Das MRT wird zum Schiedsrichter über die Verletzung
Bei Sprunggelenksverletzungen geht es vor allem darum, schnell und sicher zu
entscheiden, ob eine Operation nötig ist oder nicht. Denn während viele
Verletzungen von selbst mit Schiene, Tape und Physiotherapie gut heilen, gibt
es eben auch die gefährlichen Ausnahmen, bei denen ein chirurgischer Eingriff
unvermeidlich ist.
Genau hier kommt die MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomografie) ins Spiel. Sie ist wie eine Hightech-Kamera, die nicht nur die Knochen, sondern auch Bänder, Knorpel und Muskeln im Sprunggelenk sichtbar macht – und das in super Detailqualität. Die MRT kann helfen, genau zu unterscheiden. Sie zeigt:
- Fraktur? Ein Bruch im Gelenk ist nicht immer auf dem Röntgenbild
klar erkennbar – vor allem, wenn er „versteckt“ ist.
- Luxation oder Fehlstellung? Wenn das Gelenk nach der Verletzung nicht mehr
„richtig in der Spur“ läuft, ist das oft ein OP-Grund.
- Syndesmoseruptur? Die Syndesmose ist ein starkes Band zwischen
Schien- und Wadenbein, das das Sprunggelenk stabilisiert. Reißt es komplett,
ist eine OP fast immer nötig, um die Stabilität wiederherzustellen.
Und was ist mit den „normalen“ Bänderverletzungen?
Gute Nachrichten: Außen- und Innenbandverletzungen am Sprunggelenk sind in den
meisten Fällen konservativ behandelbar. Das heißt: keine OP, sondern Schonung,
Schiene, Physiotherapie und Geduld.
Auch wenn es sich fies anfühlt und lange dauern kann, bis man wieder topfit ist
– diese Verletzungen heilen bei den meisten Fußballern ohne OP sehr gut. Die
MRT hilft nur, sicher zu sein, dass wirklich nichts Größeres im Argen liegt - der Gamechanger, wenn es um die Frage „OP – ja oder nein?“ geht.
Kein langes Rätselraten, kein unnötiges Warten. Sobald klar ist, dass weder
Bruch noch Syndesmoseschaden noch eine Luxation vorliegen, kann man sich voll
auf die konservative Therapie konzentrieren.
Absicherung gegen falsche Entscheidungen
Wenn das Sprunggelenk nach einer Verletzung angeschwollen ist und man kaum
auftreten kann, dann ist ein MRT nicht einfach nur eine Vorsichtsmaßnahme –
es ist eine Versicherung gegen falsche Entscheidungen. Es sorgt dafür, dass es keine unnötige Operation gibt, aber auch dafür, dass man nicht mit einer gefährlichen Verletzung weiter herumläuft, die unbedingt repariert werden müsste.
Für den Spieler bedeutet das: schnellere Klarheit, kürzere Ausfallzeiten, weniger Sorgen. Und mal ehrlich: Jeder Fußballer kennt dieses Kribbeln, schnell wieder auf den
Platz zu wollen. Dazu gilt es, die richtige Entscheidung zu treffen – für das Gelenk, die Karriere und vor allem dem Spaß am Spiel.
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