Zum frühen Spitzenspiel der Bayernliga am sechsten Spieltag trat der punktverlustfreie SV Seligenporten beim ungeschlagenen SC Eltersdorf an. Die beste Defensive bei den Gästen traf auf die bisher beste Offensive der jungen Saison. Über das Personal könnte man viel schreiben - die meisten Spieler kennen sich vom Hin- und Herwechseln zwischen den diversen höherklassigen Vereinen der Umgebung und auch Seligenportens neuer Trainer Gerd Klaus, der den ehemaligen Eltersdorfer Trainer Hendrik Baumgart beim SVS beerbte, ist kein Unbekannter, da er bereits mit Nachbarverein FSV Erlangen-Bruck erfolgreich arbeitete. Zahlreiche Zuschauer freuten sich auf das richtungsweisende Gipfeltreffen und strömten am sonnigen Freitagabend auf das Sportgelände der Eltersdorfer Quecken.
Der SC Eltersdorf hatte eine schlechte Zuordnung und ließ Mergim Bajrami das 0:1 nach einem Freistoß erzielen.
Uwe Kellner
Bernd Rosinger muss sich nach seiner Rückkehr ins Kloster erst wieder zu Top-Form spielen, kommt aber immer näher an diese heran. Immerhin holte er gleich zu Spielbeginn gegen Kevin Woleman einen Freistoß auf der rechten Angriffsseite heraus. Zu diesem trat Marco Wiedmann an und brachte ihn halbhoch auf den ersten Pfosten. Dort gab es Zuordnungsprobleme bei den Quecken, so dass Mergim Bajrami per Fuß das 0:1 ins kurze Eck drücken konnte. Nachdem sich Maximilian Göbhardt ziemlich früh eine Gelbe Karte eingefangen hatte, kam der SCE im Handumdrehen zurück. Die Hausherren kamen durch einen Flankenball von Karim Said in den gegnerischen Strafraum, dort landete der Ball nach einem schlechten Klärungsversuch vor den Füßen von Jens Wartenfelser, der das Leder platziert ins lange Eck neben den Pfosten zum 1:1 legte. Es waren noch keine zehn Minuten auf der Uhr. Das Wetter schwang nun ein wenig um. Wind und Kälte zogen über den Sportplatz. Die beiden Spitzenmannschaften verstrickten sich in mehrere Zweikämpfe, leisteten sich den einen oder anderen Fehlpass, der zu Kontern hätte führen können, wären diese sauber ausgespielt worden. Die Partie war sehr intensiv und einem Gipfeltreffen würdig. Maximilian Göbhardt und Matthew Loo hatten für ihr Team jeweils einen Torschuss aus der Distanz, der im Ansatz gefährlich aussah, aber nicht einschlug. Als Marco Janz für die Klosterer nach einem Eckball im Eltersdorfer Sechzehner auftauchte, musste der SCE auf der Linie klären. Einen weiten Ball auf Raffael Kabrowski legte der SVS-Angreifer weit über das Tor. Womit sich ansonsten beschäftigt wurde, war Schiedsrichterin Davina Haupt, die für beinahe jedes Foulspiel eine Verwarnung zog und von der auch Quecken-Coach Bernd Eigner den Gelben Karton wegen Reklamierens sah.
Gehadert wurde unter anderem mit Schiedsrichterin Davina Haupt, die sowohl Bernd Eigner (li.) als auch Gerd Klaus mit dem Gelben Karton versah.
Uwe Kellner
Die Spielgeschwindigkeit war unglaublich hoch und blieb es auch in der zweiten Hälfte. Zur Pause kam für den angeschlagenen Eltersdorfer Stürmer Dickson Abiama Calvin Sengül neu in die Partie und hatte für die Hausherren die erste Möglichkeit nach der Pause. SVSler Armin Bindner ließ einen weiten Ball zu seinem Torhüter Jan Kowalewski durch, der eingewechselte SCEler kam dazwischen, konnte aber nicht abschließen. Stattdessen ging es nur zwei Minuten später auf die andere Seite. Christian Knorr dribbelte sich auf der linken Angriffsseite durch, spielte den Ball im Sechzehner quer zu Bernd Rosinger und der Torjäger drehte sich um seinen Gegenspieler und legte die Murmel platziert zum 1:2 ins Netz. Eltersdorf musste sich erst wieder fangen, tat dies aber erst, nachdem Rosinger in der nächsten Aktion nochmal das Außennetz getroffen hatte. Die Zeit verflog und die Eltersdorfer Bemühungen blieben in der Defensive der Gäste hängen. Die Klosterer um Abwehrchef Marco Janz regelten alle Aktionen meist frühzeitig und vielbeinig vor dem eigenen Sechzehner, so dass der eigene Keeper nie zu einer Parade gezwungen wurde. Es gab keine Torschüsse, die gefährlich Richtung SVS-Gehäuse gingen. Als die Zeit immer weiter verrann, musste Eltersdorf noch mehr machen und der SVS konterte. Wie in der ersten Halbzeit Eltersdorfs Trainer Bernd Eigner, sah in dieser Phase Seligenportens Trainer Gerd Klaus Gelb von der Schiedsrichterin. Trotz allem Drucks blieben klare Möglichkeiten der Hausherren aus. Tobias Herzner erwischte es zum Schluss noch mit Gelb-Rot, was bei der großzügigen Kartenvergabe kein Wunder war. Der SV Seligenporten blieb letztlich der punktverlustfreie Tabellenführer.
Eltersdorfs Calvin Sengül (li.) wird von Armin Bindner abgegrätscht. Der SV Seligenporten hielt den Laden nach der Führung in der Defensive zusammen und ließ nichts mehr anbrennen. Das Spitzenspiel entschieden die Gäste für sich.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 03.08.2019 00:01 Uhr