von Jonathan Hemmeter
An einem Sonntagnachmittag bei herbstlichem Wetter im März trafen sich zwei zweite Mannschaften, die sich eher im unteren Drittel der Tabelle wiederfinden. Es durfte also nicht zwingend mit einem Tiki-Taka-Festival gerechnet werden. Heute wurde Fußball eher gekämpft als zelebriert. So war die erste Halbzeit ohne wirkliche Highlights, da sich beide Teams ziemlich egalisierten und folglich Strafraumszenen Mangelware blieben. Dies änderte sich schlagartig in der 39. Minute, als ein tückisch aufsetzender Fernschuss vor dem Keeper Däumler aufsetzte, sodass dieser den Ball nur unglücklich nach oben abwehren und nicht aus der Gefahrenzone bugsieren konnte. Die Hintermannschaft der Heimmannschaft konnte dann mit genügend Sicherheitsabstand bewundern, wie gleich zwei Stürmer der Gäste auf den freien Ball zuliefen, wobei es dann letztlich Schaufler war, der das Spielgerät unter die Latte nagelte. Ein klassisches "Tor aus dem Nichts". Die Habersdorfer waren jedoch nur ganz kurz geschockt und konnten schnell antworten: Michael Klein wurde durch einen schönen Ball auf links freigespielt und legte dann den Ball mustergültig in die Mitte, sodass Niklas Pfändtner (42. Minute) keine Probleme hatte, zum Ausgleich einzuschieben. Mit diesem Spielstand ging es dann in die Halbzeit.
Die zweite Halbzeit war dann zwar weiterhin kampfbetont, aber immer häufiger gelang es der Heimmannschaft den Ball in den eigenen Reihen zu behalten und gelegentlich gefährlich zu kontern. So war es bei einem dieser Angriffe erneut Pfändtner, der sich in der 60. Minute nach einem langen Ball frei vor dem Gästekeeper Zeller wiederfand, die Nerven behielt und mit links den Führungstreffer markierte. Infolgedessen agierten die Gäste immer offensiver und waren bemüht, wieder auszugleichen. Doch letztlich warf sich dann doch noch ein Habersdorfer in den Schuss und blockte die Chance. Glück hatte die Heimmannschaft, als der heutige Kapitän Stöber den Ball im eigenen Strafraum an den Arm bekam. Hier hätte vermutlich auch auf Strafstoß entschieden werden können, aber bei den Regeln, wann es nun strafwürdiges Handspiel ist und wann nicht, blickt in der heutigen Zeit eh niemand mehr durch. In den letzten Minuten fanden die Hausherren immer weniger Entlastung und wurden in die eigene Hälfte gedrängt, ohne dass die Gäste zu den ganz klaren Chancen kamen, weil weiterhin konsequent und aufopferungsvoll verteidigt wurde.
Besonderen Gefallen an dieser Partie fand dann der Schiedsrichter, der ohne ersichtlichen Grund über zehn Minuten nachspielen ließ. Aber auch in dieser Extrazeit sollte den Wolfr.-Eschenbachern kein Tor mehr gelingen, sodass die Zweite des SV Großhabersdorf ihren zweiten Saisonsieg feiern durfte. Nicht unverdient, aber sicherlich auch ein wenig glücklich.
Man befindet sich mit diesen drei Punkten zwar weiterhin am Tabellenende, aber wer weiß, was dieser Erfolg in den Köpfen der Spieler bewirkt. Man darf gespannt sein, was die Zukunft bringt und sieht womöglich ein entferntes, schwaches Licht am Horizont, da die Saison noch lange nicht zu Ende ist...!
Auf die heutige Leistung lässt sich jedenfalls aufbauen.
Spielbericht eingestellt am 27.03.2023 16:44 Uhr