Regenwetter ist freilich nicht das, was man sich bei der Organisation der großen Spiele in einem Verein wünscht. Aus sportlicher Sicht war Stadelns Trainer Manfred Dedaj aber dankbar, dass die Hitzewelle nicht einen Monat früher gekommen ist: "Da hatten wir im Nachhinein wirklich Glück mit dem Wetter, weil bei so extremen Temperaturen steckt so eine Relegation dann schon besonders in den Knochen." Am 31. Mai schafften die Stadelner mit dem 2:1-Sieg in Frammersbach beim Rückspiel der 2. Runde der Bayernliga-Relegation Historisches. Gefeiert wurde ausgelassen, selbst der Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung mischte im rot-weißen Freudentaumel mit.
Wenig Zeit für eine intensive Vorbereitung
Über Mallorca und einer dann doch dreiwöchigen Pause kehrte der Großteil der Aufstiegsmannschaft zum Trainingsauftakt am 21. Juni an den Kronacher Wald zurück. Wenige Tage später ging es wieder auf die Reise, aber diesmal spielte das Feiern für die Spieler eine Nebenrolle. Im jährlichen Sommer-Trainingslager im Salzburger Land in Flachau ging es vier Tage lang, diesmal aus sportlicher Sicht, an die körperliche Substanz. "Wir hatten wieder einmal perfekte Bedingungen, es lief alles wie geplant", kann der Sportliche Leiter Joe Schempp berichten und durfte zusehen, wie die Spieler der 1. und 2. Mannschaft von den Trainern ordentlich gefordert wurden. "Einmal im Jahr gibt es bei mir auch die Läufe ohne Ball! Wir haben ein hartes Programm absolviert - wir müssen auch intensiv trainieren, weil uns nicht viel Zeit bleibt", sagt Dedaj zufrieden, dass "alle gut mitziehen", auch wenn man noch die ein oder anderen körperlichen Defizite abzubauen hat: "Die neuen Spieler leiden da besonders", schiebt der Coach mit einem verschmitzten Lachen hinterher.
Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt: Manfred Dedaj will mit seinem FSV Stadeln in der Bayernliga Fuß fassen.
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So plagen sich aktuell doch einige Spieler mit Wehwehchen, weshalb man sich am vergangenen Mittwoch dann kurzfristig auch gegen das geplante Testspiel beim zukünftigen Ligarivalen in Kornburg entschieden hat. So steigt das erste Vorbereitungsspiel am heutigen Freitagabend (19 Uhr) in Schwaig. In der kommenden Woche folgen Partien bei der SpVgg Erlangen (8.7., 18.30 Uhr) und zu Hause gegen den SV Schwandorf-Ettmannsdorf (12.7., 13 Uhr), wenn zugleich auch die neue Mannschaft vorgestellt wird. Dabei dürfte dann auch endgültig feststehen, ob den Stadelnern gar noch ein weiterer Transfercoup gelingt.
Kader gewinnt an Breite und Qualität
Ansonsten sind die Veränderungen im Team bereits fix über die Bühne gegangen. "Wir haben charakterlich wieder gute Jungs dazu bekommen, der Kader ist größer und noch einmal besser geworden", findet Dedaj. Mit Tugay Akbakla (zuletzt SC Eltersdorf) hat man bekanntlich einen gestandenen Keeper hinzubekommen, Koray Kaiser durfte bei Eintracht Bamberg Spielzeit in der Regionalliga sammeln. Leon Rukiqi kommt vom Bayernligisten ATSV Erlangen. Daniel Roth vom SVG Steinachgrund und Youngster Simon Klug vom SV Schwaig waren im Vorjahr noch Gegenspieler in der Landesliga. Ilhan Pljevjak wagte ebenso wie Muhamed Celahmetovic den Sprung vom Kreisligisten FC Bosna Nürnberg. Aus dem eigenen Nachwuchs rücken mit Julius Götz, Maurice Reichenauer und Paul Trautner drei Akteure in den Kader der Ersten auf.
Für Tugay Akbakla gibt es gleich im Eröffnungsspiel die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte nach Eltersdorf.
Sebastian Baumann
Aus dem Stammkader sind nach Thomas Müller (zum ATSV Erlangen) auch Sebastian Emmert (nach Hildesheim), Aljoscha Schnierstein (ASV Vach) und Maximilian Hirschmann (TSC Neuendettelsau) gewechselt. Torwart Moritz Prenzler und Thilo Abudo machen in der 2. Mannschaft weiter, Leon Müller hat sich vorerst ins Ausland verabschiedet.
Auftaktprogramm hat es gleich in sich
Schon in zwei Wochen gibt es dann die Stadelner Premiere in der Bayernliga. Schließlich hat der FSV die Ehre, zum Eröffnungsspiel und Derby beim letztjährigen Vizemeister SC Eltersdorf anzutreten, ehe es mit einem Heimspiel gegen den TSV Kornburg gleich den nächsten Kracher für den Liganeuling gibt. "Das ist ein schöner Auftakt! Wir wissen, dass es eine Hausnummer wird, aber wir freuen uns tierisch drauf", sagt Schempp, der ganz klar den Klassenerhalt als Saisonziel benennt und das Team schon "wettbewerbsfähig" sieht.
Auch in der Bayernliga will der FSV Stadeln seine Erfolgserlebnisse feiern.
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Ebenso betont Dedaj, dass man weiterhin das Vereinscredo ("Wir müssen nichts, aber wollen!") fortsetzen wird, jedoch nicht mit großen Augen und offenem Mund in der Bayernliga auftreten will: "Wir haben nichts zu verlieren, sehen es aber nicht als Abenteuer, sondern wollen schon in der Liga Fuß fassen und zeigen, dass wir auch Fußball spielen können! Es ist auch ganz klar, dass wir uns eher an die Gegner anpassen müssen, das wird nicht mehr so laufen wie in der Landesliga. Und dennoch wollen wir auch unser Spiel durchbringen, für Überraschungen sorgen! Wir wissen, dass es diese Top-Teams in der Liga gibt - da zählen Eltersdorf und Kornburg gleich dazu -, wollen ohne Angst in diese Spiele gehen. Bekanntlich ist im Fußball vieles möglich."