"Die letzten zehn Minuten waren schon richtig aufregend", gestand ein sichtlich erleichterter und von der ersten Bierdusche durchnässter Alexander Rambau wenige Minuten nach dem Abpfiff der letzten Landesliga-Partie der Saison 2013/14. Denn obwohl noch vor Wochen in Stadeln keiner ernsthaft mehr in der Tabelle nach oben schaute, so hatte man im Saisonfinale plötzlich alle Trümpfe in der Hand "und wäre sicher für den Moment enttäuscht gewesen, wenn es nicht noch für Platz zwei gereicht hätte. Denn wir waren ja eigentlich im Saisonverlauf schon tot, was den Aufstieg anbelangt, und wenn man dann doch plötzlich die Chance hat, will man sie ja auch nutzen und die Mannschaft hat toll gekämpft", sagt der FSV-Trainer.

Mitfiebern war angesagt beim Saisonfinale gegen Oberkotzau, ehe Joker Andreas Endlein (links) den FSV Stadeln erlöste. Foto: fussballn.de
Nach dem 1:0-Sieg über Oberkotzau kannte die Freude rund um den Kronacher Wald am Samstag kaum Grenzen, Helene Fischer schallte durch den Wald und weit in die Siedlung - manch FSVler nutzte auch noch den Sonntag zu einer ausgiebigen Feier der Vizemeisterschaft. Ab Mittwochabend weht dann nach zwei Jahren in der Landesliga erstmals sogar eine Brise von Bayernliga-Luft durch Stadeln. In der 1. Runde der Relegation zur Bayernliga erwartet das Team von Trainer Rambau nun den 16. der Bayernliga Nord, Alemannia Haibach. "Wir gehen als klarer Underdog in die Relegation, umso mehr wollen wir die Spiele jetzt geniesen", so Rambau, der Druck von seiner Mannschaft nimmt: "Unser Ziel war der Klassenerhalt, wir haben dann eine richtig geile Saison gespielt und sind mit einem nie für möglich gehaltenen Saisonfinale belohnt worden. Für uns ändert sich an den Abläufen und an den Bedingungen, die wir hier anbieten eigentlich nichts, auch nicht wenn wir aufsteigen sollten."
Entsprechend locker blickte man auch auf die Auslosung. "Es ist mir eigentlich egal, wer da kommt, wir kennen die Gegner ohnehin nicht wirklich und können es uns auch nicht aussuchen", befand Rambau noch am Samstag. Anders dürfte man das freilich in Haibach sehen. Ein Duell mit dem nur 30 Kilometer entfernten Konkurrenten Viktoria Kahl (Vizemeister der Landesliga Nordwest) hätte sicher für eine weitaus grösere Zuschauerkulisse in den beiden Partien (gespielt wird im Europapokalmodus) gesorgt. So könnte das unterfränkische Derby erst als Endspiel in der 2. Runde in der kommenden Woche steigen - sofern Haibach in zwei Partien (am Samstag steigen die Rückspiele) gegen Stadeln die Oberhand behält und Kahl sich zeitgleich gegen die SpVgg Selbitz behaupten kann.
SpVgg Selbitz protestiert gegen Vierergruppe
Apropos Selbitz: Der 15. der Bayernliga Nord legte mittlerweile Protest gegen die Auslosung ein, da man für sich, als besten Bayernliga-Releganten, ein Freilos beansprucht hätte, dies aber wegen "geographischer und verkehrstechnischer Gesichtspunkte" durch den Verbandsspielausschuss nicht zugesprochen bekam. Dabei schien eine Lösung, so die Meinung einiger Vereinsvertreter bei der Auslosung in Lappersdorf am Sonntag, nahe: Ein Freilos für Selbitz, ein unterfränkisches Derby zwischen Kahl und Haibach, dann hätte Stadeln eben sich in einer anderen Vierergruppe mit Nördlingen, Vilzing oder Affing messen müssen - einerlei.
Ell und Strobel weiter fraglich
Gegen Oberkotzau fehlten zwei wichtige Kräfte aus der Stadelner Offensivabteilung. Während Gerhard Strobel nach seiner Zerrung aus dem Spiel gegen den TSV Buch zumindest in der vergangenen Woche schon ins Lauftraining eingestiegen ist, wird ein Einsatz von Franz Ell (Bruch des kleinen Zeh) ohne medizinische Hilfe nicht möglich sein. "Bei Gerhard könnte es zumindest für das Rückspiel klappen, bei Franz ist es eigentlich nicht ohne weiteres möglich - er will sicher spielen, aber ob es geht und wir uns einen Gefallen damit tun, sei mal dahingestellt", so Rambau in Hinblick auf die bevorstehenden Partien. So dürfte man im Angriff wieder auf Sammy Röder und vor allem wieder auf Dennis Laschet bauen, der eine gute Partie gegen Oberkotzau bot und erst vor dem Spiel für 200 Einsätze im FSV-Trikot geehrt wurde. "Wir haben uns auch ohne Ell und Strubel, die uns freilich fehlen, Chancen in der Offensive erarbeitet", so Rambau.

Für 100 Spiele wurde Jürgen Berber (2.v.l.), Dennis Laschet (3.v.r.) gar für 200 Einsätze beim FSV Stadeln durch die Vereinsverantwortlichen geehrt. Foto: Stengel
Relegation zur Bayernliga:
Regionale Gruppe 1
1. Runde:
Hinspiel: 28. Mai - 18.30 Uhr
Spiel 1: FC Viktoria Kahl - SpVgg Selbitz
Spiel 2: FSV Stadeln - SV Alemannia Haibach
Rückspiel: 31. Mai - 16 Uhr
Spiel 1 SpVgg Selbitz - FC Viktoria Kahl
Spiel 2: SV Alemannia Haibach - FSV Stadeln
2. Runde:
Hinspiel: 03./04. Juni - 18.30 Uhr / Rückspiel: 07. Juni - 16 Uhr
Spiel 3: Sieger Spiel 1 - Sieger Spiel 2
Der Sieger aus Hin- und Rückspiel von Partie 3 ist qualifiziert für die Bayernliga in der Saison 2014/15.