Artikel vom 12.07.2020 09:00 Uhr
HIGHLIGHT-SPIEL In der Kreisklasse 4 liefern sich der SC Germania Nürnberg und der SSV Elektra Hellas ein spannendes Duell um den Meistertitel. Das Rückspiel steht noch aus – das Hinspiel hatte es aber bereits in sich: Am 22. September 2019 brachte das Derby am Fuchsloch ein Dutzend Tore hervor. Auf das Rückspiel dürften alle Beteiligten schon jetzt hinfiebern.
Die Germanen waren nach dem Relegationsabstieg aus der Kreisliga
mit einigen Neuzugängen und einer vielversprechenden Vorbereitung der erklärte
Favorit für den direkten Wiederaufstieg. Allerdings verlief der Saisonstart
etwas holprig mit einer 2:4-Niederlage bei Serbia und einem 2:2 gegen den ASN
Pfeil-Phönix.
Die Griechen, die ihrerseits zuvor in der Relegation zur Kreisliga
gescheitert waren, nahmen einen neuen Anlauf und holten gleich einmal volle
zwölf Punkte aus den ersten vier Partien. Dann aber gab es trotz 2:0-Führung
in Fischbach noch eine 2:3-Niederlage, die es im Gipfeltreffen gegen die
Germanen wettzumachen galt.
Hellas startet famos
Zunächst überrannten die Griechen förmlich die Gäste vom SC Germania Nürnberg.
Charalampos Anastasiadis
Und es sollte ein echtes Torspektakel werden beim Derby des SSV
Elektra Hellas gegen den SC Germania. Schon nach drei Spielminuten gingen die
Griechen in Führung. Arcan Yanac hatte den Anhang der Hausherren zum ersten Mal
jubeln lassen. Germania fand nicht ins Spiel, Hellas legte nach: zweimal Aigkioun
Soukri Oglou (14., 27.) baute die Führung auf 3:0 aus. Alles deutete auf eine
klare Angelegenheit zu Gunsten des Spitzenreiters hin. Denn bis zu diesem
Zeitpunkt hätte Hellas schon höher führen müssen, viele Kontermöglichkeiten
wurden leichtfertig ungenutzt gelassen. Dann meldete sich die Germania erstmals
zu Wort. In der 36. Minute verkürzte Dimitrov auf 1:3. Doch keine zwei Minuten
später stellte Yanac mit seinem zweiten Treffer den Drei-Tore-Abstand wieder
her. Und nun wurde es erstmals richtig turbulent. Zwei Elfmeter innerhalb von
zwei Minuten versenkte Anastasios Kartalis zum 3:4-Anschluss für die Gäste. So
ging es in die Halbzeitpause.
Chancen hüben wie drüben
Aber so einfach ließen sich der Germanen nicht abschütteln und trugen ihren Teil bei zu einem echten Spektakel.
Charalampos Anastasiadis
In der zweiten Halbzeit ging die Partie so munter weiter wie
die erste endete. Keine drei Minuten waren gespielt, da gab es in
aussichtsreicher Position einen Freistoß für den SSV. Diesen schoss
Spielertrainer Dimitros Kontodimos unhaltbar für den Gäste-Torhüter in den
rechten Winkel zum 5:3. Doch schon eine Minute später verkürzte Sezer Bantak nicht
minder sehenswert zum 5:4. Das Spiel ging nun ständig hin und her. Praktisch keine
Minute verging ohne Torchance auf einer der beiden Seiten. Den Zuschauern wurde
im Spitzenspiel richtig etwas geboten. Vor allem in der 61. Minute: Da fiel das
schönste Treffer des Tages. Mit einem Seitfallzieher erhöhte Soukri Oglou auf 6:4.
Auch nach diesem Tor ließ Germania nicht locker und spielte weiter mutig nach
vorne. Hellas bot sich nun viel Platz zum Kontern. Einen dieser Konter schloss
Yanac zum dann doch vorentscheidenden 7:4 ab. Kurz vor dem Abpfiff in diesem
denkwürdigen Spiel verkürzte Talal Bazzi noch auf 5:7. Mit diesem Tor war es
dann vorbei.
Germania danach makellos
Dank einer makellosen Serie im Anschluss hat der SC Germania die Führung in der Liga übernommen. Für Spannung dürfte auch im Rückspiel gesorgt sein - aber das Dutzend an Tore wird wohl kaum mehr erreicht.
Charalampos Anastasiadis
Hellas gewann das Derby nicht unverdient gegen Germania und
blieb zunächst weiter an der Spitze. Doch die Schnieglinger hielten ihre Weste
danach blütenrein und stehen vor der Wiederaufnahme der Saison mit zwei Zählern
vor Hellas. Auf das Rückspiel, wohl noch im Herbst, darf man sich gewiss schon
jetzt freuen.