Artikel vom 14.06.2021 08:30 Uhr
Steffen Goetz ist mit 23 Treffern aus 15 Spielen der ungekrönte Torjäger der Saison 2019/2021 der A-Klasse 8.
Der Abbruch der Spielzeit 2019/21 machte nicht nur Vereinen
einen Strich durch die Rechnung, auch persönliche Erfolgsgeschichten blieben
unvollendet. Wir wollen dennoch einen Blick auf individuelle Spitzenleistungen
werfen und gebührend würdigen. Weiter geht es mit Steffen Goetz, der das Torjäger-Gen
erst spät fand und dies nun eindrucksvoll beim ATV 1873 Frankonia unter Beweis stellen konnte.
Die Saison ist (endlich) zu Ende und aus der A-Klasse 8 hat
sich der ATV 1873 Frankonia verdientermaßen als Aufsteiger durchgesetzt und mit
einer beeindruckenden Tordifferenz von 70:12 die beste Offensive und die beste
Defensive gestellt. Maßgeblich beteiligt an der starken Saison war auch Stürmer
Steffen Goetz, der mit 23 Toren zum ungekrönten Torschützenkönig der A-Klasse 8
wurde.
Vom Rechtsverteidiger zum Torjäger
Für Steffen Goetz war es etwas Neues, als er 2019 vom ASV
Fürth zum ATV 1873 Frankonia wechselte, zumal es der erste Vereinswechsel in
seiner Karriere überhaupt war. „Neues Umfeld, neues Gelände und viele neue Mitspieler: Ich habe mich extrem auf die neue Aufgabe gefreut und war überrascht, wie
schnell und gut ich hier als 'neuer' Spieler aufgenommen wurde“, berichtet
Goetz von seinen ersten Wochen beim ATV, welcher nach dem Abstieg aus der
Kreisklasse selbst einen großen Umbruch zu bewältigen hatte.
Und der Neuzugang vom ASV Fürth konnte eindrucksvoll beweisen, wie schnell er sich
eingefunden hat - in den 15 Saisonspielen, die in die Wertung blieben, erzielte der Stürmer 23 Tore. Obwohl sein Viererpack gegen die Turnerschaft Fürth II durch deren Rückzug letztlich nicht mitgezählt wurde, blieb der Angreifer des Aufsteigers in der Rangliste trotzdem ganz oben. Dabei wurde Steffen Goetz jahrelang in der Offensive eigentlich gar nicht eingesetzt. „Die
meiste Zeit meiner Jugend habe ich im zentralen Mittelfeld oder als
Außenverteidiger verbracht“, verrät Goetz, welcher erst in seinen Anfangsjahren
bei den Herren notgedrungen in den Sturm vorgezogen wurde. Dass er dort seine
Tore machen kann, hat er schon beim ASV Fürth in der Bezirksliga bewiesen,
obwohl er gegen Ende seiner Zeit an der Magazinstraße nur noch als Außenverteidiger
aufgestellt wurde.
Steffen Goetz (links) hat sich als Leistungsträger bei seinem neuen Verein ATV 1873 Frankonia etabliert und glänzte in seiner ersten Saison mit 23 Treffern.
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Die Torgefahr musste beim ATV 1873 Frankonia nur wieder
entfacht werden, das hat wohl auch Trainer Alexander Pfarherr erkannt und Goetz
als Stürmer oder als offensiven Mittelfeldspieler aufgestellt. „Alex hat in
seiner Vergangenheit selbst auf dieser Position gespielt und konnte mich
dementsprechend gut unter die Lupe nehmen und an und mit mir arbeiten“, erzählt
Goetz zu seinem Findungsprozess als Stürmer und lobt natürlich auch seine Mitspieler,
die ihn nicht selten mit Vorarbeiten in Szene setzen konnten, damit es für
Steffen Goetz dann auch mal gereicht hat, einfach nur richtig zu stehen. „Es macht auf jeden
Fall unglaublich viel Spaß in dem System, das wir spielen, die vorderste
Anspielstation zu sein“, ergänzt der Torjäger.
Spitzenspiel-Rückspiel als Highlight der Saison
Die lange Saison wird vielen noch in Erinnerung bleiben,
auch wenn man bedenkt, dass diese bereits 2019 startete. Da fällt ein
Saisonrückblick aufgrund des fehlenden Zeitgefühls schonmal kürzer aus, dennoch
blieb Steffen Goetz vor allem ein Spiel in Erinnerung. „Grundsätzlich erinnere ich gern an
alle Spiele zurück, aber das Spiel, was mir mit am meisten in Erinnerung
geblieben ist, war das Rückrundenspiel gegen den TSV Azzurri Südwest. Dieses Spiel wäre
für jeden Fußballer ein Highlight gewesen“, schwärmt Goetz und führt weiter
aus „Der Erste gegen den Zweiten vor einer richtigen geilen Kulisse; viele
Zuschauer und extrem viel Feuer im Spiel.“
Das Highlight der Saison für Steffen Goetz (in rot) war das Rückspiel gegen den TSV Azzurri Südwest, welches auf und neben dem Platz ein Paradebeispiel für den Amateurfußball war.
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Und nicht nur auf dem Platz blieb im das Spiel – welches übrigens
2:2 endete – in Erinnerung: „Der Spieltag fiel zufällig auf meinen Geburtstag,
den wir dann im Anschluss an das Spiel gemeinsam im Sportheim feierten“,
berichtet Goetz und bedankt sich vor allem nochmal bei den „Jungs von Azzurri“.
Zukunftspläne und Corona-Pause
Für Steffen Goetz war die Zwangspause zwar nicht schön,
dennoch konnte er diese nutzen, um kleinere Verletzungen auszukurieren. Dass
die Pause statt nur einigen Wochen aber mehrere Monate anhielt, wäre dafür jedoch
nicht unbedingt nötig gewesen. Und wie vielen anderen auch hat Steffen Goetz in der
fußballfreien Zeit das Miteinander innerhalb der Mannschaft gefehlt. „Ich muss
schon wirklich sagen, dass wir innerhalb des Teams ein extrem gutes Verhältnis
haben“, lobt Goetz die Mannschaft und bleibt auch deshalb weiterhin beim ATV
1873 Frankonia: „Ich habe dem Verein schon im Winter zugesagt, dass - unabhängig
vom Ausgang der Saison - im kommenden Jahr mit mir geplant werden kann. Ich sehe
absolut keinen Anlass den ATV zu verlassen.“ Die Chemie stimmt – auch zwischen
ihm und dem Trainer-Team um Alexander Pfarherr und Christian Ziegler, welche er
von der gemeinsamen Zeit beim ASV Fürth kennt und den Umgang miteinander sehr
schätzt.
Die Kameradschaft stimmt - Steffen Goetz (links) und Trainer Alexander Pfarherr kennen sich schon lange und greifen nun gemeinsam in der Kreisklasse an.
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Die Reise von Steffen Goetz und dem ATV 1873 Frankonia geht
also weiter – im nächsten Jahr in der Kreisklasse. „Ich hoffe, dass ich mit
meiner bisher gesammelten Erfahrung die Mannschaft auch in der kommenden Saison
wieder unterstützen und weiterbringen kann. Ich freue mich darauf!“