Von Sepp Geiger
Der SV Friesen ist angekommen – im Abstiegskampf.
Beide Teams boten den wenigen Zuschauern nur spärliche Fußballkost. Gelungene Kombinationen und spannende Torraumszenen blieben Mangelware. Von der einst so gepriesenen Offensivkunst der Frankewälder war wieder einmal nichts zu sehen. Eine Mannschaft kann verlieren, aber nicht mit dieser Lust- und Ideenlosigkeit wie die Truppe von Andreas Lang am vergangenen Samstag. Die Spieler und alle Verantwortlichen beim SVF werden sich etwas einfallen lassen müssen, damit die „Flößer“, erneut hochkarätig besetzt, dem Abstiegsstrudel bald entrinnen.
Von Beginn an bewiesen beide Teams worum es ging. Unglücklich scheiterte der vorbildlich kämpfende Dominik Woitschitzke aus vier Metern am guten Torwart Jonas Harrer in der vierten Minute. Fast im Gegenzug drosch der auffällige Patrick Titzmann das Leder aus halbrechter Position am langen Pfosten vorbei und im Anschluss traf der agile Fabian Schwab nur das Außennetz. Damit schienen beide Mannschaften zunächst ihr Pulver verschossen zu haben. Erst nach einer guten halben Stunde senkte sich ein hoher Ball eines Gästestürmers jenseits der Latte und kurz vor dem Halbzeitpfiff wehrte ein Baiersdorfer Verteidiger einen Schuss von Andre Zapf zur Ecke ab.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit agierten die Grün-Weißen endlich etwas forscher. Nach einem sehenswerten Doppelpass zwischen David Daumann und Christian Brandt stocherte Daumann die Kugel denkbar knapp am Gehäuse vorbei und der eingewechselte Nils Firnschild verpasste eine Hereingabe von Christian Brandt, der sich energisch auf links durchgesetzt hatte. Mit einem scharfen Schrägschuss übers Lattenkreuz hatte Kevin Roger kein Glück (60. Min.). Die Mittelfranken witterten Morgenluft und verstärkten ihre Offensivbemühungen. Einen Schuss des starken Timo Noppenberger konnte „Oldie“ Sigi Kirschbauer noch bravourös abwehren, um dann zwei Minuten später mit mutigem Körpereinsatz auf dem Posten zu sein, als er einen Schuss von Noppenberger aus drei Metern abwehrte. Fabian Schwab war es, der den Abpraller zur Gästeführung ins Netz bugsierte (64. Min.). Endlich erwachten die Mannen von Coach Andreas Lang. Nils Firnschild prüfte Schlussmann Jonas Harrer und der aufgerückte Kevin Roger, ein Vorbild an Kampfgeist, donnerte das Spielgerät aus halblinker Position in die Maschen. Als Elias Köcher sich auf rechts durchgetankt und maßgenau nach innen geflankt hatte, scheiterten innerhalb von Sekundenbruchteilen Christian Brandt und Patrick Höhn an der Abwehrmauer der Mittelfranken. Fassungslos waren die Friesener Fans, als in der Nachspielzeit nach einem Eckball aus dem Gewühl heraus Stefan Lechner den Ball ins heimische Tor schob. Der SV Friesen verlor unglücklich, spielt aber auch schlecht und geht ganz schweren Zeiten entgegen.
Spielbericht eingestellt am 25.10.2015 16:22 Uhr