Während der 1. FV Uffenheim in der Kreisliga 1 (Frankenhöhe) schon seit geraumer Zeit auf Relegationskurs lag und diese letztlich auch mit zehn Punkten Vorsprung souverän erreichte, waren die Vorzeichen beim SV Raitersaich ganz andere: der SVR musste am letzten Spieltag der regulären Saison einen echten Schock hinnehmen, als man sich die sicher geglaubte Meisterschaft durch eine 1:4-Niederlage gegen den SC Germania doch noch vom SV Hagenbüchach aus den Händen reißen ließ. So durften die 585 Zuschauer durchaus gespannt auf die Reaktion der Kusnyarik-Truppe sein.
Die 1:0-Führung für den SV Raitersaich: Florian Müller (in schwarz), herrlich von Thomas Paulus in Szene gesetzt, brachte den Ball in der rechten unteren Ecke unter und drehte anschließend zum Jubeln ab.
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Dem SV Raitersaich war in den Anfangsminuten durchaus eine gewisse Nervosität anzumerken. Uffenheim versuchte früh zu stören, gute Torchancen sollten aber nicht herausspringen. Nach zwölf Minuten sorgte SVR-Rechtsverteidiger Paul Meier mit einem Freistoß aus gut 18 Metern erstmals für Gefahr, sein Schuss geriet aber zu zentral und war somit eine sichere Beute für Uffenheims Schlussmann Philipp Müller. Keine 60 Sekunden später hatte der Keeper dann aber das erste Mal das Nachsehen, als Mittelfeldantreiber Thomas Paulus mit einem herrlichen Schnittstellenpass SVR-Angreifer Florian Müller in Szene setzte, der per Rechtsschuss überlegt ins lange Eck abschloss - 1:0. Die Führung tat der Kusnyarik-Elf sichtbar gut und fortan kontrollierte man die Partie. Pech hatte der SVR, als nach einem Eckball der Schussversuch von Kapitän Grillenberger von der Linie gekratzt wurde und auch der unzureichend geklärte Ball im Nachschuss von Meier knapp über das Gehäuse gesetzt wurde (21.). Fünf Zeigerumdrehungen später hatte Raitersaich aber dann doch erneut Grund zur Freude: Spielertrainer Kusnyarik nahm das plumpe Einsteigen gegen sich im gegnerischen Strafraum dankend an und ließ Schlussmann Philipp Müller beim anschließenden Elfmeter keine Abwehrchance. Auf der anderen Seite wurden die sehr robust agierenden Uffenheimer in der 35. Minute durch Uwe Bösendörfer erstmals richtig gefährlich, als dieser einen Freistoß schön um die Mauer zirkelte, allerdings nur das Außennetz traf. Nachdem Dominik Steinlein kurz vor der Pause einen Ball nur knapp am linken Pfosten der Uffenheimer vorbei schlenzte, sollte es dann auf der Gegenseite noch einmal richtig brenzlig werden und sich die wohl spielentscheidende Szene ereignen: Ngoc Luu brachte im Raitersaicher Strafraum Rainer Gundel zu Fall und abermals ertönte die Pfeife des umsichtigen Unparteiischen Dominik Nögel. Sven Lenhart nahm sich der Sache an, schoss den Ball aber über die Querlatte und verpasste so den möglichen Anschlusstreffer seines FVU.
Der 1. FV Uffenheim (in grün) blieb offensiv zunächst einiges schuldig, tat sich aber durch eine robuste Spielweise hervor. Hier bekam SVR-Spielertrainer Dietmar Kusnyarik (r.) diese zu spüren.
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Hätte der Anschlusstreffer wohl ein promptes Anrennen der Uffenheimer nach Wiederanpfiff bedeutet, lief die Partie nun ganz anders: Kusnyarik schickte in der 48. Minuten Florian Müller auf die Reise. Der pfeilschnelle Offensivmann ließ sich auch diese Möglichkeit nicht entgehen und umkurvte Namensvetter Phillip, um anschließend zur 3:0-Vorentscheidung einzuschieben. Zwar versuchte Uffenheim zu antworten und brachte auch den scheidenden Spielertrainer Fredi Skurka frühzeitig in die Partie, mehr als ein toller Abschluss aus der Drehung, der sehenswert von SVR-Keeper Singer per Fußabwehr zunichte gemacht wurde, sprang zunächst aber nicht heraus (58.). Vielmehr machte Raitersaich mit einem sehenswerten Konter den Sack zu, als Florian Schütz über die rechte Seite durchbrach und herrlich den am zweiten Pfosten mitgelaufenen Steinlein bediente. Der Offensivmann schloss überlegt in die lange Ecke ab und entschied mit dem 4:0 letztlich die Begegnung frühzeitig (61.). Dass in der Folge der SVR die eine oder andere Konterchance nicht zwingend genug zu Ende spielte und man Uffenheim nach einer Unkonzentriertheit in der Defensive nach 83 Minuten den Ehrentreffer durch Tobias Kreischer ermöglichte, fiel letztlich nicht mehr ins Gewicht. Auch ein Freistoß an die Latte von Uwe Bösendörfer und eine Direktabnahme von Skurka verkamen in den Schlussminuten zur Randnotiz - am insgesamt verdienten Sieg des SVR änderte sich nichts mehr (88., 89.).
Paul Maier (l.) bot eine bärenstarke Leistung in der Defensive ab und war einer der Garanten des insgesamt verdienten 4:1-Sieges seiner Mannschaft.
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Damit nimmt der SV Raitersaich die erste Hürde der Relegation und kann am gegen den SV Mosbach nächsten Mittwoch (18.30 Uhr, Herrieden) den letzten Schritt in Richtung Bezirksliga machen. Werner Pfeuffer indes bleibt gewissermaßen die undankbare Aufgabe erspart, dass er mit seinen Mosbachern gegen sein künftiges Team aus Uffenheim spielen muss.
Spielbericht eingestellt am 15.06.2019 20:46 Uhr