SV Schwaig - FC Herzogenaurach 3:9 (2:5)
Die Pumas waren sich der Schwere der Aufgabe bewusst und legten los wie die Feuerwehr: 2. Minute Chance Thomann, vergeben. 6. Minute Chance Thomann, vergeben. 12. Minute Chance Stübing, vergeben. Es schien so weiterzugehen wie in den letzten beiden Spielen der Pumas. Doch in der 14. Minute erlöste Stübing die Gäste. Nach einem feinen Pass von Kusnyarik vollstreckte der Torjäger eiskalt zum 0:1. Die Pumas kontrollierten in der Folgezeit das Geschehen auf dem Platz - bis zur 29. Minute, dann überschlugen sich die Ereignisse. Mit der ersten Torgelegenheit glich Müller nach guter Einzelleistung zum 1:1 aus. Der Stadionsprecher hatte den neuen Spielstand noch nicht richtig verkündet, da stand es nach katastrophalem Abwehrfehler 2:1 für die Gastgeber durch Waldmann in der 30. Minute.

Der FCH marschierte an diesem Tag unaufhaltsam zum 9:3-Sieg, der am Ende jedoch zur Makulatur werden sollte.
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Vom Anstos ging es gleich wieder in Richtung Schwaiger Gehäuse. Diesmal spielte Kusnyarik Kevin Rockwell an, und in derselben Minute stand es 2:2. Es ging weiter mit vollem Tempo. Der überragende Thomann setzte sich gegen vier Gegenspieler durch und von der Grundlinie bediente er wieder Rockwell mustergültig. Nach 32 Minuten stand es 2:3 für die Gäste. Zwei Minuten später verpasste Rockwell mit einem Kopfball das Tor nur knapp, jedoch wieder zwei Minuten später schlug der Ball schon wieder im Gehäuse der Gastgeber ein. Eric Stübing verlängerte einen Abschlag von Torwart Peter direkt in den Lauf von Rockwell. Dieser sah, dass der Torwart zu weit vor dem Tor stand und schoss aus 32 Metern das 2:4. Und zwei Minuten vor der Pause erzielte Kusnyarik mit dem Kopf nach einem weiten Einwurf von Stübing das 2:5.

Banges Warten im Lager der "Pumas". Noch lief das Spiel in Hüttenbach, es stand 3:3. Dies hätte den Klassenerhalt für den FCH bedeutet.
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Auch nach der Halbzeit waren die Pumas nicht aufzuhalten, Schwaig wurde seinerseits an diesem Tag nicht stärker. Zunächst gab es einen Kopfball an den Pfosten des Gäste-Tores. Nach einer Stunde spielte Michael Thomann die gesamte Abwehr vom SV Schwaig schwindelig. Nur noch den Torwart vor sich legte er uneigennützig auf Rockwell, und der schob den Ball zum 2:6 in das Tor. In der 63. Minute gab es einen Freistoß für die Gastgeber aus 22 Metern. Möller schoss den Ball genau in den Winkel- 3:6. Die Pumas waren des Toreschießens noch nicht müde. In der 68. Minute war Kusnyarik nur durch ein Foul zu stoppen. Den fälligen Elfmeter verwandelte erneut Stübing sicher zum 3:7.

Die bittere Gewissheit! Hüttenbach hatte gerade zum 4:3 getroffen, Herzogenaurach ist damit abgestiegen.
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Nach 86 Minuten war dann Thomann mit dem Toreschießen dran. Aus 24 Meter erzielt er das 3:8 und krönte seine überragende Leistung als Antreiber im Mittelfeld. In der Schlussminute erhöhte Stübing zum Endstand von 3:9 mit einem direkt verwandelten Freistoß. Ein grandioses Spiel der Pumas! Mit großem Kampfgeist und spielerischer Überlegenheit über die gesamte Spielzeit zum hochverdienten Kantersieg. Der SV Schwaig war sichtlich beeindruckt, insgesamt war es aber eine indiskutable Leistung der ersatzgeschwächten Schwaiger Mannschaft. Dann folgten fünf Minuten banges Warten nach dem Schusspfiff auf das Endergebnis von Hüttenbach, bis zur bitteren Meldung vom Live-Ticker: Elfmeter für Hüttenbach beim Stand von 3:3. Ernüchterung, der Elfmeter wurde verwandelt, Herzogenaurach steigt ab.
Schwaig:
Rutte, Krekeler, Dünfelder, Möller, Ranft, Waldmann, Müller, Panzer (31. Müller), Bauer (46. Endlein), Bodendörfer (46. Baldschuhn), Streubert
Herzogenaurach:
Peter, Reklin, Burkhardt, Peetz, Kusnyarik (70. Matthäus), Schönleben (67. Zenger), Thomann, Stübing, Rockwell, Galster (87. Krauss)
Tore:
0:1 Stübing (15.), 1:1 Müller (28.), 2:1 Waldmann (29.), 2:2 Rockwell (30.), 2:3 Rockwell (35.), 2:4 Rockwell (40.), 2:5 Kusnyarik (43.), 2:6 Rockwell (59.), 3:6 Möller (67.), 3:7 Stübing (71., Elfmeter), 3:8 Thomann (86.), 3:9 Stübing (90.)
SR: Bernd Zitzl (SV Maiach) / Zuschauer: 100.
SpVgg Hüttenbach - Cagrispor 4:3 (2:2)
In einem nervenaufreibenden und dramatischen Spiel sicherte sich die SpVgg Hüttenbach in letzter Sekunde den Klassenerhalt. Mann des Tages war zweifelsohne Innenverteidiger Andreas Gruner, der mit seinen drei Treffern wesentlichen Anteil am Sieg seiner Farben hatte. Von Beginn an entwickelte sich ein offenes Spiel, wobei deutlich anzumerken war, dass die Gäste befreiter aufspielen konnten. Der Heimelf war hingegen deutlich eine gewisse Nervosität und Verkrampftheit anzumerken. Dennoch hätte Matthias Gruner früh für Abhilfe sorgen können, als er von Hammerand steil geschickt wurde, sein Schuss war allerdings zu schwach, so dass Torhüter Kodzhabashev mit den Fingerspitzen zur Ecke abwehren konnte (7.).

In einem packenden Duell gewann die SpVgg Hüttenbach in der letzten Sekunde der Saison und bleibt somit Bezirksligist.
Foto: M. Langhans
Auf der anderen Seite nutzten die Gäste einen katastrophalen Abspielfehler im Spielaufbau der SpVgg zu einem Konter, den Ramazan Yüce, von Güler bedient, erfolgreich abschloss. Allerdings schlug die Heimelf postwendend zurück, als Andreas Gruner nach einem Foul an Matthias Gruner den fälligen Strafstoß sicher verwandelte. Dennoch wirkten die Gäste in der Folgezeit immer einen Tick spritziger. So war auch die erneute Führung durch Destani durchaus verdient, der einen Befreiungsschlag von Demir volley im Tor versenkte. In der Folgezeit klappte bei der Heimelf nicht mehr viel, dennoch kam man quasi mit dem Pausenpfiff zum Ausgleich, als erneut Andreas Gruner einen indirekten Freistoß im Strafraum verwandelte, nachdem ein Cagri-Abwehrspieler den Ball gesperrt hatte.

Nach dem verwandelten Elfmeter zum 4:3 in der 96. Minute kannte der Jubel bei den Hüttenbacher Akteuren freilich keine Grenzen mehr.
Foto: M. Langhans
Nach dem Seitenwechsel war die Heimelf bemüht, die Gäste mehr unter Druck zu setzen. Dies wäre auch beinahe von Erfolg gekrönt worden, als sich Matthias Gruner über links bis zur Grundlinie durchsetzte, seine Rückgabe konnte aber ein Akteur der Gäste vor dem einschussbereiten Timm Loch klären (52.). Als dann Güler einen Freistoß aus gut 25 Metern im Tor versenkte, schwebte bereits das Abstiegsgespenst über dem Hüttenbacher Pilzanger. Fast wäre dem Torschützen zehn Minuten später ein erneuter Kunstschuss geglückt, dieses Mal ging der Ball aber nur an die Latte (66.).

Mit dem Schlusspfiff entbrannte eine losgelöste Stimmung im Hüttenbacher Lager.
Foto: M. Langhans
Ob der Zwischenstände der Konkurrenten musste die SpVgg immer mehr ins Risiko gehen und entblößte zunehmend die Abwehr, was den Gästen natürlich Kontermöglichkeiten eröffnete, die diese allerdings nicht konsequent genug ausspielten. Auf Hüttenbacher Seite wurden die Angriffsbemühungen meist zu hektisch und ideenlos vorgetragen, so dass die Gäste-Abwehr nur selten vor Probleme gestellt wurde. Dies änderte sich aber durch den Ausgleich von Loch, der mit einem sehenswerten Drehschuss die Hoffnungen wieder weckte. Die SpVgg warf nun alles nach vorne, während die Gäste den Punkt über die Zeit retten wollten. Als Stefan Gruner in der Nachspielzeit einen vom eingewechselten, agilen Manuel Scharrer getretenen Freistoß aus kurzer Distanz neben das Tor köpfte (93.), glaubten die meisten der Zuschauer nicht mehr an eine Rettung.

Die Dramatik-Meister aus Hüttenbach. Erst der erlösende Treffer nach 96 Minuten machte den Klassenerhalt perfekt.
Foto: M. Langhans
In letzter Minute drang Matthias Gruner dann aber nochmals in den Strafraum ein, seinen Schuss konnte der Gäste-Keeper noch abwehren, allerdings brachte die Abwehr der Nürnberger den Ball nicht entscheidend aus der Gefahrenzone und ein Schussversuch von Krause wurde vor der Linie mit dem Arm abgeblockt. Schiedsrichter entschied folgerichtig auf Strafstoß. Bei dieser Aktion verletzte sich jedoch der Gäste-Keeper, so dass ein Feldspieler ins Gehäuse musste, nachdem Cagri sein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte. So vergingen mehrere Minuten fast unerträglicher Anspannung. Andreas Gruner hielt dem Druck jedoch stand und verwandelte sicher zur rettenden Führung. Da der Unparteiische die Partie daraufhin nicht mehr anpfiff, brachen im Anschluss am Pilzanger alle Dämme, da man sich durch den Last-Minute-Sieg auf ein weiteres Jahr in der Bezirksliga freuen darf.
Hüttenbach:
Scharrer, Trauner (92. Scharrer), Loch, A. Gruner, Loch, M. Gruner, Micholka (81. Hupfer), Elterlein, S. Gruner, Hammerand, Biemann (62. Krause)
Cagrispor:
Kodzhabashev, Groß, Aydin, R. Yüce, Mercan, Mert, Qehaja, Güler, Sezer (78. Dogan), Destani (49. Gürel), Demir (73. Aksu)
Tore:
0:1 Yüce (12.), 1:1 A. Gruner (15. Elfmeter), 1:2 Destani (35.), 2:2 A. Gruner (45.), 2:3 Güler (56.), 3:3 Loch (86.), 4:3 A. Gruner (96., Elfmeter)
SR: Thomas Raßbach (TSV 1903 Lehrberg) / Zuschauer: 100.
FC Stein - SK Lauf 0:0
Jubel in Stein! Der FCS hat es nach einer mehr als turbulenten Saison geschafft und wird auch in der kommenden Saison in der Bezirksliga spielen. Von Beginn an zeigten die Faberstädter, dass sie die Chance wahrnehmen wollten, aus eigener Kraft den Klassenerhalt zu schaffen. Präsent in den Zweikämpfen und mit viel Herzblut agierten sie, gegen die keineswegs "zum Abschenken“ aufgelegten Laufer. Dennoch bot sich die erste Chance den Gästen, doch Wuttke warf sich in der 10. Minute mit letztem Einsatz in einen, zunächst von Lehnert abgewehrten Nachschuss der Gäste.

Der Ball sollte den Weg ins Laufer Tor nicht finden. Den Steinern dürfte das egal gewesen sein - ein Punkt reichte zum Klassenerhalt.
Foto: M. Zucker
Danach brachte der frech aufspielende, junge Gastner die Laufer immer wieder in Verlegenheit. So auch in der 29. Minute, als er mit einem klugen Pass Monaco frei spielte. Dieser legte noch mal quer auf Beckstein, der aber mit einem Flugkopfball an Torhüter Enzensberger scheiterte. Die darauf folgenden Angriffe der Gastgeber wurden nicht konsequent zu Ende gespielt, so dass sich die nächste gute Chance erneut den Gästen bot. Torhüter Lehnert reagierte jedoch super gegen Yemane und verhinderte einen Rückstand seines FC. Nachdem auch ein gut getretener Freistoß von Hanf von Torhüter Enzensberger abgewehrt wurde, ging es mit einem Remis in die Pause.

Steins Ex-Trainer Uwe Kroll (in blau), der Anfang September 2014 sein Amt freiwillig niederlegte, stand zum Saisonfinale wieder zusammen mit Dirk Schaefer an der Seitenlinie - diesmal allerdings als Ersatzspieler im dezimierten Steiner Kader.
Foto: M. Zucker
Auch nach der Halbzeitpause warfen die Steiner alles in die Waagschale, um den wichtigen Punkt einzufahren. Aber erneut hatten die Gäste die erste Chance. Torhüter Lehnert war aber wieder zur Stelle und konnte nach einer guten Flanke von rechts gerade noch per Faustabwehr klären. Anschließend agierte die tief stehenden Steiner immer wieder mit gefährlichen Kontern, welche aber immer wieder zu unentschlossen zu Ende gespielt wurden. So musste man letztendlich noch zwei brisante Situationen überstehen. Zunächst überlistete Hanf seinen Torhüter in der 74. Minute beinahe selbst, aber der Ball trudelte zum Glück der Steiner am Tor vorbei. Zuvor wurde der eben erst eingewechselte Laufer Christian Haas mit Gelb-Rot des Feld verwiesen.

Der SK Lauf spielte keineswegs mit angezogener Handbremse. Hier sieht Christian Haas die Ampelkarte, obwohl er erst fünf Minuten zuvor eingewechselt wurde.
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In der 87. Minute war dann schließlich Torhüter Lehnert bei einem gut getretenen Freistoß von Sven Rothhaar auf dem Posten. Danach war das Spiel gelaufen und in Stein kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Wie wichtig dieser Erfolg für die Steiner war und insbesondere wie der FC Stein funktioniert, kann man wohl daran sehen, dass der im Laufe der Saison ausgeschiedene Ex-Trainer des FC, Uwe Kroll, als Ersatzspieler auf der Bank saß, auch wenn er nicht mehr zum Einsatz kam.

Partymodus an! Der FC Stein holte den benötigten Punkt gegen den SK Lauf und konnte anschließend den Klassenerhalt feiern.
Foto: M. Zucker
Stein:
Lehnert, Hanf, Bühling, Engl, Gastner, Wuttke, Sitzmann, Kreim, Monaco, Kolb, Beckstein (57. George)
Lauf:
Enzensberger, Müller (68. Haas), Bergler, Holfelder (63. Roth,) Lechner, Dotzler, Cittadini, Reutter, Yemane (46. Meier), S. Rothhaar, D. Rothhaar
Tore: Fehlanzeige
Gelb-Rote Karte:
Christian Haas (73., SK Lauf) wegen wiederholten Foulspiels
SR: Dominik Fober (SG TSV/DJK Herrieden) / Zuschauer: 80.