Es war sicherlich etwas überraschend, als Alexander Contala vier Spieltage vor dem Winter und mit lediglich drei Punkten Rückstand auf den Relegationsrang am Vormittag vor dem wichtigen Spiel beim TV 48 Erlangen (2:0-Sieg) entlassen wurde. "Die eingetretenen Umstände waren es, die zu dieser schwierigen Entscheidung führten", so TSV-Abteilungsleiter Joachim Kokott zur damaligen Entscheidung. Auch dass Kokott dann bis zur Winterpause zunächst selbst den Trainerposten einnahm, machte deutlich, dass man sich vorher kaum mit der Trainerfrage beschäftigt hatte. So überraschend es kam, so erfolgreich sollte es im Anschluss werden: zehn Punkte aus vier Spielen und Rang zwei konnte sich Kokott für seine Interimstätigkeit im Logbuch vermerken. Dass es trotzdem nur ein vorübergehender Umstand sein sollte, machte er jedoch von vornherein klar.

Achim Kokott (links) gibt nach vier durchaus erfolgreichen Partien den Trainerposten wieder aus der Hand, möchte zukünftig wieder im Hintergrund agieren.
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So sieht Kokotts Plan nun also vor, dass Adrian Milano, der bisher für die Keeper zuständig war und Alexander Contala assistierte, zusammen mit Emin Karademir (39) eine Doppelspitze bilden soll, die mit Kokott als Teamchef und Abteilungsleiter im Hintergrund einen starken Rückhalt geniesen wird. Dabei hatte sich Milano mit der Entlassung von Contala eigentlich zunächst selbst ins Aus gestellt, als er sich mit dem scheidenden Trainer solidarisierte und schon beim Spiel in Erlangen nur von der Tribüne aus das Spiel verfolgte. Da Milano bei der Mannschaft jedoch ein hohes Ansehen geniest, wurde er bereits wenige Tage nach seiner Entscheidung überredet, doch weiterzumachen. Dass er nun, in regelmäsiger Rücksprache mit Kokott, zusammen mit Karademir das Training leiten und die Mannschaft möglichst in die Landesliga führen soll, hatte er da freilich noch nicht auf dem Schirm.
Bereits beim KIA-fussballn.de-Hallencup coachten Karademir und Milano hinter der Bande, während Kokott - anders als noch in der Qualifikation - das Geschehen von der Tribüne aus verfolgte. Durchaus erfolgreich verlief der Auftritt in Schwabach. Bis ins Finale kam der TSV, drückte dem Turnier seinen Stempel auf und hatte neben Szymon Pasko mit Marco Perras einen reaktivierten Torjäger in seinen Reihen. Der einstige Jugendspieler des FC Schalke 04 hat nach seiner Auszeit nun wieder Lust auf Fusball bekommen. Im Gegenzug muss man in Kornburg aber auf die Dienste von René Küffner (11 Saisontore) verzichten. Er schnürt künftig für den TSV Neustadt/Aisch in der Landesliga die Schuhe: " Renes Abgang ist sehr schade für uns, er ist ein Vollgas-Fusballer, der ganz sicher eine Bereicherung für Neustadt sein wird", so Milano, der aber dennoch zuversichtlich auf den Saisonendspurt nach der Winterpause blickt.

Marco Perras ist zurück im Kornburger Trikot, er könnte mit Szymon Pasko (im Hintergrund), dem mit 14 Toren Führenden der Torschützenliste, die bislang ohnehin erfolgreichste Offensive der Liga weiter verstärken.
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"In dieser entscheidenden Saisonphase sind 'Typen' in der Mannschaft gefragt, auf und neben dem Platz! Wir haben eine tolle Mannschaft, verfügen über eine hohe Qualität und sitzen alle in einem Boot. Nach dieser turbulenten Vorrunde haben wir noch alle Möglichkeiten, aber viele Spiele sind es nicht mehr, jeder muss mitziehen, wenn wir weiter um den Aufstieg mitmischen wollen. Das Ziel wird es sein, in der Vorbereitung die Abwehr zu stabilisieren. Ich kenne die Jungs ja sehr gut, freue mich auf die Aufgabe zusammen mit Emin Karademir, der die Erfahrung mitbringt und Achim Kokott, der zwar auch nahe am Team ist, aber bekanntlich noch andere Aufgaben im Verein hat", lässt Milano gegenüber fussballn.de verlauten. Auch Karademir ist übrigens kein Unbekannter im Verein, er verstärkte vor zwei Jahren bereits als Spieler die 2. Mannschaft des TSV im Abstiegskampf - Interimstrainer damals: Achim Kokott.