Von FCC
Eiskalt ausgekontert worden ist der FC Coburg von Gast Alemannia Haibach. Der frisch gebackene Landesligameister unterlag den spielstarken und sehr konzentriert auftretenden Alemannen im letzten Saisonheimspiel zu Recht mit 1:4. Trotz engagierter Leistung fehlte den Vestekickern ersichtlich ein klein wenig von der Spannung, Schärfe und Präzision, die sie durch diese so erfolgreiche Spielzeit getragen haben. Die Gäste vom Untermain dagegen, die noch mitten im Abstiegskampf stecken, bestätigten ihre hervorragende aktuelle Form, auf die der 6:0-Heimsieg gegen Mönchröden aus der Vorwoche bereits hingedeutet hatte. Coburgs Chefcoach Carl-Philipp Schiebel bilanzierte ebenso angefressen wie fair: „Das darf uns eigentlich nicht passieren. Aber der Gegner war hoch motiviert, hat das geil gemacht und sich den Sieg verdient.“
Dabei starteten seine Schützlinge gut in die Begegnung. Nach einer ersten schönen Kombination traf der von Leonard Späth bediente Aykut Civelek das Leder noch nicht richtig (7.). Doch sechs Minuten machte er es deutlich besser: Angespielt von Startelf-Debütant Luan Vogel feuerte er das Spielgerät aus 25 Metern mit so viel Wucht Richtung SV-Tor, dass Keeper Marcel Schneider den Einschlag zum 1:0 und das 30. Saisontor des Torjägers nicht verhindern konnte. Der FCC war Chef im Ring, und Torwart Florian Schäfer musste nur bei einem zu kurzen Rückpass Kopf und Kragen riskieren. Doch nach einer knappen halben Stunde kippte das Spiel eher ansatzlos: Erst verloren die Coburger den schon eroberten Ball, Haibachs Bester, Kapitän Luca Gelzleichter, dribbelte parallel zum Strafraum und traf traumhaft in den Torwinkel zum Ausgleich (28.). Nur wenige Minuten später leistete sich Coburg einen neuerlichen Ballverlust, den Jan Bartunek mit einem tollen Solo zum 1:2 bestrafte. Bis zum Pausenpfiff ließen beide Teams noch einen Hochkaräter liegen. SV-Angreifer Nikolaos Koukalias und FCC-Spielführer Maximilian Tranziska verfehlten bei freier Schussbahn innerhalb des Strafraums jeweils knapp das Ziel.
Die Vestekicker versuchten nach dem Seitenwechsel zurück ins Spiel zu kommen, doch sie agierten zu wenig zielstrebig und zu fehlerhaft, um echte Torgefahr heraufzubeschwören. Ganz anders die Alemannen, die mit einem Doppelschlag um Minute 60 herum für die Vorentscheidung sorgten. Und wieder lief Coburg ins offene Messer. Zweimal verloren sie den Ball vorne links, um sich dann über rechts den Konter einzufangen, den jeweils Gelzleichter abschloss. Damit war das Spiel gelaufen, denn Haibach verteidigte leidenschaftlich und Coburg kam schlicht nicht mehr zu echten Gelegenheiten. Nochmals Schiebel: „Meine Jungs haben es bis zum Schluss probiert, aber heute hatten wir einfach nichts mehr zuzusetzen.“
Sein Gegenüber Daniel Diaconu war hingegen nachvollziehbarer Weise stolz auf seine Elf: „Für uns war klar: Wenn wir im Abstiegskampf alles in der eigenen Hand haben wollen, müssen wir gemeinsam alles geben. Entweder wir lassen sie sich in einen Rausch spielen und kriegen die Hütte voll oder wir halten dagegen. Und das haben wir ganz gut gemacht. Wir wussten, dass wir Räume bekommen werden, weil sie sehr offensiv spielen.“ Und so gelang seiner Mannschaft, was in zuvor 32 Spielen keiner anderen gelungen war: Vier Treffer gegen den FCC.
Spielbericht eingestellt am 10.05.2025 23:33 Uhr