Ludwig Triffelner bei der GFT: "Torwart ist die wichtigste Position auf dem Feld" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 17.09.2025 um 12:00 Uhr
Ludwig Triffelner bei der GFT: "Torwart ist die wichtigste Position auf dem Feld"
Bei der jüngsten GFT-Trainerfortbildung in Weismain waren diesmal besonders viele Torhüter und Torwarttrainer im Publikum. Kein Wunder: Denn zu Gast war diesmal die Torwarttrainer-Legende Ludwig Trifellner, der im Weismainer Waldstadion detailreich ein Basis-Training mit drei Nachwuchstorhütern abhielt und danach im Sportheim in der Theorie alles auf eine sehr lebendige Art und Weise nacharbeitete.
Von Markus Schütz

Zwei Mal Luca und ein Mal Sina, so hießen die drei jungen Torhüter-/innen aus dem Schülerbereich, alle drei sehr talentiert, alle drei in einem Stützpunkt zur Ausbildung, einer der beiden Luca´s steht sogar beim FCN zwischen den Pfosten. Aber alle drei natürlich noch entwicklungsfähig und wer wäre da besser als Trifellner, der seit über 35 Jahren bei verschiedensten Vereinen bis hoch in den Profibereich Torhüter trainierte und weiterentwickelte. Der aber auch selbst lange auf hohem Niveau spielte. Klar wurde jedenfalls schnell bei der Übungseinheit im Waldstadion, dass da einer am Werk war, der wusste, von was er spricht. Beeindruckend vor allem die Konzentration auf die Details, die ihm bei seinen Keepern auffielen und die er korrigierte oder eben lobend erwähnte.

Die jungen Keeper Sina, Luca und Luca, sowie Referent Ludwig Trifellner (Mitte) und GFT-Vorsitzender Hubert Richter (re.).
Markus Schütz, anpfiff.info


BFV bildet zum Torwart-Trainer aus

Bei der theoretischen Nachbereitung stellte der 67-jährige A-Lizenz-Inhaber, der in Österreich wohnt, seine Ansicht klar, dass die Torhüter-Position "die wichtigste auf dem Feld ist!" Und dann fragte er ab, welcher Verein einen eigenen Torwarttrainer habe. Wenn dem nämlich der Fall sei, so Trifellner, habe der Verein in der Regel keine Sorge bei der Nachwuchsgewinnung im Hinblick auf diese spezielle Rolle innerhalb einer Mannschaft. Noch haben aber zu wenig Vereine diese Position besetzt, so dass die externen TW-Schulen proppenvoll sind. Das zeige, dass eine Nachfrage und der Wille da ist, sich weiterzubilden. In diesem Sinne verwies er auf die Ausbildungsmöglichkeit, sich beim BFV zum Torwart-Trainer schulen zu lassen. Trifellner selbst leitete diesen Ausbildungszweig lange und war auch in der C-Lizenz-Prüfungskommission. Am Ende ist der Torwart-Trainer nicht nur ein Spezialist, sondern hat im Idealfall mehrere Rollen: Vater, Lehrer, Psychologe, Ratgeber und Kumpel!  

Zur Erinnerung erhielt Ludwig Trifellner (re,), der in Österreich wohnt, eine Auswahl guten, fränkischen Bieres.
Markus Schütz,anpfiff.info


In den Vereinen wird oft zu wenig für den Keeper getan


"Wir erwarten so viel von einem Keeper. Er soll wenige Fehler machen, er soll eine gute Technik beim Fangen, abrds auch mit dem Fuß haben, eine gute Psyche und Ausstrahlung. Er soll einen hohen Stellenwert in der Mannschaft haben, um zu dirigieren, er soll seinen Strafraum beherrschen, gute Reaktionen und ein gutes Eins-gegen-Eins-Verhalten haben. Und am Besten hält er auch Unhaltbare.", zeigte der Spezialist Trifellner auf. "Aber was tun wir dafür?", fragte er in Richtung der Vereine und gab sich selbst gleich die Antwort: "Viel zu wenig!" Zudem müsse man immer wieder, auch als TW-Trainer, mit der Zeit gehen und moderner werden. "Wenn 80 Prozent der Ballaktionen mit dem Fuß stattfinden, dann muss das auch im Training seinen Niederschlag finden." In diesem, aber auch im Basisbereich der Fangtechniken oder des Stellungsspiels "muss eine Automatisierung erfolgen und die tritt bei 2000 bis 3000 Wiederholungen ein.", wies Trifellner darauf hin, dass Torwart-Training und die Entwicklung eines Keepers harte Arbeit ist - von der im besten Falle aber eben auch die Mannschaft und der ganze Verein profitiert.

Profitiert haben jedenfalls die Anwesenden vom reichen Erfahrungsschatz von Ludwig Trifellner, von seiner Erfahrung als Keeper, Trainer und Torwarttrainer, aber auch von seiner lockeren, aber konzentrierten Art, mit der er wertvolle Tipps für die Arbeit mit Keepern, aber auch die eine oder andere Anekdote aus seiner Karriere zum Besten gab.

Es schlossen sich zum Abschluss noch einige Fragen aus der Zuhörerschaft an, aus denen sich eine rege Diskussion über das Torwartspiel entwickelte. Danach bedankte sich GFT-Vorsitzender Hubert Richter im Namen aller Anwesenden und übergab dem Referenten einige Flaschen fränkisches Bier. Die kann man auch ohne Torwarthandschuhe gut halten!

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