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Artikel veröffentlicht am 09.10.2025 um 06:00 Uhr
Das sagt der Doc: Kreuzbänder - die Superkraft im Knie
Eine schnelle Drehung und plötzlich fühlt sich das Knie an, als hätte es jemand mit einem Vorschlaghammer bearbeitet. Man könnte schwören, ein Schnalzen gehört zu haben, humpelt vom Platz und plagt sich mit dem Gedanken über jene Verletzung, die im Fußball leider immer wieder eine Rolle spielt - der Kreuzbandriss. Und genau hier kommt die MRT-Diagnostik ins Spiel, um aufzuklären und größeren Schaden zu verhindern.
Von Dr. med. Christian Göller (Facharzt für Radiologie)
fussballn.de / Oßwald
Die Kreuzbänder sind wie eine unsichtbaren Superkraft im Knie. Sie halten alles stabil, damit man sprinten, schießen und grätschen kann, ohne dass das Knie wie ein Wackelpudding zusammenfällt. Wenn eines dieser Bänder reißt – meistens das vordere Kreuzband (VKB) – kann das zum Ende einer Fußballkarriere sein. Typische Anzeichen sind Schmerzen, Schwellung und das Gefühl, dass das Knie „wegrutscht“, wenn man drauftritt.

Eine simple Zerrung oder doch etwas Schlimmeres?

Aber hier ist das Problem: Ein Kreuzbandriss fühlt sich manchmal an wie eine simple Zerrung. Ohne genaue Diagnose könnte man denken, man sei in ein paar Tagen wieder fit – und dann reißt es beim nächsten Sprint noch schlimmer. Deshalb braucht man einen Blick ins Innere des Knies, und genau das liefert die MRT.

MRT steht für Magnetresonanztomographie – klingt kompliziert, ist aber ganz einfach: Man liegt in einer Röhre, die mit Magneten und Radiowellen das Knie durchleuchtet. Keine Strahlen wie beim Röntgen. Innerhalb von 20 bis 30 Minuten sind die MRT-Bilder von den Bändern, Knorpeln und allem drumherum gemacht.

Die MRT sieht Sachen, die ein normales Röntgenbild oder ein Arzt mit bloßem Auge niemals erkennen könnte. Ist das Kreuzband nur angeknackst, halb gerissen oder komplett durch? Gibt’s vielleicht noch mehr Schaden, wie zum Beispiel einen Meniskusriss?

Ohne MRT könnte man zu früh loslegen und das Knie endgültig ruinieren

Viele Fußballer haben es selbst erleben müssen oder unmittelbar miterlebt, wenn bei einem Zweikampf ein „Knack-Geräusch“ im Knie zu hören ist. Sind die Schmerzen danach nicht zu groß, könnte man meinen, dass zwei Wochen Pause reichen. Oder man spielt weiter, bis das Knie eines Tages vollständig nachgibt. Diagnose danach? Kreuzband komplett durch, Meniskus beschädigt, OP nötig. Es gilt Vorsicht und Vernunft walten zu lassen, denn hätte man die Diagnose frühzeitig gestellt, wäre ein Comeback mit ein paar Monaten Physiotherapie und einem stabilen Knie absolut möglich gewesen.

Ein Kreuzbandriss ist auch kein Weltuntergang, aber ohne richtige Diagnose kann er die Fußballkarriere beenden. Die MRT ist die einzige bildgebende Untersuchung, um herauszufinden, wie schlimm die Knieverletzung wirklich ist, und wie man wieder fit wird.

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Über den Autor

Dr. med. Christian Göller
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