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Artikel veröffentlicht am 14.08.2018 um 12:00 Uhr

Mal was Neues: Ein Spielertrainer in der A-Jugend

Die (SG) Neunkirchen/ Kleinsendelbach/ Dormitz/ Hetzles ist in der vergangenen Runde als Meister der Kreisklasse in die Kreisliga aufgestiegen. Im Oberhaus probiert die große Spielgemeinschaft eine Neuerung aus und geht mit einem Spielertrainer in die Saison der A-Jugend.

Von Uwe Kellner

Bei den Herren klappt es ja auch

Es gibt nichts, was es nicht gibt. Nun also auch einen Spielertrainer in der A-Jugend der (SG) TSV Neunkirchen. Bei den Herrenmannschaften im Kreis oder auf Bezirksebene sind Spielertrainer der Standard, zuletzt sahen wir alle bei der Weltmeisterschaft in Russland mit Lionel Messi sogar einen gefühlten Spielertrainer in der argentinischen Nationalmannschaft. Simon Müller ist zwar erst 17 Jahre alt, steigt nun jedoch auch ins Trainergeschäft ein. Der Ebersbacher begann mit dem Kicken in Dormitz, weil sein Vater Fritz dort unter anderem Coach der Ersten war, wechselte aber in der E-Jugend zu seinem eigentlichen Heimatverein, dem SV Hetzles. Ab der C-Jugend probierte er einige andere Vereine aus. So war er beispielsweise beim Baiersdorfer SV, dem SK Lauf, dem FC Eintracht Bamberg und beim TV 48 Erlangen. Als er in die Landesliga-A-Jugend des Baiersdorfer SV zurückkehrte, spielte er in dieser Liga, wurde jedoch von einer schweren Verletzung zurückgeworfen.

In jungen Jahren, vor zwei Spielzeiten, zog sich Simon Müller einen Muskelriss im Oberschenkel zu. Diesen bemerkte er erst später, nachdem eine Auswölbung sichtbar wurde. Auch nach einer Operation blieb ein Loch in dieser Muskelhülle, das dem jungen Spieler weiterhin Schmerzen bereitet und durch falsche Belastung entstand eine Schambeinentzündung. Seine höherklassigen Ambitionen gab der junge Mann fortan auf, da die Ärzte meinten, er sei Sportinvalide. „Die Ärzte haben gesagt, dass ich eigentlich Sportinvalide bin, aber vielleicht wird es auch wieder besser. Erstmal kann ich nicht mehr so viel Fußball spielen, vor allem nicht in höheren Ligen", so Simon Müller. Wegen dieses gesundheitlichen Rückschlags schlägt er nun frühzeitig die Trainerschiene ein. Im September will er seinen Trainerschein mit dem Prüfungslehrgang abschließen.

Simon Müller (re.) wird Spielertrainer in der U19 der (SG) Neunkirchen/ Kleinsendelbach/ Hetzles/ Dormitz. Er ist 17 Jahre alt.

anpfiff.info

Mit dem Vater als Co-Trainer

Die A-Jugend der (SG) TSV Neunkirchen wurde in der vergangenen Aufstiegssaison von seinem Vater Fritz Müller zum Titel trainert. In der Winterpause stieg Simon bei seinem Heimatverein als Co-Trainer ein und lief am Ende sogar ein paar Spiele wieder selbst auf. Zur neuen Saison tauschen die beiden die Rolle und Simon Müller wird in den Cheftrainer-Posten aufsteigen. Der Vater bleibt unterstützend als Co-Trainer dabei. „Unser Jugendleiter Diethard Plöckl hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, den Trainerposten zu übernehmen und ich habe zugesagt. Zuvor habe ich bereits die U17 Frauen gecoacht." Mit seinen 17 Jahren wird er auch wieder selbst auf dem Feld stehen und folglich als Spielertrainer fungieren. „In höheren Ligen geht es nicht mehr, aber in der Kreisliga werde ich so gut es geht mitspielen. Ich will einfach noch nicht komplett aufhören. Trotzdem sehe ich mich nun mehr als Trainer." Natürlich weiß der junge Coach, dass er selbst auch noch etwas dazulernen muss. Dafür hat er einen erfahrenen Assistenten an seiner Seite.

Gute Saison zu erwarten

In der Kreisliga glaubt Simon Müller an eine gute Saison. Aus der B-Jugend kommt ein talentierter 2001er Jahrgang hoch, der in der U17-Kreisliga Zweiter wurde. Der 2000er-Jahrgang ist bekanntlich in die Kreisliga aufgestiegen. „Ich rechne damit, dass wir mit unserem Kader keine großen Probleme haben und im vorderen Mittelfeld mitspielen können", so der Spielertrainer. Eine Spielweise für seine Mannschaft hat Simon Müller ebenfalls bereits im Kopf. „Ich bin ein Fan von einem geordneten Spielaufbau und will den Ball laufen lassen. Mit hohen Bällen kann ich nichts anfangen."