keine SMS. Das alles hat sich hervorrangend eingespielt und geklappt." Zusätzlich nahm er mit Armin Haller einen Torwarttrainer ins Team auf, der sich nebenbei um die gute Stimmung kümmerte. "Das war eine super Zeit, richtig klasse." Eine Saison lang betreute Frank Zeidler im Anschluss noch die Zweite Mannschaft des TSV Lauf, danach war Schluss - bis heute.

Mit dem TSV Lauf stieg Frank Zeidler im Jahr 2005 in die Kreisklasse auf.
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Groundhopper regional

Im Sommer 2014 hat Frank Zeidler beim TSV Lauf aufgehört und sieht sich seither als gut vernetzten Pegnitzgrund-Kenner und Groundhopper, der jeden Sonntag auf einem anderen Sportplatz zugegen ist. Neuigkeiten weiß er meist vor den offiziellen Meldungen bei anpfiff.info. Um ein erneutes Traineramt zu übernehmen, ist er beruflich derzeit zu sehr eingeschränkt. "Ich gehe weiterhin zu meinen Trainerfortbildungen, weil ich es richtig interessant finde. Oft schaue ich in Hüttenbach zu, das gefällt mir sehr gut, was die dort machen. Ansonsten will ja auch meine Frau noch etwas von mir haben, wir sind seit 30 Jahren glücklich verheiratet, das ist ja auch viel wert", lacht der Fußballbegeisterte und versichert: "Man wird mich auch in Zukunft auf den Sportplätzen sehen - und in den Sportheimen!"

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Steckbrief Frank Zeidler

Frank Zeidler
Spitzname
Fränky
Alter
56
Todestag
24.08.2025
Geburtsort
Lauf a. d. Peg.
Wohnort
Wetzendorf
Familie
verheiratet, 2 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
182 cm
Gewicht
100 kg
Beruf
Schweißer
Hobbies
Groundhopping regional, Heavy Metal
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
zentrales Mittelfeld ("10er")
Erfolge
Aufstieg mit dem FC Röthenbach in die Bezirksliga. Aufstieg mit der SpVgg Diepersdorf in die Kreisliga. Aufstieg als Trainer mit dem TSV Lauf in die Kreisklasse. Aufstiege als Jugendtrainer mit dem TSV Lauf U17 und U19 in die Kreisklasse und Kreisliga.
Spielerstationen:
FC Röthenbach, SpVgg Diepersdorf, ASV Pegnitz

Trainerstationen:
TSV Lauf, FC Röthenbach


Fußballschuhe der Marke Patrick

Es gibt zwei Paar Fußballschuhe, die Frank Zeidler trug. Zum einen Puma King, weil ihm Adidas zu eng geschnitten war und zum anderen Fußballschuhe der Marke 'Patrick' mit dem Zusatz 'Metz'. "Jeder Schuh war aus Känguru-Leder und breit im Schnitt", genau passend für Frank Zeidler.

Hintergründe & Fakten


Trainerstationen Frank Zeidler

13/14
AK
11/12
KK
 
10/11
KG
04/05
AK
03/04
AK
 

Spielerstationen Frank Zeidler

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