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Artikel veröffentlicht am 11.11.2025 um 06:00 Uhr

Tor des Monats Oktober: "Wollte eigentlich schon aufhören"

In seiner besten Zeit kickte Dennis Nendza in der Landesliga, lässte seine Karriere in der A-Klasse bei der Dritten von Union Selb ausklingen. Von seiner Schusskraft hat der 33-Jährige aber nichts eingebüßt, dessen Treffer mit großem Vorsprung zum Tor des Monats Oktober gekürt wurde, als er hinter der Mittellinie abzog.

Von Hans-Jürgen Wunder

In seiner Karriere als Fußballer ist Dennis Nendza viel herumgekommen, hatte dabei für den FC Trogen sowohl in der Landesliga als auch in der der Bezirksliga gespielt. "Vor der Saison wollte ich eigentlich aufhören, wollte mehr Zeit für meine Kinder haben", verrät der Familienvater. Aber sein Kumpel Özgür "Eco" Keles, der die Union-Dritte unter seinen Fittichen hat, überredete ihn dann doch, zumindest in der A-Klasse die Fußballschuhe zu schnüren. "Es kann ja nicht schaden, sich noch etwas zu bewegen", lächelt der 33-Jährige. Hin und wieder besucht er sogar einen Trainingsabend. "Das Schöne ist, dass man nicht mehr muss. Wenn es die Zeit erlaubt und ich Lust habe, gehe ich einfach hin." Für die unterste Liga reicht es so oder so. In den neun Partien, die der frühere Flügelmann absolviert hatte, konnte er sich neunmal in die Torschützenliste eintragen und steuerte noch sieben Assists mit bei.

Langer Flug, trockener Einschlag: Bein Freistoß von Dennis passt das Leder passt genau ins linke Eck.

Torwart ausgeguckt

Das Tor des Monats gelang Dennis Nendza ausgerechnet gegen den Tabellenzweiten und ehemaligen Kreisligisten SG Marktredwitz, gegen den das Hinspiel für seine Mannschaft noch mit 1:2 verloren ging. Auch da hatte der Selber nach Vorarbeit seines Spielertrainers getroffen. "Beim Rückspiel hatte ich gesehen, dass kein gelernter Keeper zwischen den Pfosten stand. Also habe ich mir beim Freistoß gedacht, dass ich es einfach einmal probiere." Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff zog er beim Stande von 1:0 fünf Meter hinter der Mittellinie einfach einmal an und die Kugel rauschte fulminant zur Vorentscheidung ins linke Eck. Vielleicht für einen erfahrenen Schlussmann nicht ganz unhaltbar, aber auf jeden Fall ein fulminanter Schuss mit bemerkenswerter Flugkurve. Für Nendza nicht der erste Distanzschuss, der einschlug. "Ich habe schon aus 30 oder 35 Metern getroffen, allerdings nicht hinter der Mittellinie." Trotzdem war es nicht sein schönstes Tor. "Das ist mir einmal gegen Faßmannsreuth mit einem Freistoß in den Winkel gelungen. Kurioserweise ist der Treffer damals aber aberkannt worden."

Motivierte den Distanzschützen zum Weitermachen: Spielertrainer Özgür Keles (re.).

anpfiff.info

Schöne Erinnerungen

Einst begann Dennis Nendza als Flügelmann, rückte aber mit zunehmendem Alter immer mehr ins Zentrum. Und erinnert sich gerne an seine Trogener Zeit. "Da haben wir eine super Kameradschaft gepflegt und hatten mit Jungs wie Rene Schildt richtig gute Kicker. Was wir da gefeiert haben", grinst der Unioner, der seine Laufbahn ausklingen lassen möchte. Denn er hatte in seiner Karriere eine ganz schwere Verletzung wegzustecken. "Das war gegen Wunsiedel, als ich als 20-Jähriger erstmals im Sturm spielen durfte. Da habe ich mir bei einem Zusammenprall schon nach wenigen Minuten einen Jochbein- und Kieferbruch zugezogen und die Augenhöhle wurde in Mitleidenschaft gezogen." Trotzdem hatte er sich zurückgekämpft, will aber jetzt nur noch solange spielen, wie es Spaß macht - der von den Usern ausgezeichnete Treffer hat dazu sicherlich mit beigetragen.