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Artikel veröffentlicht am 25.05.2025 um 08:00 Uhr
Spielabbruch nicht gerechtfertigt: Zabo gegen Maiach wird wiederholt!
Die in der A-Klasse 7 abgebrochene Partie vom 22. Spieltag zwischen der SpVgg Zabo Eintracht und dem SV Maiach wird wiederholt. Wie das Sportgericht am Samstag urteilte, war der Spielabbruch durch den Schiedsrichter nicht gerechtfertigt und wurde bereits für kommenden Mittwoch um 18.30 Uhr neu angesetzt. Die Reaktionen aus beiden Lagern fallen unterschiedlich aus. 
Von Fabian Strauch
anpfiff.info
Das Verfolgerduell zwischen der SpVgg Zabo Eintracht und dem SV Maiach wurde vor exakt drei Wochen in der dritten Minute der Nachspielzeit von Halbzeit eins durch den Schiedsrichter beim Stand von 1:0 und einer Roten Karte gegen die Gäste abgebrochen. Als Begründung gab der Unparteiische in seinem Sonderbericht an, sich durch die Äußerung einer Gäste-Person beleidigt und persönlich bedroht gefühlt zu haben, woraufhin er den Spielabbruch gegenüber den Kapitänen beider Teams ausgesprochen hatte.

Das Kreissportgericht (KSG) musste sich also mit dem Vorfall beschäftigten und entschied mit Urteil (liegt der Redaktion vor) vom 24.05.2025 wie folgt: „Das Kreissportgericht Nürnberg/Frankenhöhe schließt sich dem Antrag des Verbandsanwalts an und sieht die im Schiedsrichter-Sonderbericht beschriebene Situation für einen Spielabbruch als nicht gerechtfertigt an, da nach Überzeugung des KSG keine unmittelbare Gefährdung des Schiedsrichters oder der Spieler vorliegt und die Beleidigung durch einen Zuschauer für den Spielabbruch nicht ausreicht. Zudem wurden aus Sicht des Kreissportgerichts Nürnberg/Frankenhöhe nicht alle Möglichkeiten einer Spielfortsetzung durch den Schiedsrichter ausgeschöpft.“

Zur Begründung führt das Sportgericht an, der Schiedsrichter habe „in seinem Bericht keine Angaben dazu gemacht, durch welches Verhalten welcher Person er konkret bedroht wurde. Vor dem Spielabbruch hat es der Schiedsrichter aus Sicht des KSG versäumt, den Ordnungsdienst aktiv mit einzubeziehen, um wieder ein normales Verhalten bei den Zuschauern zu erreichen. Ebenso hätte der Schiedsrichter den drohenden Spielabbruch ggü. den Spielführern und den Mannschaftsverantwortlichen androhen müssen. Auch die bevorstehende Halbzeitpause bot sich für den Schiedsrichter an, um diese für eine offenbar notwendige Gemüter Beruhigung einzusetzen.“

Die Begegnung wurde zwischenzeitlich bereits durch BFV-Gruppenspielleiter Sammy Hammami für kommenden Mittwoch,18.30 Uhr, neu angesetzt. Das ohnehin spannende Aufstiegsrennen spitzt sich also weiter zu. Aktuell führt der FC Trafowerk punktgleich vor Eintracht Falkenheim (je 53 Punkte) an, während Zabo und Maiach mit je vier Zählern dahinter das Verfolgerduo bilden.

Maiach-Trainer Gürkan sieht Urteil als gerechtfertigt an – Empörung bei Zabo

Vonseiten des SV Maiach äußerte sich Spielertrainer Serkan Gürkan zur Entscheidung des Sportgerichts wie folgt: „Die Partie wurde aufgrund der tabellarischen Brisanz hart und hitzig geführt. Ich stand selbst auf dem Platz und habe den Schiedsrichter nach der Begründung zum Abbruch gefragt, aber keine Antwort erhalten. Wir waren sicher keine Engel, dennoch hätte der Schiedsrichter die Halbzeitpause nutzen können, um die Situation zu beruhigen. Auch die vom Schiedsrichter hinzugerufene Polizeistreife verließ das Gelände wieder, ohne aktiv zu werden. Daher sehe ich das Urteil, das lange auf sich hat warten lassen, als gerechtfertigt an. Das Spiel am Mittwoch könnte je nach den Ergebnissen vom Sonntag entscheidend um Platz zwei sein. Möge der Bessere gewinnen!“

Der SV Maiach und die SpVgg Zabo Eintracht (in grün) – hier eine Szene aus dem Hinspiel – duellieren sich nach dem ungerechtfertigten Spielabbruch am kommenden Mittwoch erneut im Nürnberger Osten.
Timo Kaiser

Die Zaboraner sahen sich gezwungen, das gefällte Urteil in einer Stellungnahme deutlich zu kritisieren:

„Wir, die SpVgg Zabo Eintracht Nürnberg e.V., distanzieren uns deutlich vom Kreissportgericht Nürnberg/Frankenhöhe und dessen gefälltem Urteil, das, durch den eingesetzten Schiedsrichter nach 45 Minuten bei einem Spielstand von 1:0, den Spielabbruch neu ansetzen möchte.

Das krasse, unsportliche und beschämende Verhalten der Spieler und Verantwortlichen des SV Maiach-Hinterhofs mit massiven Beleidigungen und Bedrohungen gegen den Schiedsrichter hat aus unserer Sicht zu einem vollkommen gerechtfertigten Abbruch des Spiels durch diesen geführt.

Das Sportgericht sieht es leider nicht als erwiesen an, dass trotz der massiven Drohungen seitens der Angehörigen des SV Maiach die körperliche Unversehrtheit des eingesetzten Unparteiischen gefährdet war und er die ihm durch die Spielordnung des BFV zur Verfügung gestellten Mittel ausgeschöpft hat. Daher kommt es zu dem Schluss, dass der Spielabbruch nicht gerechtfertigt sei.

Ausgesprochene Bedrohungen, massive Beleidigungen, das Gefühl des Schiedsrichters, die eigene Gesundheit gefährdet zu sehen, sowie der Einsatz der nach dem Spielabbruch herbeigerufenen Polizei sind nach Ansicht des Sportgerichts und des hinzugezogenen Verbandsanwalts also nicht ausreichend für einen Spielabbruch.

Gemäß Sportgericht hätte in der vorliegenden Situation nur ein physischer Angriff auf den Unparteiischen einen sofortigen Spielabbruch gerechtfertigt.

Nach 45 gespielten Minuten, einem völlig gerechtfertigten Platzverweis gegen einen Spieler des SV Maiach und unserer frühen 1:0-Führung fühlt sich dieses Urteil eher als Bestrafung gegen uns als gegen den fehlbaren Gegner an.

Aus unserer Sicht setzt das Sportgericht und damit auch der Verband ein ganz klares falsches Zeichen und fällt den Schiedsrichtern in der Region eindeutig in den Rücken, obwohl bei jeder Gelegenheit betont wird, wie wichtig und schützenswert die Unparteiischen gerade in den unteren Klassen seien.

Besonders nach den Gewalteskalationen der vergangenen Jahre gegen Amateurschiedsrichter ist dieses Urteil ein Schlag ins Gesicht der Geschädigten.

Wir von der Zabo Eintracht hoffen, dass der Verband hier zeitnah reagiert und die Spielordnung verändert, um solche Vorfälle nicht zum Alltag in den unteren Spielklassen werden zu lassen.

Dem betroffenen Schiedsrichter wünschen wir alles Gute und appellieren an ihn, seine Ankündigung, sich zurückzuziehen und kein Spiel mehr pfeifen zu wollen, nicht wahr werden zu lassen.

Florian Bleisteiner
Abteilungsleiter Fußball
SpVgg Zabo Eintracht Nürnberg e.V."

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Tabelle A-Klasse 7

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
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100:26
53
3
23
64:29
49
5
24
90:56
43
6
24
54:41
42
8
24
48:48
32
10
24
55:65
29
11
24
61:55
25
13
24
43:80
16
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