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Artikel veröffentlicht am 30.08.2024 um 13:00 Uhr

Aufsteiger-Dreierpack zum Start: ESV Flügelrad strebt eine ruhige Saison an

Der ESV Flügelrad hat eine turbulente Saison 2023/2024 hinter sich, in der man nach einer sportlich mageren Bilanz noch vor dem Jahreswechsel die Trainerposition neu besetzen musste, um sich unter Rückkehrer Ilja Zarkov aus der Abstiegszone entfernen zu können. Zum Ende der aktuellen Spielzeit will der erfahrene Spielertrainer auf eine ruhige Saison zurückblicken können.

Von Fabian Strauch

Ilja Zarkov führte den ESV Flügelrad nach der Winterpause 2023/2024 ans rettender Ufer.

fussballn.de / Strauch

Neuer Impuls auf der Trainerbank mündete in direktem Klassenerhalt

Die vergangene Saison 2023/2024 verlief für den ESV Flügelrad, der in der vorangegangenen Spielzeit unter dem Trainerduo Sascha Amtmann und Thomas Bayreuther noch einen hervorragenden 3. Tabellenplatz in der Kreisklasse 5 belegte, in der neuen Kreisklasse 4 alles andere als erfolgreich. Mit dem neuen Trainer Muhammed Hancer, der im Sommer 2023 am Finkenbrunn anheuerte, wollte man zumindest die Platzierung des Vorjahres bestätigen. Die Wahrheit auf dem Platz spiegelte sich bis zur Winterpause mit nur einem Sieg - ein 2:0 ausgerechnet im Derby zu Hause gegen den ESV Rangierbahnhof - in einem direkten Abstiegsplatz wider, wodurch sich die Verantwortlichen nach nicht einmal einem halben Jahr zur Beendigung der eigentlich langfristig angedachten Zusammenarbeit mit Hancer entschieden.

Anfang Dezember präsentierten die "Räder" dann mit Ilja Zarkov ein altbekanntes Gesicht als Spielertrainer, der gemeinsam mit Co-Trainer und Flügelrad-Urgestein Marco Geist trotz diverser Schwierigkeiten den direkten Klassenerhalt mit Platz 10 zum Saisonende realisieren konnte. "Das Ziel von mir und Marco Geist war es, als Erstes den Jungs wieder das Selbstvertrauen und den Spaß wiederzugeben. Wir hatten viel Pech mit Verletzungen und auch das nötige Spielglück nicht immer auf unserer Seite. Die Jungs kannten es nicht, da unten zu stehen, weil sie ja sonst immer oben mitgespielt haben. Dass wir aber das Ruder wieder herumreißen können, daran haben wir immer als Team geglaubt und uns am Ende für die ganzen Strapazen auch belohnt", schildert Zarkov rückblickend sein erstes Halbjahr nach der Rückkehr an den Finkenbrunn.

Ein Kraftakt war der direkte Klassenerhalt zum Saisonende 2023/2024 für den ESV Flügelrad um Alexander Koeberlein (r., in grau).

Hans Fruth

Zufriedenheit mit Saisonvorbereitung und Neuzugängen

Aufgrund des positiven Impulses in Richtung Mannschaft war es keine Frage, dass Flügelrad auch in die aktuelle Saison mit dem Gespann Zarkov/Geist in ihren bisherigen Rollen gehen würde. Für die Saisonvorbereitung zieht der erfahrene 36-Jährige eine überwiegend positive Bilanz: "Die Sommervorbereitung lief am Anfang sehr gut, wir haben viel Wert auf Ausdauer und Kraft gelegt. Die letzten zwei Wochen der Vorbereitung waren dann eher schlecht, da wir auch viele Urlauber und angeschlagene Spieler hatten, sodass die letzten beiden Tests deutlich verloren gingen. Da sind wir auch wirklich mit dem absoluten Rest des Teams und auch teilweise mit Spielern der 2. Mannschaft angetreten. Im Großen und Ganzen bin ich aber trotzdem relativ zufrieden mit der Vorbereitung." Außerdem sieht sich der spielende Coach mit seinem im Sommer leicht veränderten Kader bestens aufgestellt: "Mit den Neuzugängen bin ich mehr als zufrieden und auch sehr froh, dass sie sich für uns entschieden haben. Sie passen perfekt ins Team - menschlich sowie auch fußballerisch - und geben uns auch mehr Möglichkeit, auf gewisse Momente zu reagieren."

Ausgeglichene Bilanz nach zwei Spieltagen

Der Saisonstart bei Aufsteiger TSV Sack, wo man nach zwei unterschiedlichen Halbzeiten bei der 2:4-Niederlage knapp am ersten Punktgewinn vorbeischrammte, kommentiert Zarkov wie folgt: "In Sack haben wir die ersten 15 Minuten wirklich gut angefangen, uns aber dann nicht dafür belohnt. Die restlichen 30 Minuten haben dann Sack gereicht, das Spiel zu entscheiden, da wir diese komplett verschlafen haben. Was die zweite Halbzeit betrifft, bin ich richtig stolz auf die Jungs, weil wir da ein komplett anderes Gesicht gezeigt haben und Sack nichts mehr machen lassen haben, sodass nur wir gespielt und auch schnell zwei Tore gemacht haben. Leider haben wir es aber verpasst, noch das dritte Tor und den Ausgleich zu machen. Am Ende hätte sich keiner beschweren dürfen, wenn es 4:4 ausgeht." Auch im zweiten Match ging es gegen einen Aufsteiger, als man den TSV Altenfurt trotz Rückstands mit 3:1 im ersten Heimspiel besiegen konnte. "Gegen Altenfurt haben wir von Anfang an eine Einstellung gehabt, die gezeigt hat, dass es gegen uns schwierig wird zu spielen, wenn wir als Mannschaft auftreten, die richtige Einstellung an den Tag legen und unser Spiel spielen. Der Sieg gegen Altenfurt geht aus meiner Sicht völlig verdient an uns. Auch da gebührt meiner Mannschaft ein riesiger Respekt, da wir uns auch nicht von einem 0:1 haben abschrecken lassen und weiter Fußball gespielt haben", fasst Zarkov mit Stolz den jüngsten Auftritt zusammen.

Nach der Auftaktniederlage gegen Aufsteiger TSV Sack gelang Flügelrads Spielertrainer Ilja Zarkov (l.) und seiner Truppe gegen den TSV Altenfurt der erste Saisonsieg.

Melih Gümüs

Richtige Einstellung auch gegen Megas wieder entscheidend - Ruhige Saison mit Entwicklung als Saisonziel

Auch in der dritten Runde der noch jungen Spielzeit geht es für die "Räder" zu einem Aufsteiger, wenn man an der Deutschherrnwiese mit Neuling GSV Megas Alexandros die Klingen kreuzt, den der ESV-Chefanweiser nicht unterschätzen will: "Gegen Megas wird es darauf ankommen, wieder die richtige Einstellung zu zeigen und den Fight anzunehmen. Sie sind ja nicht umsonst letztes Jahr in ihrer starken Liga direkt aufgestiegen und haben direkt Boxdorf am 1. Spieltag geschlagen. Wir wollen unser Spiel durchziehen und uns auch nicht von Rückschlägen aufhalten lassen."

Blickt man ein wenig über den Tellerrand hinaus, so möchte man sich auf der gelb-schwarzen Seite am Finkenbrunn nach der abgelaufenen Horror-Saison freilich in ruhigerem Fahrwasser wiederfinden: "Unser Ziel ist es, frühzeitig dieses Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, da es ja dieses Mal mehr Absteiger und Releganten gibt als letzte Saison. Zudem möchten wir uns als Team weiterentwickeln, fußballerisch noch etwas drauflegen und auf jeden Fall verletzungsfrei bleiben. Dann können wir auch eine ruhige Saison spielen."