Artikel vom 18.04.2024 14:00 Uhr
Der 1. FC Nürnberg um Sportvorstand Dieter Hecking (l.) und Leiterin CSR-Management und Unternehmenskommunikation Katharina Fritsch waren zu Gast beim FC Bayern Kickers um Vorstand Achim Mletzko.
Im Nürnberger Knoblauchsland hatten bereits vor mehreren Wochen einige Sportvereine ein gemeinsames Statement gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt veröffentlicht. Die Erklärung zeigte Wirkung, weitere Vereine meldeten sich, um aktiv der Resolution beizutreten, darunter auch der größte Verein der Stadt: Sportvorstand Dieter Hecking unterzeichnete in der vergangenen Woche stellvertretend für den 1. FC Nürnberg.
Nein, es sollte ganz bewusst keine PR-Aktion werden, mit der sich der 1. FC Nürnberg in der Öffentlichkeit profilieren möchte, daher wurde weder im Vorfeld noch im Nachgang dafür die Werbetrommel gerührt. Und dennoch war den Verantwortlichen vom Valznerweiher die Teilnahme an der Resolution "NIE WIEDER IST JETZT" ein besonderes Anliegen, um einerseits den Amateurvereinen den Rücken zu stärken und vor allem auch die Zivilcourage zu zeigen, die immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Katharina Fritsch, Leiterin CSR-Management und Unternehmenskommunikation beim 1. FC Nürnberg, war zunächst auf die Resolution der Vereine aufmerksam geworden und im Gespräch mit Sportvorstand Dieter Hecking war sofort klar, dass "der Club" gerne dem Ansinnen gegen Ausgrenzung beitreten möchte. Fritsch, selbst ehrenamtlich Vorstand in der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg, hatte daraufhin den Initiator der Resolution, Achim Mletzko, 1. Vorstand beim FC Bayern Kickers, kontaktiert, um dafür nicht nur Lob und Anerkennung auszusprechen, sondern auch anzufragen, ob man sich ebenfalls der Erklärung anschließen könne, mit der die Sportvereine im Knoblauchsland Rechtsextremen die Rote Karte zeigen wollen.
FCN-Sportvorstand Dieter Hecking nahm sich bei BaKi auch ausreichend Zeit für Fragen rund um den Club.
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"Ritterschlag" vom Valznerweiher
"Wir waren uns nicht sicher, ob und welche Reaktionen wird damit erreichen würden. Nachdem fast alle im
Knoblauchsland sich, ohne zu zögern, angeschlossen haben, war es für uns natürlich ein 'Ritterschlag', als der 1. FC Nürnberg anfragte, ob er die Resolution mit
unterstützen könne", sagt Mletzko, der über das überwiegend positive Echo, welche die Initiative erfahren hat, hörbar erleichtert ist.
Im Sportheim des FC Bayern Kickers betonte Hecking in einem offenen Gespräch in kleiner Runde, dass die Inhalte der Resolution dem gelebten
Leitbild des Vereins entsprächen und es ihm im Bewusstsein der Strahlkraft, die der Club mit seinen zahlreichen Anhängern hat, darüber hinaus wichtig sei, sich deutlich gegen
rechtsextreme Entwicklungen im Land zu positionieren. Den Worten folgte die Unterzeichnung der Resolution durch den FCN-Sportvorstand. Aber freilich war bei der "offenen Stammtischrunde im Vereinsheim" auch Zeit und Platz für das Sportliche, zu dem Dieter Hecking Rede und Antwort stand.
Während im Sportheim die Resolution unterzeichnet wurde, stand davor die Unterschrift von U17-Weltmeister Finn Jeltsch bei den Nachwuchskickern hoch im Kurs.
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Für die Jüngsten im Verein war sicherlich der Jüngste im Profikader des 1. FC Nürnberg am interessantesten: U17-Weltmeister Finn Jeltsch war ebenfalls der Einladung gefolgt und stand den BaKi-Nachwuchskickern gerne für eine Fragerunde, Autogramme und Erinnerungsfotos zur Verfügung. Nach den neu erlangten Trophäen ging es dann gleich mit dem Training weiter. Denn fleißiges Training, das gab der 17-Jährige den kleinen Kickern in Kleinreuth mit auf dem Weg, ist die Basis dafür, wenn sich "der Traum vom Profifußball", so wie beim hochveranlagte Defensivspieler, eines Tages einmal verwirklichen lassen soll.