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Artikel veröffentlicht am 05.04.2016 um 14:07 Uhr
Das ist echtes Fair Play!
Wachendorfs Clemens Boll äußert sich uneigennützig auf Nachfrage des Schiedsrichters - Langenzenn bekommt Elfmeter zum vorentscheidenden 3:1 - Ein echtes Musterbeispiel für den vielerorts ausgerufenen, aber seltener praktizierten Fair-Play-Gedanken lieferte am vergangenen Sonntag Clemens Boll (31) vom TSV Wachendorf. Nach einer strittigen Situation, in der sein Gegenspieler im Strafraum zu Fall kam, stritt er ein Foulspiel nicht etwa ab. Die Folge war ein Elfmeter für den Gegner TSV Langenzenn zum letztlich vorentscheidenden 1:3 in der Partie (Endstand 1:4), die für beide Teams der A-Klasse 9 durchaus bedeutend war.
Von Marco Galuska

Der TSV Wachendorf gegen den TSV Langenzenn - Abstiegssorgen gegen Aufstiegshoffnung. Es stand einiges auf dem Spiel in der Partie der A-Klasse 9 am vergangenen Sonntag. Die Wachendorfer boten einen aufopferungsvollen Kampf, zur Pause stand es 1:1. Dann folgte im zweiten Durchgang eine Szene, die allemal einen Fair-Play-Preis verdient hätte: Wachendorfs Spieler Clemens Boll gab auf Nachfrage des Schiedsrichters eine Berührung im Strafraum zu, was einen Elfmeter gegen sein Team zur Folge hatte.


Zu dieser Zeit hatte Langenzenn mit 2:1 geführt, zuvor schon einen Elfmeter vergeben. Thomas Reichel, Spieler und Berichterstatter des TSV Langenzenn, schilderte den Vorgang wie folgt: "Der Langenzenner Auschra wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter wollte zunächst weiterspielen lassen, erkundigte sich anschließend beim Spieler der Heimelf, der sein Foulspiel auch zugab. Hier sollte man auch ein großes Kompliment für den Spieler des TSV Wachendorf aussprechen, der im Sinne des Fair Plays uneigennützig handelte."


Jener Wachendorfer Spieler, Clemens Boll, gab gegenüber fussballn.de zu Protokoll: "Nach der unklaren Situation kam der Schiedsrichter zu mir, und hat mich dazu befragt. Zunächst nur mit der Frage, ob es ein Foul war oder nicht. Meine Antwort darauf war, dass ich nicht entscheiden kann, ob es ein Regelverstoß war oder nicht, diese Entscheidung würde bei ihm liegen. Daraufhin hat er nochmal nachgehakt, ich solle ja oder nein antworten. Im Wissen, dass bei einem 'Nein' die Sache erledigt ist und es keinen Elfmeter geben würde, habe ich mich dann trotzdem dafür entschieden nicht mit 'Nein' zu antworten, sondern ihm die Situation geschildert, wie sie war. Ob aber der Kontakt, den ich ihm beschrieben habe, für einen Elfmeter ausreicht oder nicht, habe ich dann wiederum in seine Hände gelegt."


Boll weiter: "Ich muss gestehen, dass mir die Entscheidung auch nicht ganz leicht gefallen ist, immerhin befinden wir uns im Abstiegskampf. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel auch noch offen und für uns zählt ja jeder Punkt. Auch bieten die Profis nicht nur positive Vorbilder, doch das Fair Play sollte in unserem Sport doch ganz oben stehen."



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