Michael Kettners Spiel des Lebens: „Surreal, aber total schön!“ - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 09.09.2025 um 18:00 Uhr
Michael Kettners Spiel des Lebens: „Surreal, aber total schön!“
Der heute 51-Jährige ist in Memmelsdorf/Ufr. und Heilgersdorf aufgewachsen und hat mit sechs Jahren beim damals noch eigenständigen SV Memmelsdorf/Ufr. mit dem Fußballspielen begonnen. Michael Kettner kann auf eine lange, erfolgreiche Karriere zurückblicken, und schnürt aktuell noch in der zweiten Mannschaft in Heilgersdorf seine Schuhe. Gerne erinnert er sich für anpfiff.info an sein „Spiel des Lebens“.
Von Dieter Koch

Michael Kettner (Spieler SV Heilgersdorf 2)

Unglaublich: Nach drei Tagen Rock im Park reiste Michael Kettner direkt zum Relegationsspiel.
anpfiff.info
Herr Kettner, bei welchem Verein spielten Sie und in welcher Liga? Wer war der Gegner?
Michael Kettner: Es war das Relegationsspiel 2004 vor 1100 Zuschauern um den Aufstieg in die Bezirksliga West in Ebern mit dem SV Heilgersdorf gegen den SV Dörfleins.

Beschreiben Sie kurz die Ausgangslage vor dem Spiel!
Michael Kettner: Die Ausgangssituation war, dass ich damals von  Donnerstag bis Sonntag beim Festival  Rock im Park in Nürnberg war und am Sonntagvormittag, angetrunken von Kleeo, einem Betreuer des SV Heilgersdorf, abgeholt wurde.

Warum war es Ihr Spiel des Lebens?
Michael Kettner: Ich glaube, jeder der schon mal auf einem Festival war, kennt die Situation. Da ist man für einige Tage in seiner eigenen Bubble mit seinen Freunden. Und plötzlich steht ein Auto da und holt dich ab. Einfach surreal. In Ebern angekommen, lief alles wie in einem Film ab. Die vielen treuen Anhänger beider Lager waren mindestens genauso engagiert wie die Spieler und ein Spielverlauf, der nicht spannender hätte sein können. Nachdem uns beim Stand von 2:3 die Felle davonzuschwimmen drohten, bekamen wir einen Freistoß vor dem Dörfleinser Strafraum. Mein Kapitän Marco Schramm meinte nur zu mir: Hau das Ding rein! Da sagte ich: Du bist ja witzig. Ich sehe nicht mal das Tor. Dörfleins hatte damals eine der körperlich größten Mannschaften, gegen die ich jemals gespielt hab, gefühlt sieben Akteure größer als 1,85 Meter. Über das Tor kann ich leider gar nichts sagen. In der Legende heißt es, der Ball wäre wohl zweimal abgefälscht worden und dann ins Tor getrudelt. Die Freude war unglaublich groß und als Marco Schramm kurz vor Schluss, noch unser 4:3-Siegtor erzielte, gab es kein Halten mehr. Bestes Gefühl ever! Die Stimmung in der Kabine war grandios. Aber ich musste ja wieder nach Nürnberg zurück. Mein Vater hat mich dann sofort wieder dorthin gefahren und da stand ich dann grinsend bei den Red Hot Chili Peppers, in meinem SV Heilgersdorf-Trainingsanzug. Surreal, aber total schön.

Für Michael Kettner sein "Spiel des Lebens", als er gegen Dörfleins zum 3:3 traf.
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Wie war der Spielverlauf und das Endergebnis?

Michael Kettner: Es war ein offener Schlagabtausch über die vollen 90 Minuten mit am Ende sieben Toren. Wir führten zweimal mit 1:0 und 2:1, kassierten dann erneut den 2:2-Ausgleich und das 2:3. Mein Tor brachte das 3:3 und Marco Schramm markierte fünf Minuten vor Ende den 4:3-Siegtreffer.

Wie ging es dann in den nächsten Wochen weiter?
Michael Kettner: Wir hatten dann am Mittwoch drauf, das zweite Relegationsspiel, das wir leider im Elfmeterschießen verloren haben. Die bitterste Niederlage meiner Karriere. So nah liegen Freud und Leid halt nebeneinander. Doch schon Mehmet Scholl sagte: "Das Schöne am Fußball ist, man kann es im nächsten Spiel besser machen!"

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Leser-Kommentare

Steckbrief M. Kettner

Michael Kettner
Spitzname
Kette, Schwarzer Commander
Alter
51
Geburtsort
Coburg
Wohnort
Coburg
Familie
geschieden, 0 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
183 cm
Gewicht
93 kg
Beruf
Techniker im Parkhausteam der WSCO
Hobbies
Malen/Spachteln von abstrakten Acrylbildern
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Libero
Erfolge
Pokalsieger auf Kreisebene mit dem FC Bamberg
Ich bin in Memmelsdorf/Ufr und Heilgersdorf aufgewachsen und hab mit sechs Jahren in der E-Jugend vom SV Memmelsdorf/Ufr angefangen Fußball zu spielen. 
Am allermeisten hat mich Reiner Braun (Memmelsdorf A-Jugend) und Udo Scharpf (SV Heilgersdorf 1. Mannschaft) gefördert. Beide super empathisch, grandiose Kicker, die haben dich einfach machen lassen und waren menschlich ein Traum. Heutzutage würde man sie wahrscheinlich als „Menschenfänger“ bezeichnen.


Spielerstationen M. Kettner


Karriere in Zahlen M. Kettner

Spiele
207
Spiele gewonnen
94
Spiele unentschieden
33
Spiele verloren
80
Tore gesamt
33
Vereine
8
Aufstiege
0
Abstiege
2

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