"Ein 0:0 ist daheim das beste Unentschieden, das es gibt", meinte Trainer Dominik Ruh, ohne dabei groß in der Statistik-Schublade zu kramen, inwieweit die Wahrscheinlichkeit nun hoch ist für den Landesligisten. "Auswärts sind wir immer für ein Tor gut", weiß jedenfalls Mittelfeldmann Mario Ketterl, der natürlich auch mitbekam, dass einer der besten Goalgetter des Teams am Sonntag beim Rückspiel fehlen könnte. Yannick Sprenger, der 13 Tore-Mann, musste sogar vom anrückenden Notarztwagen aufgenommen werden.
Der Gochsheimer Yannick Sprenger kommt gegen Baiersdorfs Kapitän Nicolas Schwab nicht an den Ball.
Michael Horling
Was war passiert? In der 58. Minute half Sprenger in der eigenen Hälfte aus, knallte abei mit dem Baiersdorfer Lars Reinhardt zusammen. Beide mussten längere Zeit behandelt werden. Der Gästespieler lief danach um das Tor herum zur Auswechselbank, der Gochsheimer aber musste noch auf dem Platz mit einem Turban versorgt werden, weil er stark am Kopf blutete. Minutenlang saß Sprenger danach auf dem Rasen hinter der Seitenauslinie, ehe der Notarztwagen kam. Ausgerechnet die zweitbeste Offensivkraft des TSV droht nun für das Rückspiel auszufallen. Wobei er in einem Match mit ganz wenigen Torchancen, man könnte sagen, es war ein auf taktisch hohem Niveau stehender Langweiler, zuvor auch nicht unbedingt die ganz großen Szenen hatte. Immer wieder gab es Unterbrechungen und ganz viele Freistöße. Und Verletzungspausen wie auch in der 82. Minute, als Baiersdorfs Max Schmitt den Gochsheimer Nico Kummer an der Seitenlinie umbügelte und der zum Glück dann doch weiter machen konnte. Die Hausherren hatten da nämlich schon drei mal gewechselt.
Der Gochsheimer Kenan Ramic verfolgt den Baiersdorfer Dominik Baumann.
Michael Horling
Die Knackpunkte in der Partie? Der erste ereignete sich bereits in der zweiten Minute, als viele der Zuschauer noch an den Kassenhäuschen standen. Nach einer Hereingabe von links von Max Schmitt stand Christian Kraus völlig frei und verpasste trotzdem für Baiersdorf das mögliche schnelle 0:1. Dann dauerte es bis zur 34. Minute, ehe Daniel Meusel mit einem Schuss auf der anderen Seite Alexander Fieber prüfte. Der Gäste-Keeper hatte jedoch keine Probleme. Dagegen war es bei den Abschlägen nicht der Tag seines Gegenübers Jan Deppert. Der wollte erst zum in Nähe der Eckfahne stehenden Dominik Baumann passen und schoss den Ball ins Tor-Aus. Da passierte bei der anschließenden Ecke noch nichts. Aber wenig später warf Deppert den Ball direkt vor die Füße von Max Grabert, der sofort direkt abzog und in der 64. Minute den Pfosten traf. Baiersdorfs Chancenplus resultierte auch aus Sebastian Hofmanns Schuss in der Schlussphase, als Deppert rettend faustete. Kurz zuvor verpasste auf der anderen Seite nach Daniel Meusels Freistoß Jonas Lamberty nur hauchdünn das 1:0.
Baiersdorfs Kapitän Nicolas Schwab springt etwas höher als der Gochsheimer Jonas Lamberty.
Michael Horling
Sonntag steht nun also das Wiedersehen an. Ab 16 Uhr in Baiersdorf. Sind nach 90 Minuten wieder keine Treffer gefallen, dann geht es in die Verlängerung. Der Sieger kommt weiter, bei jedem neuerlichen Unentschieden mit Toren würden die Gochsheimer jubeln können und wäre Baiersdorf danach Bezirksligist. In Runde Zwei jedenfalls scheint auf den Sieger der SV Erlenbach zu warten, letzte Saison noch Bayernligist und in Runde Eins auswärts 4:2-Sieger bei der DJK Hain, dem Zweiten der Bezirksliga Unterfranken West. In diesem Spiel fielen sogar sechs Tore. In Gochsheim hingegen mussten sich die 770 zahlenden Zuschauer mit ziemlicher Magerkost begnügen...
Spielbericht eingestellt am 24.05.2019 09:31 Uhr