Meister der U19-Kreisliga: Der SV Tennenlohe ist Bezirksoberligist - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 01.07.2025 um 06:00 Uhr
Meister der U19-Kreisliga: Der SV Tennenlohe ist Bezirksoberligist
Der Verein aus dem Erlanger Süden schickt in der neuen Saison nicht nur seine Männer in die Bezirksliga, sondern auch seine A-Junioren in die Bezirksoberliga. Der SV Tennenlohe erreichte mit seiner U19 die Meisterschaft in der Kreisliga und mausert sich zu einer neuen Hausnummer im Erlanger Amateurfußball.
Von Uwe Kellner
Die U19 des SV Tennenlohe wurde Meister der Kreisliga in der Saison 2024/25.
SV Tennenlohe
Die A-Jugend des SV Tennenlohe hat es geschafft: Nach einer starken Saison 2024/25 sichert sich das Team den Meistertitel in der Kreisliga. Im Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund wird in der U19 mit Herbst- und Frühjahrsrunde gespielt. In beiden Tabellen steht der SVT am Ende oben. Damit krönt sich die Mannschaft von Trainer Paul Deindörfer und seinem Team nicht nur für eine sportlich erfolgreiche Runde, sondern auch für Jahre kontinuierlicher, nachhaltiger Arbeit im Jugendbereich. Aus dem Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund steigt pro Saison nur eine Mannschaft in die Bezirksoberliga auf. Dieses Jahr ist das der SV Tennenlohe.

Schon im Vorjahr, der Saison 2023/24, stand Tennenlohe knapp vor der Meisterschaft und wurde am Ende nur Zweiter. Ein Rückblick auf die vergangene Aufstiegsrunde ist aus Sicht des Trainers nicht ohne Selbstkritik möglich. „Den zweiten Platz damals haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir hatten es in der eigenen Hand, aufzusteigen“, blickt Deindörfer zurück. Umso größer war intern der Antrieb, es dieses Mal besser zu machen – auch wenn man den Spielern bewusst keinen öffentlichen Aufstiegsdruck machte. „Natürlich war diese Saison unser Ziel der Aufstieg, aber wir haben es nicht aktiv mit den Jungs kommuniziert, um unnötigen Druck zu vermeiden“, erklärt der Coach. Die Botschaft kam offenbar trotzdem an: „Im Training hat man deutlich gemerkt, dass die Jungs dieses Jahr erst recht nach oben wollen. Die Intensität war nochmal höher als in der Vorsaison.“

Der SV Tennenlohe mausert sich zu einem Vorzeigeverein im Erlanger Süden. Herren und A-Jugend sind diese Saison in den Bezirk aufgestiegen. 
SV Tennenlohe

Zwei Gesichter – eine Entwicklung

In der Herbstrunde präsentierte sich die neu zusammengestellte Mannschaft noch nicht vollends eingespielt. Ein Unentschieden und eine Niederlage – ausgerechnet beim SV Gloria Weilersbach – hinterließen erste Kratzer, die Deindörfer aber nicht überbewertet: „Es war eine teils neue Mannschaft, die sich erst finden musste. In Weilersbach hatten wir leider einen Totalausfall, aber nichtsdestotrotz kann man nicht meckern.“ Denn spätestens in der Frühjahresrunde zeigte das Team sein wahres Gesicht, und das war vor allem eines: defensiv nahezu unüberwindbar. „Man hat dann schon gemerkt, dass wir uns gefunden und so gut wie jedes Spiel zu null gespielt haben – bis auf Regnitztal“, berichtet der Trainer.

Dass die Defensive so sattelfest war, hängt auch mit der generellen Ausrichtung zusammen. Tennenlohe will nicht nur gewinnen, man will auch Fußball spielen. „Unsere individuelle Qualität auf vielen Positionen ist hoch, aber was uns besonders auszeichnet, ist der Charakter. Wir versuchen immer offensiven, schönen Fußball zu spielen“, sagt Deindörfer. Dabei überlässt man nichts dem Zufall: „Es wird viel Zeit in diese Mannschaft gesteckt, sei es durch extra Training oder Gegneranalysen nach dem Abschlusstraining.“

Erfolg durch Ehrlichkeit und Identifikation

Ein Erfolgsrezept, das nicht nur auf dem Platz zu greifen scheint. Auch außerhalb zeigt sich, wie viel Substanz hinter der Jugendabteilung des SV Tennenlohe steckt. Tomas Djawadi, ehemaliger Jugendleiter und Betreuer der U19, bringt es im Interview auf den Punkt: „Noch sind wir keine Hausnummer im Jugendfußball, aber wir sind auf einem guten Weg.“ Was dahintersteckt, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger ehrlicher Arbeit: „Wir machen keine falschen Versprechungen. Die Jugendlichen schätzen unsere klare Kommunikation, unser familiäres Umfeld und unsere Vereinsidentität.“

Diese Identität ist nicht nur auf dem Papier spürbar. Trainer und Co-Trainer sind durchweg lizenziert – viele von ihnen stammen selbst aus dem Verein. „Wenn sich jemand mal zu uns ‚verläuft, dann entscheidet er sich genau aus den angegebenen Gründen, für uns und weil er sich sehr wohlfühlt“, betont Djawadi. Entscheidender Punkt: Der SV Tennenlohe funktioniert als Einheit. „Die gesamte Jugendabteilung versteht sich als Team. Wir treffen uns regelmäßig zum Austausch, helfen uns gegenseitig über alle Mannschaften hinweg.“

Auch das Umfeld spielt mit. Dank des Kunstrasenplatzes fällt kein Training wegen schlechter Witterung aus, ein klarer Standortvorteil. „Das merken die Kinder, aber auch die Eltern. Und die zahlen uns das mit Treue und Support zurück.“ So sei ein Umfeld entstanden, das Vertrauen schafft und das für Talente und ihre Familien langfristig attraktiv ist.

In Tennenlohe muss aufgrund des Kunstrasenplatzes kein Training ausfallen
SV Tennenlohe

Brücke in den Herrenbereich

Was in der Jugend aufgebaut wird, soll nicht im Nirgendwo verpuffen. Beim SV Tennenlohe denkt man weiter und bereitet den Übergang in den Herrenbereich gezielt vor. „Die Zusammenarbeit ist sehr eng. Einige Spieler aus der letzten U19-Saison haben bereits in der Ersten oder Zweiten gespielt. Auch in diesem Jahr trainiert der ältere Jahrgang schon bei den Herren mit oder kommt zu Einsätzen“, beschreibt Trainer Paul Deindörfer. Ziel sei es, den Übergang möglichst reibungslos zu gestalten, damit den Jugendlichen eine Perspektive im Verein geboten werden kann.

Der Aufstieg ist geschafft, die Entwicklung beeindruckend – aber Stillstand ist keine Option. Deindörfer weiß, dass nach der Saison auch die Weichen für die kommende Zeit gestellt werden müssen. „Das Grundkonstrukt steht, aber natürlich müssen wir uns punktuell verbessern.“ Vor allem in der Offensive sieht man derzeit noch Handlungsbedarf: „Wir sind aktuell auf der Suche nach Offensivkräften, die unsere Mannschaft verstärken.“

Die A-Jugend des SV Tennenlohe hat sich durch kontinuierliche Entwicklung, klare Prinzipien und leidenschaftliche Arbeit die Meisterschaft in der Kreisliga redlich verdient. Der Lohn ist nicht nur der sportliche Aufstieg, sondern auch ein gestärktes Fundament für den gesamten Verein. Was hier in den letzten Jahren gewachsen ist, ist mehr als nur eine gute Mannschaft: Es ist eine Kultur, ein Miteinander – und vielleicht doch schon die erste zarte Hausnummer im Erlanger Jugendfußball.

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Personendaten
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Tabelle Kreisliga A (Frühjahr)

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
10
37:13
27
2
10
26:14
19
4
10
28:24
16
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Tabelle Kreisliga West (Herbst)

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
8
43:13
19
3
8
14:15
15
8
8
15:32
6
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Bilanz SV Tennenlohe

Saison
Pl. 
Liga
2024/25
1. 
Kreisliga West Erlangen-Pegnitzgrund
 
2024/25
1. 
Kreisliga A Erlangen-Pegnitzgrund
2023/24
1. 
Kreisliga Ost Erlangen-Pegnitzgrund
 
2023/24
2. 
Kreisliga A Erlangen-Pegnitzgrund
 
2022/23
1. 
Kreisklasse West Erlangen-Pegnitzgrund
 
2022/23
1. 
Kreisliga B Erlangen-Pegnitzgrund
 
2020/21
4. 
Kreisliga West Erlangen-Pegnitzgrund
 
2019/20
1. 
Kreisgruppe 1 Erlangen-Pegnitzgrund
2019/20
5. 
Kreisklasse B Erlangen-Pegnitzgrund
 
2018/19
3. 
Gruppe 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2017/18
12. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
2013/14
11. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
2012/13
5. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2011/12
9. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2010/11
1. 
Kreisgruppe 1 Erlangen-Pegnitzgrund

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