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Artikel veröffentlicht am 07.05.2025 um 07:00 Uhr
Was macht eigentlich: Bernd Mielack?
Über drei Jahrzehnte hat Bernd Mielack den Werdegang und Aufstieg seines FSV Stadeln als Spielleiter hautnah begleitet. Vor vier Jahren hat der langjährige Funktionär des FSV sein Amt aufgeben, dem Fußball und dem Sportplatz hat der 63-Jährige deswegen aber lange noch nicht abgeschworen. Wir wollten es genauer wissen und fragen uns: Was macht eigentlich Bernd Mielack?
Von Marco Galuska
34 Jahre lang war Bernd Mielack Spielleiter beim FSV Stadeln, den er auch ohne Amt immer noch die Treue hält.
fussballn.de / Oßwald
Die Ehrung für die 50-jährige Mitgliedschaft beim FSV Stadeln liegt nun auch schon wieder drei Jahre zurück und zeugt von einer Vereinstreue und Fußballbegeisterung, die bei Bernd Mielack im Alter von zehn Jahren begonnen hatte. Vom eigenen Vater stammte die Begeisterung am Kicken beim "Vadder", wie Mielacks Spitzname beim FSV lautet, indes nicht. Dafür ging Mielacks Faszination für das runde Leder auf die nächste Generation über. Sohn Julian und die beiden Neffen Alexander und Oliver spiel(t)en wie ihre Väter allesamt beim FSV. Die eigene Laufbahn von Bernd Mielack endete indes (mit Ausnahme eines gelegentlichen Aushelfens) nach einem für den eingefleischten Club-Fan besonders harten Tag: "Einen Tag nachdem der Club gegen Freiburg abgestiegen ist, habe ich mein letztes Spiel gemacht - aber das haben wir wenigstens mit 5:1 gegen Maiach gewonnen", erinnert er sich zurück mit einem Lachen an das Ende des letzten Jahrhunderts, als der Club seinem Ruf "als Depp" noch einmal in Reinform gerecht wurde.

Lieben und Leiden mit dem Club

Mit den Stadelnern gab es über die Jahre deutlich mehr zu feiern als mit dem Club.
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Dass der berühmte Ausspruch von Klaus Schamberger über den 1. FC Nürnberg zeitlos erscheint, aber die Liebe zum Club darunter nicht leiden muss ("...aber ich mooch nern!"), beweist auch Bernd Mielack, der dem Fanclub "Clubfreunde Stadeln" weiterhin angehört, auch wenn er inzwischen keine Dauerkarte mehr hat und dennoch am Jubiläumstag im Stadion zuletzt wieder erleben durfte, dass der Club offenbar weiterhin ein spezielles Talent hat, bei der eigenen Party selbst nicht mitzuspielen. Die ganz große Ausnahme konnte Mielack mit seinem Sohn 2007 live in Berlin beim DFB-Pokalfinale erleben: "Das war schon ein Highlight, vor allem, dass der Club das Finale dann sogar gewinnt! Aber auch das am vergangenen Sonntag war trotzdem ein super Event, wenn man sieht, was da in der Stadt los war."

Michael Paul (links) und Bernd Mielack (rechts) waren über Jahrzehnte in der Spielleitung des FSV Stadeln aktiv und zählen wie Vorstand Hermann Lang (2.v.l.) und der frühere Kapitän Tobias Wölfel zu den Urgesteinen im Verein.
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Diese und auch die andere Liebe zu einem Verein, dem FSV Stadeln, bereut Bernd Mielack nicht. Nach der Jugendzeit, in der er auch einige Jahre im Tor spielte, brachte er es zwar auf gut und gerne 100 Spiele in der 1. Mannschaft, stürmte aber vor allem als Spielführer bei der damaligen Reserve. "Es war eine schöne Zeit, wir hatten immer das Vorspiel von der Ersten und haben elfmal die Meisterschaft gewonnen. Es gab also oft was zu feiern", schmunzelt Mielack, der bei der Reserve weit mehr als nur Spieler und Kapitän war. "Das waren andere Zeiten, da gab es nur einen Trainer für beide Mannschaften. Ich war da so ein bisschen das Mädchen für alles - und dann irgendwann auch der Spielleiter. Unser Vorstand Rudi Hirschmann hat mich überredet, weil ich ja 'eh immer da war'!"

Spielleiter für 34 Jahre - Aufstieg gegen Süd als Highlight 

Diese Zusage als Funktionär sollte der Start sein von insgesamt 34 Jahren im Ehrenamt. Erst im Laufe der Abbruchsaison 2019/21 hatte er gemeinsam mit seinem langjährigen Wegbegleiter Michael Paul, der 22 Jahre als 2. Spielleiter mit an Bord war, ein Ende der zeitraubenden Tätigkeit gesehen. "Es war eine schöne Zeit und ich bin schon stolz, dass ich den Verein vertreten durfte und habe daraus heute noch viele Kontakte und Freunde", schaut der 63-Jährige gerne zurück und kann von einigen Highlights berichten.

Gemeinsam mit Fürths Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung wurde der Landesliga-Aufstieg 2012 am "Stadelner Rathausbalkon" gefeiert.
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Schließlich spielten die Stadelner anfangs noch auf Kreisebene. 2007 gelang unter dem langjährigen Trainer Thomas Reiser der Aufstieg in die Bezirksliga und gleich der Durchmarsch in die BOL. Das Highlight schlechthin war aber am Kronacher Wald freilich 2012 die legendäre Relegation zur Landesliga, in der man den mit Stars gespickten SV 1873 Süd bezwingen konnte. "Das Spiel hat ja hohe Wellen geschlagen! Gefühlt war das damals ausverkauft und fast alle waren auf unserer Seite. Wir hatten eine super Truppe, die echt durchs Feuer gegangen ist und einen überragenden Zusammenhalt hatte. Umso mehr freue ich mich, wenn es mit den schon länger geplanten Treffen in diesem Herbst klappt", verrät Mielack das Vorhaben, das er gemeinsam mit dem langjährigen Scout Robert "Robby" Frank und dem damaligen Kapitän Franz Ell in Angriff nimmt, um die alten Zeiten in gemütlicher Runde wieder aufleben zu lassen.

Das wohl bisher größte Highlight in der Stadelner Vereinsgeschichte kam 2012: Aufstieg in die Landesliga nach erfolgreicher Relegation gegen den SV 1873 Süd.
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2014 klopften die Stadelner sogar erstmals ans Tor zur Bayernliga, verloren in der Relegation aber gegen Alemannia Haibach das Hinspiel zu Hause, konnten im Rückspiel sich mit einem 2:2 achtbar verkaufen. "Haibach war unterm Strich einfach besser, aber das Rückspiel war ein guter Abschluss und ich glaube, wir haben das Sportheim dort leer getrunken", lacht Mielack, dem die Geselligkeit immer wichtig war, und fügt an: "Die Landesliga ist unsere Liga, das hat schon so gepasst. Von den Zuschauern her war aber sogar die BOL noch besser." Angesprochen auf den aktuell zweiten Platz des FSV und die Möglichkeit auf einen Bayernliga-Aufstieg sagt der Ex-Spielleiter: "Zunächst einmal glaube ich, dass sie es in die Relegation schaffen! Lauterhofen wird zwar jetzt eine harte Nuss, aber die Leistungen gegen Schwabach und in Buckenhofen waren richtig gut! Und als Sportler will man doch immer den größten Erfolg, auch wenn die Bayernliga eine Hausnummer ist..."

Stolzer Opa und entspannter Stammgast am Kronacher Wald

Es hat sich zwar einiges verändert in den vergangenen Jahren nach dem Rückzug als Spielleiter für den stolzen Opa, aber das Interesse am FSV ist ungebrochen. "Bei den Heimspielen bin ich eigentlich fast immer da, auswärts auch, wenn es geht. Aber ich mache mit meiner Frau auch gerne Städtereisen und muss vor allem sagen, dass ohne ihren Rückhalt und Verständnis, das sowieso niemals möglich gewesen wäre, dass ich über all die Jahre teilweise bis zu fünfmal in der Woche am Sportplatz gewesen bin", sagt Mielack dankbar und weiß in seiner Spielleiter-Rente, die Vorzüge zu genießen: "Früher war ich der Erste, der am Sportplatz und war auch ziemlich der Letzte, der dann heimgewackelt ist. Jetzt komme ich eine halbe Stunde vor Spielbeginn, schau mir entspannt das Spiel an und bin vor allem zeitlich nicht mehr gebunden."

Zu einer Art Klassentreffen werden hin und wieder die Heimspiele beim FSV Stadeln.
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Der neue Stammplatz beim FSV Stadeln führt Bernd Mielack seit vier Jahren also nicht mehr von der Kabine zur Bank auf Höhe der Mittellinie am Spielfeldrand, sondern hinter die Bande rechts neben dem Tor bei den Tennisplätzen, wo sich so einige Ehemalige immer wieder treffen und das Treiben ihrer Nachfolger wohlwollend beobachten.

Die Liste der guten Fußballer ist lang

Aber wer waren eigentlich die besten Drei unter den Spielern, die Mielack über all die Jahre im FSV-Trikot erleben durfte? "Tarik Toksöz, Franz Ell... Oh, wir hatten schon etliche richtig gute Fußballer! Armin Azadan, Tobi Wölfel, Gerhard Strobel, Markus Theil, Christian Oriwoll, Manuel Vigas... die Liste kann ich eh nicht vollständig nennen, weil man immer einen vergessen würde. Auf alle Fälle war es eine schöne Zeit und ich freue mich jedes Mal, wenn man alte Freunde trifft."

Glücklich ist Bernd Mielack vor allem aber auch darüber, dass es beim FSV Stadeln auch nach seiner Zeit als Spieler und Funktionär weiterhin so gut läuft: "Die Jungen machen das schon! Das ist ein eingespieltes Team und es schön zu sehen, wie sich alles entwickelt hat!" Für den Club wie auch für den FSV gibt es bei Bernd Mielack also absolut keine Reue in der Liebe zum Verein, sondern Freude auf das, was kommt.

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Steckbrief B. Mielack

Bernd Mielack
Spitzname
Vadder
Alter
63
Geburtsort
Fürth
Wohnort
Stadeln
Familie
verheiratet, 1 Kind
Größe
175 cm
Beruf
Abteilungsleiter in Fertigung
Hobbies
Fußball, Familie, Geselligkeit, Städtereisen
Starker Fuß
Linksfuß
Lieb.-Position
Sturm


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Bilanz FSV Stadeln

Saison
Pl. 
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6. 
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2002/03
1. 
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2001/02
2. 
Kreisklasse West Nürnberg/Fürth
 
2000/01
3. 
Kreisklasse West Nürnberg/Fürth
 
1999/00
15. 
Kreisliga Nürnberg
1998/99
8. 
Kreisliga Nürnberg
 
1997/98
12. 
A-Klasse (KL) Nürnberg/Fürth
 
1996/97
10. 
A-Klasse (KL) Nürnberg/Fürth
 
1995/96
7. 
A-Klasse (KL) Nürnberg/Fürth
 

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