Für den SV Erlenbach verlief die Vorbereitung auf das Relegationsspiel nicht gänzlich optimal. Bedingt durch die lange Anfahrt von 180 Kilometern musste Trainer Nico de Rinaldis kurzfristig auf zwei Spieler verzichten, darüber hinaus stand der für die Startelf vorgesehene Konstantin Tschumak im Stau und kam nicht rechtzeitig. Für ihn rutschte Okan Yildiz ins Team. So kam es dann, dass zum Anpfiff lediglich Trainer und Assistent in der SV-Area aufzufinden waren, von Auswechselspielern oder Fans keine Spur.
Auf der Gegenseite vertraute Trainer Thomas Luckner nahezu der gleichen Elf, die den TSV Gochsheim in die Knie zwang. Lediglich Kenan Ramic rutschte für Sebastian Hofmann in die Startformation. Ansonsten hätten die Hausherren sicherlich gerne mehr Zuschauer begrüßt, der ein oder andere Fan äußerte die Vermutung, dass eine Ansetzung am darauffolgenden Vatertag ein deutlich größeres Besucheraufkommen ermöglicht hätte.
Kenan Ramic (re.) verfolgt Jakob Traut (li.).
Matthias Hofmann
In den Anfangsminuten wirkten die Hausherren präsenter, das Geschehen spielte sich vorwiegend in der Hälfte des SV Erlenbach ab. Kenan Ramic konnte die erste Halbchance vorweisen, sein Abschluss blieb an einem Abwehrbein hängen (5.). Die Gäste brauchten etwas, um ins Spiel zu finden. Muhammed Kayaroglu per Fernschuss (6.) und Fulbert Amouzouvi (9.) sorgten für Offensivannäherungen, zwingender wurde es auf der Gegenseite. Kenan Ramic brach auf Rechts durch und drang in den Strafraum ein, sein Querpass fand aus guter Position keinen Abnehmer (11.). Die wenigen Zuschauer sahen einen munteren Beginn, auch Erlenbach agierte zunehmend mutiger. Philipp Traut hatte nach Freistoß Pech, als sein Versuch aus kurzer Distanz im letzten Moment irgendwie geklärt werden konnte (23.). Danach neutralisierten sich beide Teams, zehn Minuten lang passierte eigentlich nichts. Einzig Marcel Fleckenstein erhitzte die Gemüter, als er seinen Gegenspieler in der eigenen Hälfte durchaus unnötig von hinten weggrätschte und mit Gelb davon kam. Mit dem Pausenpfiff schnupperten Ramic und Lee für Baiersdorf am 1:0, doch auch hier fehlte das bekannte Quäntchen Glück (45.).
Lars Reinhardt (li.) schirmt den Ball vor Benedikt Stoll (re.) ab.
Matthias Hofmann
Bundesligaspieler, als sein Fernschuss nur knapp am Tor vorbeiflog (51.). Wie schon im ersten Abschnitt verlief der Beginn rasant, ehe erneut Ruhe einkehrte. Erst als Lars Reinhardt von Links gen SV-Tor marschierte und mit der Picke deutlich verzog, nahm das Geschehen nochmals Fahrt auf (64.). Fulbert Amouzouvi verfehlte das Tor nach einem Standard nur knapp (68.), kurz verpasste Philipp Traut auf kuriose Weise einen Torerfolg. Er zog freistehend ab, Verteidiger Max Grabert grätschte dazwischen, die vermeintlich herausragende Rettungsaktion mutierte zum Traumpass, denn das abgefälschte Kunstleder drehte sich am Torwart vorbei und sprang dem Erlenbacher in den Lauf. Dieser entschied sich etwas überhastet für einen Vollspannstoß und setzte den Ball zum Leidwesen der mittlerweile fünf Gästefans am Ziel vorbei (76.). Auf der anderen Seite scheiterte Nicolas Schwab per Kopf an Erlenbachs Torwart Zelder, spektakulär fischte er das Spielgerät aus dem Kreuzeck (80.). Als Jakob Traut nur Zentimeter zu Fulbert Amouzouvis Freistoß fehlten, deutete eigentlich alles auf einem torlosen Remis hin (80.). Doch Muhammed Kayaroglu hatte etwas dagegen. Mit etwas Glück köpfte er sich den Ball nach Neuendorfs Diagonalpass im Luftkampf selbst in den Lauf, danach ließ er einen weiteren Gegenspieler und Torwart Fieber aussteigen und schoss ein (88.). Von diesem späten Tiefschlag sollte sich die Heimelf in der Kürze der Zeit nicht mehr erholen.
Marc-Haris Weiler (re.) und Benedikt Stoll (li.) kämpfen um den Ball.
Matthias Hofmann
Spielbericht eingestellt am 30.05.2019 01:57 Uhr