Ein weiterer Abstieg nach dem Abschied aus der Kreisliga wäre sportlich gesehen schon tragisch gewesen für den SC Worzeldorf, der als Serien-Fairplay-Sieger im Kreis-Oberhaus sich auch in der Kreisklasse nicht gerade wenige Sympathien verdiente. Nach einem eher schwachen Auftritt hatte man in der Relegation gegen den FC Serbia das Glück im Elfmeterschiesen auf seiner Seite, in der 2. Runde siegte man dann verdient und sicher mit 4:0 gegen den SC Viktoria. "Ich bin wirklich erleichtert, dass ich die Mannschaft mit dem Klassenerhalt abgeben kann. Es war nach dem Abstieg aus der Kreisliga für uns eine schwere Saison, weil wir einfach nie so recht in Tritt gefunden haben", erklärte Trainer Dietmar Hofmann nach Spielende.
Dietmar Hofmann übergibt das Traineramt mit dem Klassenerhalt.
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Aus familiären Gründen hatte Hofmann die Truppe nach der Saison 2010/11 und Rang drei in der Kreisliga abgegeben. Im Abstiegskampf 2012/13 kam er wieder und betreute das Team in der nun abgelaufenen Saison gemeinsam mit Sohn Thomas im Trainer-Tandem. Letztlich wog der Verlust einiger Leistungsträger zu schwer, um eine ruhige Saison zu spielen. "Die zeitliche Belastung war für mich in Verbindung mit familiären Verpflichtungen zuletzt schon enorm, auf die Dauer lässt sich das so nicht stemmen", erklärte Dietmar Hofmann bereits vor vielen Wochen, dass er zur kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Gleiches gilt für seine Sohn Thomas, der nach überstandenem Kreuzbandriss erst im Saisonendspurt wieder selbst auf dem Platz mitwirken konnte und nun durch sein Studium vorerst nicht in der Region sein wird.
Christian Richert (Mitte) wurde nach der Relegation als neuer Spielertrainer des SC Worzeldorf präsentiert: Beim SC Worzeldorf begrüßten Spielleiter Manfred Jobst (links), Vorstand Ralph Maier (2.v.l.), Abteilungsleiter Freddy Duswald (2.v.r) und Betreuer Günter Wittmann (rechts) den neuen Trainer.
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So musste man sich in Worzeldorf auf Trainersuche begeben und traf dabei sprichwörtlich auf halbem Weg Christian Richert. Der war auf der Suche nach einem Trainerposten, der sich mit Wohnort und Familie besser in Einklang bringen ließe. Über eine familiäre Verbindung kam auch der Kontakt zum Sportclub zustande. Die sportliche Leitung der Worzeldorfer konnte sich recht schnell mit dem ehemaligen Bayernliga-Spieler auf eine Zusammenarbeit verständigen. Gemeinsam möchte man "einen Platz im vorderen Mittelfeld, in jedem Fall aber nicht mehr so eine Zittersaison erleben", wie Vorstand Ralph Maier hofft.
Bei der SG Quelle Fürth war Christian Richert Kapitän und Führungsspieler, hatte aber zuletzt mit Verletzungsproblemen zu kämpfen.
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Dabei dürfte Richert, der in seiner Karriere einige Verletzungen zu überstehen hatte, auch selbst wieder mitwirken. Zumindest konnte er zuletzt für den TSV Rückersdorf (A-Klasse) wieder auflaufen, nachdem er zuvor beim TSV Kornburg und der SG Quelle Fürth immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte.
Angefangen hat der heute 32-jährige das Fußballspielen in der Jugend des ESV Flügelrad, von der D- bis zur A-Jugend spielte er beim 1. FC Nürnberg, ehe er nach einer verletzungsbedingten Pause die Karriere im Herrenbereich bei der SG Quelle Fürth begann. Nach Auf- und Abstieg in die Bayernliga erfolgte ein Wechsel zum TSV Neustadt/Aisch, ein kurzes Gastspiel beim SV 73 Süd in der Landesliga, ehe er zur Quelle zurückkehrte und das junge Team der Dambacher als Kapitän führte. Nach einem halben Jahr in Kornburg folgte das erste Engagement als (Spieler-)Trainer beim TSV Rückersdorf. Nach zwei Jahren beim A-Klassisten wird Richert nun den SC Worzeldorf führen - und war zuerst einmal erleichtert, dass die Mannschaft den Klassenerhalt auf dem letzten Drücker noch gepackt hat.