Ein "Luxusproblem" für den Club: 1. FC Nürnberg U23 führt die Regionalliga an - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 05.11.2025 um 12:00 Uhr
Ein "Luxusproblem" für den Club: 1. FC Nürnberg U23 führt die Regionalliga an
Ausgerechnet die in der jüngeren Vergangenheit keineswegs erfolgsverwöhnten Altmeister 1. FC Nürnberg und FC Schalke 04 führen mit ihren U23-Teams die jeweilige Regionalliga an. Während im Westen der Meister direkt aufsteigt, folgen für Bayerns Champion noch Ausscheidungsspiele gegen den Nordost-Meister. Es wäre ein Luxusproblem, das sich der Club mit einer starken Saison schaffen könnte. 
Von Marco Galuska
So manchen Teams hat der Club den Rang abgelaufen: Nach dem 2:0-Sieg gegen Bayreuth führt der 1. FC Nürnberg mit seiner U23 die Regionalliga Bayern an.
Dominik Geiswinkler
Ein 11. Rang in der Vorsaison war eher ein Ausreißer nach unten für die U23 des 1. FC Nürnberg, die nicht nur zum Inventar der Regionalliga Bayern gehört, sondern dort auch meist in der oberen Tabellenhälfte zu finden war. Dass der kleine Club aber nun auf eine alles andere als unrealistische Herbstmeisterschaft zusteuert, darf dennoch als Überraschung und erfolgreiche Personalpolitik beim Unterbau am Valznerweiher gesehen werden, wie auch das Beispiel Piet Scobel zeigt, den man aus der Oberliga Hamburg zu Jahresbeginn zum Club holte, wo er bisher in 27 Einsätzen 15 Regionalliga-Treffer markieren konnte, derzeit mit zehn Toren zu den besten Schützen der Liga gehört und zuletzt auch im Kader des Zweitligisten stand.

Bayreuth und Schweinfurt - in der 3. Liga die Grenzen aufgezeigt

Nachdem die SpVgg Unterhaching an Halloween das Spitzenspiel gegen die Würzburger Kickers zu Hause mit 0:2 verloren hatte, war der Weg frei für die Tabellenführung des FCN. Und das Team von Andreas Wolf nutzte am Sonntag die Chance mit einem absolut verdienten 2:0-Heimsieg gegen die SpVgg Bayreuth. Die Altstadt kann als Beweis dafür gelten, wie groß der Spagat zwischen Bayerns höchster Spielklasse und der ersten echten Profiliga, der 3. Liga, doch ist. Im dritten Jahr, nach dem man krachend nach einem Jahr Drittklassigkeit wieder abgestiegen war, kämpfen die Oberfranken wirtschaftlich und sportlich ums Überleben in der noch fünfgleisigen Regionalliga.

Der 1. FC Nürnberg ist mit seiner U23-Mannschaft auf dem besten Wege zur Herbstmeisterschaft in der Regionalliga Bayern.
Dominik Geiswinkler

Derweil befindet sich der amtierende Regionalliga-Meister aus Bayern, der FC Schweinfurt 05, mit drei Punkten nach 13 Spielen auf dem Wege, einen neuen Negativrekord in der 3. Liga aufzustellen. Dass auch der Nord-Meister TSV Havelse mit nur einem Zähler mehr in einer stark besetzten Liga ebenfalls zum direkten Wiederabstieg verdammt scheint, nährt die Forderung nach einer Regionalliga-Reform, die unter der Initiative der Nordost-Klubs unter dem Motto "Meister müssen aufsteigen" entstanden war und inzwischen großen Zuspruch auch von Vereinen aus dem Westen erfahren hat. Unabhängig vom am Freitag stattfindenden DFB-Bundestag 2025 ist dies eines der heißesten Themen im deutschen Fußball. Eine eigene Arbeitsgruppe soll dazu eine Lösung erarbeiten.

Doch zurück zum Spitzenreiter der Regionalliga Bayern. Geklaut haben sich die Nürnberger die Tabellenführung in der Liga wahrlich nicht. Wird die Wolf-Elf am Samstag bei der SpVgg Hankofen noch einmal ihrer erarbeiteten Favoritenrolle gerecht, wäre der kleine Club Herbstmeister - unabhängig vom Ausgang des Nachholspiels bei der U23 des FC Bayern München Anfang Dezember. Die Bayern-Amateure sind im Gegensatz zum FCN in der Regionalliga Bayern eine echte Enttäuschung, kassierten zuletzt in Eichstätt eine 0:3-Pleite. Aber auch die anderen Zweitvertretungen aus Augsburg und Fürth blieben in dieser Saison bisher deutlich hinter den Erwartungen zurück, kämpfen aktuell gar um den Klassenerhalt.

Mit Abstand die beste Zweitvertretung der Liga

In der Klasse zu bleiben wird am Ende der Saison dennoch eher das Ziel der Nürnberger sein, obwohl die Statuten den Aufstieg des Unterbau eines Zweitligisten in die 3. Liga hergeben würden. Bei einem Abstieg der Profis in die 3. Liga müsste die U23 indes zwangsläufig in die Bayernliga absteigen. Und abgesehen von den wirtschaftlichen und infrastrukturellen Voraussetzung erscheint auch sportlich die Drittklassigkeit (die es nach dieser Saison für die Regionalliga Bayern erst über Aufstiegsspiele gegen den Nordost-Meister gibt) für den (kleinen) Club eine Nummer zu groß, das zeigen die Beispiele aus Bayreuth, Schweinfurt oder der SpVgg Unterhaching, die im Vorjahr als abgeschlagener Letzter aus der 3. Liga absteigen musste, aber trotz Umbruchs wieder zu den Spitzenteams in der Regionalliga Bayern gehört.

Piet Scobel erzielte in dieser Saison schon zehn Treffer für die U23 des 1. FC Nürnberg.
Dominik Geiswinkler

Am Max-Morlock-Platz, wo die Club-Amateure ihre Heimspiel in aller Regel austragen, hat die organisierte Fanszene in großen Lettern entlang des Platzes geschrieben: "DER CLUB WAR DER ERSTE - UND MUSS DER ERSTE WERDEN" - mit dem aktuellen Status als Nummer eins der Regionalliga Bayern hat man offensichtlich auch dort nicht so schnell gerechnet.

Ungewohnte Rollen: Club und Schalke als Regionalliga-Primus

Es ist ein Luxusproblem, das man so schon länger nicht mehr am Valznerweiher hatte. Aber da können sich die Fans mit den Freunden des FC Schalke 04 austauschen, denn auch die Zweitvertretung der Knappen sorgt in der Regionalliga West für Furore, führt die Tabelle an. Der Meister im Westen steigt seit einigen Jahren direkt auf - und etabliert sich in aller Regel auch in der höheren Liga.

Für die U23 des 1. FC Nürnberg zählt jetzt erst einmal das Gastspiel in Niederbayern, das die Herbstmeisterschaft bringen soll. Insbesondere die vermeintlich großen, kleinen Bayern so deutlich im Unterbau distanziert zu haben, bleibt eine bemerkenswerte Momentaufnahme, über die man in Nürnberg und München sprechen wird.

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