SV 73 Süd - FSV Stadeln 0:1 (0:1)
Der FSV Stadeln holte einen hochverdienten 1:0-Sieg im mit Spannung erwarteten Qualifikations-Duell beim SV 73 Süd. Von Beginn an hatten die Gäste das Geschehen fest im Griff und verdienten sich die Führung, die Matthias Ferstl schon in der 9. Minute erzielte. Die pomadig agierenden Süder konnten von Glück reden, dass das Ergebnis zur Pause nicht deutlicher ausfiel. Nach dem Seitenwechsel war die Partie offen, in der Nachspielzeit hielt FSV-Keeper Christian Oriwoll glänzend gegen Ufuk Bir und verschafft den Stadelnern somit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Samstag.
Der FSV Stadeln war hochmotiviert, und er war vor allem unbeeindruckt von den Spielereien im Vorfeld. Gut drei Minuten mussten die Gäste auf dem Platz warten, ehe der Bezirksliga-Meister durch das Spalier der Jugendmannschaften einlief. Es schien auch, als sollte die Meisterehrung, die den Südern durch Bezirksspielleiter Ludwig Beer zuteil wurde (im Gegenzug wurde dieser von den Hausherren nachträglich zum 60. Geburtstag beschenkt), in trügerischer Sicherheit wiegen, während die Stadelner, nicht zuletzt durch die vollmundigen Aussagen aus der Werderau und von einem Grosteil der lautstarken Anhänger in einer tollen Kulisse angefeuert, von Beginn an hellwach waren. Schon die ersten zehn Minuten stellten die Ambitionen der Süder arg in Frage. Im Vorwärtsgang war ausschlieslich der FSV Stadeln.

Das war die Führung für den FSV Stadeln: Matthias Ferstl (Nr. 17) konnte Süds Keeper Martin Tschinkel in der 9. Minute überwinden.
Foto: fussballn.de
Der erste Wachmacher erfolgte in der 3. Minute, als Manuel Vigas von der linken Strafraumseite ablegte und FSV-Kapitän Franz Ell mit einem satten Kracher aus 18 Metern an den linken Pfosten für Aufsehen sorgte. Nur eine Zeigerumdrehung später war Vigas frei auf dem Weg zum Tor, legte sich den Ball dann aber zu weit vor, so dass Süds Schlussmann Martin Tschinkel Sieger blieb. Die Gäste zeigten sich von ihrer besten Seite und kombinierten gefällig. Gerhard Strobel setzte zum Solo an und versuchte mit einer Flanke Andreas Popescu in Szene zu setzen, doch dieser kam am langen Pfosten einen Schritt zu spät (6.). Spiegelbildlich für die Anfangsphase war die Szene in der 8. Minute, als sich Ell den Ball vom verspielten Edisan Berisha eroberte, sofort einen klugen Pass in die Spitze auf Vigas spielte, dieser mit seinem starken linken Fuß abzog, aber Tschinkel mit Mühe gerade noch zur Ecke abwehren konnte. Dieser Eckstoß von Popescu sollte dann aber nicht mehr ohne Folgen bleiben. Der zunächst abgewehrte Ball landete bei Markus Theil, der für viel Schwung über die rechte Seite sorgte, dessen Hereingabe war zwar ein wenig verunglückt, aber doch genau richtig für "Arbeitsbiene" Matthias Ferstl, der mehr und mehr seine Torjägerqualitäten zu entdecken scheint und Tschinkel mit seinem Schuss chancenlos ließ.

Hier verpasste Andreas Popescu nur um Haaresbreite das 0:2: Per Außenrist tunnelte er Süd-Keeper Martin Tschinkel, doch Stefan Scharf (nicht im Bild) konnte den Ball in letzter Sekunde noch von der Linie schlagen.
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Nach dem ersten Nackenschlag rappelten sich die Süder ein wenig auf. Freilich hätte das Spiel einen anderen Verlauf nehmen können, wenn der gewohnt umsichtig leitende Referee Doneff in der 12. Minuten die Attacke von Sascha Traut gegen Manuel Fiori als Strafstoß gewertet hätte. Dass der Unparteiische mit seiner Entscheidung weiterlaufen zu lassen wohl nicht falsch lag, belegten die schnell verstummenden Proteste der Gastgeber. Die beste Chance zum Ausgleich erarbeitete sich nach einer Viertelstunde Ferdinand Ehrl, als dieser die sonst von Tobias Wölfel sehr gut organisierte Abwehrkette aushebelte, aber am cool bleibenden Christian Oriwoll im Stadelner Kasten scheiterte. Nach der rasanten Anfangsviertelstunde ebbte die Partie ein wenig ab, auch weil die Süder nach einer Umstellung (Atakora kam für Daschner) sich in der Defensive besser stellten. Erst in der 27. Minute ereignete sich der nächste Aufreger, als Popescu nach toller Kombination vor Tschinkel auftauchte, diesen per Außenristschuss zwar tunnelte, der Ball dabei aber abgefälscht in Richtung Tor trudelte und im allerletzten Moment durch Stefan Scharf noch vom Überqueren der Torlinie gehindert werden konnte. Fünf Minuten später war es eine verunglückte Flanke von Theil, die nicht ungefährlich auf dem Tornetz landete. So blieb es bei der 1:0-Pausenführung für die Gäste, die aus Sicht der Stadelner fast ein wenig zu knapp war - angesichts der Möglichkeiten zu Beginn.

Edisan Berisha scheiterte kurz vor Schluss mit diesem Versuch am guten FSV-Keeper Christian Oriwoll.
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Im zweiten Durchgang nahm das Tempo im Stadelner Spiel spürbar ab. Dadurch gewannen die Süder mehr Kontrolle über die Partie, mussten aber auf richtig gute Torchancen lange warten. Dagegen hätte Dennis Laschet in der 64. Minute für erneuten Jubel im großen FSV-Anhang sorgen können. Kurios war dabei, dass Laschet angeschlagen in der Süder Hälfte am Boden lag, die Hausherren aber weiterspielten. Als der FSV den Ball erkämpft hatte und zum Konter ansetzte, rappelte sich auch Laschet langsam auf und kam so zu einer aussichtsreichen Chance, doch konnte Tschinkel den Schuss klasse abwehren. In der 69. Minute hatte Stadeln eine Portion Glück gepachtet, als nach einem Berisha-Eckstoß der Ball durch den Strafraum flipperte und diesen unverrichteter Dinge wieder verließ. In den Schlussminuten war die Gerstner-Elf den Ausgleich noch zwei Mal nahe, doch parierte Oriwoll bei den Schüssen von Berisha (86.) und Ufuk Bir (90.) glänzend.
73 Süd: Tschinkel, Vitzethum (67. Schulz), Daschner (23. Atakora), Möller (80. Bir), Scharf, Amtmann, Henninger, Sekita, Berisha, Ehrl, Fiori
Stadeln: Oriwoll, Theil, Pfeifer, Wölfel, Traut, Ell, Laschet, Ferstl (68. Perlitz), Popescu, Strobel (85. Berber), Vigas (70. Berle)
Tor: 0:1 Ferstl (9.)
SR: Doneff (DJK Weingarts) / Zuschauer: 1200.