Der Gegner mit dem kuriosen Namen Hösbach-Bahnhof ist für den Baiersdorfer SV genauso ein unbeschriebenes Blatt wie der letzte Gegner aus Rottendorf. Vor allem Patrick Schneider ragt dabei heraus. Der Regisseur ist jede Saison der beste Torschütze seiner Mannschaft und hat auch in der Relegation den entscheidenden Treffer gegen Forst erzielt. In der Bezirksliga knipste der 32-Jährige satte 32 Mal. “Er ist aber kein Stürmer, sondern ein echter Zehner”, hat René Ebert in Erfahrung gebracht. Einen Favoriten will der Baiersdorfer Trainer nicht ausgemacht haben. “Das ist ein Fifty-fifty-Spiel, in der die Tagesform entscheiden wird”. Freilich wollten die Krenkicker den Schritt zurück machen in die Landesliga und sich im Hinspiel eine gute Basis fürs Rückspiel am Sonntag erarbeiten.
Joshua Hoffmann bringt Adem Selmani zu Fall.
Sebastian Baumann
Von Beginn an gab die Heimelf den Ton an und drängte die Gäste in die Defensive. Entweder per Kombination oder aber mit dem Versuch eines Diagonalballes. Die erste Szene hatte Adem Selmani mit einem Fernschuss, bei dem der Hüter etwas überraschend Probleme hatte. Danach bekam mehrfach Christian Rzonsa den Ball im entscheidenden Moment nicht unter Kontrolle und Ian Heller traf nach einer Ecke mit dem Kopf nur die Latte. Weiter ging es nur in einer Richtung. Bei einem Rzonsa Drehschuss aus 20 Metern hatte der Keeper wieder Mühe und ließ die Pille nach vorne prallen. Kurz danach wurde Tim Basener fein freigespielt, brachte den Ball aber nicht unter Kontrolle und semmelte so deutlich am Kasten vorbei. Als dann Marco Joachim sich fein am rechten Flügel durchsetzen konnte, kam der Rückpass nicht an, kurz danach köpfte Tim Basener nach einer Ecke knapp über die Latte. Weil Basener danach eine Rückgabe nicht an den Mann brachte und Ian Heller bei einem satten Schuss zu zentral zielte, blieb es beim torlosen Unentschieden. Die Gäste hatten praktisch keine Chancen und wurden nur zum Ende der ersten Hälfte etwas gefährlicher.
Marco Joachim spielt den Ball an Lukas Weineck vorbei.
Sebastian Baumann
In der zweiten Halbzeit war das Spiel deutlich ausgeglichener. Baiersdorf war zwar immer noch überlegen, hatte aber scheinbar in der ersten Hälfte ein paar Körner liegen gelassen. Allerdings sorgte Christian Rzonsa mit einer feinen Einzelaktion und einem feinen Schuss aus der Distanz für Gefahr. Der Versuch des Offensivmannes ging aber knapp links vorbei. Und Hösbach? Die warteten ab und schlugen eiskalt zu. In der 65. Minute stand auf einmal Felix Renner alleine vor dem Kasten und schob die Kugel am Schlussmann vorbei zur überraschenden Gästeführung. Als dann nach einem Freistoß und nur wenige Minuten später Patrick Schäfer abzog, roch es nach dem zweiten Treffer der Bahnhofer. Der Ball ging aber abgefälscht zur Ecke ins Aus. Baiersdorf hatte das Tor sichtlich zugesetzt, zwar versuchten es Marco Joachim und Co. immer wieder, aber je länger das Spiel dauerte, desto ungenauer wurden die Zuspiele in die Spitze. Außerdem leistete sich der BSV in dieser Phase viel zu viele unnötige Foulspiele. Auch die Einwechslung von Labeat Ferizi verpuffte. Hösbach spielte es danach clever runter und hatte auch die besseren Halbchancen. Die beste vergab dabei Patrick Schneider, der sich nach einem geklärten Ball die Kugel mit der Brust zurechtlegen konnte, der Schuss aber abgefälscht zur Ecke ging. Baiersdorf gab sich aber nicht geschlagen und traf dann doch noch. Nach einer Flanke von Max Schmitt verschätzte sich ein Hösbacher. Die Kugel kam zu Reinhardt, der den Ball am Ende humorlos in die Maschen nagelte.
Durch das Last-Minute-Unentschieden hat sich der Baiersdorfer SV eine gute Ausgangssituation für das Rückspiel erarbeitet. Allerdings müssen sich die Krenkicker deutlich steigern, um doch noch den Aufstieg in die Landesliga feiern zu können. Das gilt freilich auch für Hösbach. Wer aufsteigt: Ausgang offen!
Spielbericht eingestellt am 07.06.2023 21:39 Uhr