Die Kreisligazweiten des Spielkreises Erlangen-Pegnitzgrund kannten sich nicht nur vom Papier, sondern absolvierten in der Winterpause bereits ein Vorbereitungsspiel gegeneinander, das Neunhof mit 1:0 gewann. Dennoch sprach im Relegations-Highlight viel für den SV Tennenlohe, vor allem das Torverhältnis von 104:26 und die Tatsache, dass seit Mitte November kein Pflichtspiel mehr verloren wurde. Auf dem Sportgelände des SV Ermreuth, der organisatorisch ein würdiger Gastgeber der rund 900 Zuschauer war, spielten diese Zahlen jedoch eine untergeordnete Rolle, denn in einem einzigen Spiel kann bekanntlich alles passieren.
Nach der frühen Führung verteidigte der TSV Neunhof engagiert und warf sich in die Zweikämpfe, um Tennenlohe frühzeitig zu stoppen. Thomas Keppler (li.) hält Nicolas Hesl auf.
Uwe Kellner
Was alles passieren kann, erlebte der SV Tennenlohe kurz nach dem Anpfiff. Spielführer Alwin Dewes passte den Ball zurück zu seinem Torhüter Sven Faßold und der wollte klären, allerdings kam Stürmer Andreas Galster mittlerweile angerannt und hielt den Fuß in die Schussbahn, so dass die Murmel zum 0:1 im Tennenloher Netz lag. Das ging schnell. Es dauerte mehrere Minuten, bis der SVT diesen Rückschlag verdaute. Schnell merkte der Favorit, dass der TSV Neunhof nicht einfach eine dahergelaufene Dorfmannschaft ist, sondern gleichzeitig eine gut geschulte Einheit, in der jeder weiß, was er zu tun hat. Die Räume in der Neunhofer Spielfeldhälfte waren derart eng, dass sich Tennenlohe sehr schwer tat, überhaupt irgendwie zum Abschluss zu kommen. Das frühe Tor tat der defensiven Spielweise des TSV Neunhof gut. Halbgare Torschüsse aus der Distanz waren lange Zeit das einzige Mittel der Tennenloher. Erst nach einer guten halben Stunde änderte sich das. Nach einer Flanke von der rechten Seite kam Tennenlohes Joachim Heins gegen Vincent Ballas in der Mitte mit dem Kopf an den Ball und dieser flog an der Sechzehnerkante vor die Füße von Sven Röwe. Der drosch drauf, der Ball wäre in den Händen von Keeper Dominik Großpietsch gelandet, doch Joachim Heins lag nach seinem Kopfball noch in der Schussbahn und fälschte den Ball unhaltbar zum 1:1 ab. Zweifel an der Korrektheit des Treffers kamen auf, da der Tennenloher vermeintlich im Abseits lag und tendenziell sogar ein Arm im Spiel war. Eine unglückliche Situation für Neunhof. Nach dem Ausgleich hatte Nicolas Hesl zweimal sogar die Führung auf dem Fuß, aber zuerst schob er den Ball knapp am langen Pfosten vorbei und beim zweiten Versuch scheiterte er an einer starken Fußabwehr von Dominik Großpietsch. Kurz darauf war auf der anderen Seite Andreas Galster auf und davon, setzte den Ball aber knapp am Torwinkel vorbei.
David Hinrichs wurde nach seinem Führungstreffer in den Schlussminuten mit Standing Ovations ausgewechselt. Sein Doppel-Kopfball landete zum 2:1 im Netz.
Uwe Kellner
Der SV Tennenlohe brauchte seine Zeit, kam aber immer besser in die Partie und war spätestens in der zweiten Halbzeit vollends in Ermreuth angekommen. Nach Kopfballmöglichkeiten von Alwin Dewes und David Hinrichs, die ihr Ziel nur knapp verfehlten, musste bei Neunhof Vincent Ballas verletzt ausgewechselt werden. Das ist insofern interessant, da er zuvor für die Bewachung von David Hinrichs bei Standards zuständig war. Nach einer sauberen Freistoßflanke von Sven Röwe von der rechten Seite stand eben dieser Hinrichs am zweiten Pfosten vollkommen frei und köpfte. Den ersten Versuch entschärfte Dominik Großpietsch spektakulär, doch der Ball landete erneut auf dem Kopf von David Hinrichs und im zweiten Anlauf lag das Spielgerät zum 2:1 im Netz. Tennenlohe spielte einen gepflegten Ball und hatte die Kontrolle über die Partie. Es folgten weitere Tormöglichkeiten, die besten für David Hinrichs aus kurzer Distanz und den eingwechselten Patrick Rauch per Schuss am langen Eck vorbei. Die Zeit verrann und es machte nicht den Anschein, als könne Neunhof nochmal eine Aktion setzen. Die Offensiven Nicolas Hesl, David Hinrichs und Sven Röwe wurden beim SVT bereits ausgewechselt. In der dritten Minute der Nachspielzeit landete auf einmal ein langer Ball bei Andreas Galster im Tennenloher Sechzehner. Als er von Verteidiger Bastian Scholz abgegrätscht wurde, folgte der Elfmeterpfiff und auf einmal stand Neunhof doch noch vor dem unverhofften Ausgleichstreffer. Der eingewechselte Philipp Mayer schnappte sich die Kugel, legte sie auf den Punkt, zögerte nicht lange und schoss - über das Tor. Der Schlusspfiff des Schiedsrichters ertönte sofort im Anschluss und eine Verlängerung war nicht mehr notwendig.
Der SV Tennenlohe feierte den ersten Sieg in der Relegation. Jetzt geht es gegen den TSV Meckenhausen im zweiten Spiel um den Aufstieg in die Bezirksliga.
Uwe Kellner
Nach ersten Information spielt der SV Tennenlohe das zweite und entscheidende Relegationsspiel gegen den TSV Meckenhausen aus dem Spielkreis Neumarkt/Jura am Samstag um 16 Uhr in Altdorf. Der Sieger dieser Partie ist Bezirksligist. Eigentlich wollte Meckenhausen aufgrund einer Hochzeit im Kreise der Mannschaft, die am Samstag stattfindet, die Partie bereits am Freitag absolvieren, notfalls auch in Tennenlohe, hieß es am Rande der Begegnung in Ermreuth. Dort wird jedoch der Sportplatz saniert. Wie das final noch entschieden wird, wird wie üblich bei anpfiff.info zu lesen sein.
Spielbericht eingestellt am 13.06.2019 00:04 Uhr