Unternehmen
wie ein Sicherheitsdienst für Nürnberg haben so alle Hände voll damit zu tun den Frieden auf
dem Platz aufrechtzuerhalten. Wer ist besonders betroffen und wie kann die
Situation verbessert werden?
Der Schiedsrichter im Brennpunkt
Anders als beim Profifußball ist der Schiedsrichter beim
Amateurfußball oft auf sich allein gestellt. Er muss den Spielberichtsbogen
ausfüllen, die Spielerpässe kontrollieren und für einen ordnungsgemäßen Ablauf
des Spiels sorgen. Leider mangelt es in Deutschland an Schiedsrichtern, so dass manchmal auch ein Trainer diese Rolle übernehmen muss. Wenn es einen Schiedsrichter gibt,
dann muss er oft durch Linienrichter vom Heimverein unterstützt werden, denn
der Mangel an Schiedsrichtern führt letztlich dazu, dass keine neutralen Linienrichtern gestellt werden können. So
wundert es nicht, dass es bei vielen Spielen im Amateurfußball immer wieder zu schwierigen Entscheidungen kommt. Das
wiederum sorgt für Unmut bei Spielern und Zuschauern. Sei es nun durch
Fehlentscheidungen oder durch Frustration über den Spielverlauf, der
Schiedsrichter wird immer wieder zum Ziel von Anfeindungen während des Spiels.
Das ist vielleicht auch mit ein Grund dafür, dass so wenige sich ehrenamtlich
als Schiedsrichter betätigen wollen. Der Dank ist selten und die Gefahr, ein
Problem auf oder neben dem Spielfeld zu haben, ist groß.
Anders als beim Profifußball hat der Schiedsrichter im
Amateurfußball nur selten Polizeischutz. Hier würde ein privater
Sicherheitsdienst recht hilfreich sein, sofern es der vereinseigene Ordnungsdienst nicht regeln kann. Der kostet aber zu viel bei der hohen
Zahl an Spielen im Amateurfußball und ist nicht an der Tagesordnung bei den Vereinen. Die meisten Schiedsrichter müssen sich also
auf die eigene Autorität verlassen oder auf ihre Fähigkeit sich schnell aus der
Bredouille zu ziehen.
Rudelbildung auf dem Feld
Zum Teil kriegen sich natürlich auch die Spieler der
gegnerischen Mannschaften in die Haare. Beispiele hierfür gibt es von der
Nationalmannschaft bis runter in die Amateurligen. Wenn keine Polizei oder kein
Sicherheitsdienst vorhanden ist, dann kann diese Rudelbildung auf dem Feld
schnell außer Kontrolle geraten. Bei einem Jugendturnier kam es sogar zu einem
Totschlag, als ein 16-Jähriger vom FC Metz einen ein Jahr jüngeren Spieler des JFC
Berlin so stark von hinten an den Kopf schlug, dass dieser an seinen
Verletzungen starb. Wenn selbst die Nationalmannschaften sich ab und zu in die
Haare geraten, ist es nicht verwunderlich, dass auch schon die Jugendspieler mitunter gewalttätig werden.
Schlägereien
neben dem Feld
Deutlich
bekannter als die Probleme auf dem Feld sind die Schlägereien unter den Fans.
Bei Jugendteams geraten Eltern und Verwandte der Spieler aneinander. Da kann
schon mal ein ganzer Clan hinter einer Mannschaft stehen. Bei den bekannteren Mannschaften
mit größerer Anhängerschaft sind die Hooligans und Ultras ein größeres Problem.
Anhänger von Traditionsclubs wie dem BFC-Dynamo sind auch für ihre gewalttätigen
Fangruppen berühmt-berüchtigt. So etwas erleben auch die Fans der großen
Profiklubs, wenn das Losglück ihnen ein Spiel beim BFC verschafft. Da wird schon ein großes Polizeiaufgebot nötig.
Wie kann der Amateurfußball sicherer werden?
Der DFB und seine Landesverbände sind sich seit Jahren der Entwicklung
im Amateursportler bewusst. In gewisser Weise spiegelt die Entwicklung die
demografische Entwicklung wider. Diese Entwicklung kann
allerdings gesteuert werden. Das beginnt damit, dass die älteren Spieler den
Jugendspielern ein Vorbild geben. Respekt vor dem Schiedsrichter und den
anderen Spielern muss bei allen Mannschaften des Profifußballes klar zu
erkennen sein.
Zusätzlich muss jegliches Vergehen auf und neben dem Platz
hart bestraft werden. Viel zu viele Ausfälle werden nicht hart genug bestraft.
Es fehlt einfach an Personal, um die Anordnungen der
Funktionäre robust durchzusetzen. Wenn es an Polizeikräften mangelt, dann
können private Sicherheitskräfte hier die Lücken füllen. Dazu müssen die
nötigen Mittel bereitgestellt werden. Wo Mittel fehlen, können ehrenamtliche
Helfer die Lücken füllen.
Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Sicherheit auf dem
Spielfeld ist die Anwendung von neuen Regeln. Eine dieser Regelungen ist die Zeitstrafe im Jugendfußball. So können Spieler schnell bestraft
werden und erstmal zur Ruhe kommen, ohne gleich dauerhaft des Feldes verwiesen zu werden.
Ein wichtiges pädagogisches Mittel für Heranwachsende.
Insgesamt bedarf es zu einer Bewältigung des Gewaltproblems
im Amateurfußball einer gut koordinierten und konsequenten Anstrengung aller
Beteiligten.
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