Während Feuchtwangens Trainer Ralf Meier wie auch schon im Hinspiel auf Torjäger Manuel Reichert verzichten musste, war Heiko Gröger gezwungen, Umstellungen vorzunehmen. Für den urlaubenden Johannes Wittmann rückte der unter der Woche beruflich verhinderte Christian Frank in die Startformation, auch Alexander Wölfel stand wieder zur Disposition. Nikolai Reichel musste dafür mit einem Bankplatz vorlieb nehmen.
Christopher Schraml setzt sich energisch gegen Fabian Häffner durch.
Andreas Bär
Die Partie begann für die Pegnitzer wie nach der 0:1-Hinspielniederlage erhofft. Die druckvolle Anfangsphase wurde belohnt. Der scheidende Christopher Schraml war es, der mit einem Freistoß den Quasi-Ausgleich in Form des Führungstreffers markierte. Doch der Jubel der Schulstädter hielt nicht lange an. Auf der anderen Seite war es ebenfalls ein ruhender Ball, der die Feuchtwangener wieder in die Pole-Position versetzte. Soner Basar legte sich das Spielgerät gut 30 Meter vor dem Kasten zurecht. Sein tückisch getretener Aufsetzer landete vor der Nase des frisch verheirateten und kurz zögernden Keepers Sebastian Kausler. Zum Entsetzen des stimmkräftigen Pegnitzer Anhanges landete das Leder punktgenau in dem Loch eines Maulwurfhügels (!) und fand von dort in durchaus skurriler Flugbahn den Weg unter die Latte. „Das ist natürlich ein ganz dummes Tor“, so Trainer Heiko Gröger. Dessen Elf benötigte daher schon zwei Tore, um das kleine Wunder vom Buchauer Berg noch wahr zu machen. Wirklich zwingend wurde es vor dem Pausentee aber nur noch einmal, als Podgur per Kopf zu ungenau zielte (41.).
Nachdem Christopher Schraml Torwart Philipp Deeg schon verladen hatte, lag die erneute Führung in der Luft. Doch der fokussierte Keeper klärte am Ende.
Andreas Bär
In Durchgang Zwei haderten die Hausherren dann mit Referee Götz und ihrem fehlenden Zielwasser. Gleich drei Mal hätte der Unparteiische bei strittigen Szenen im Strafraum in sein Arbeitsgerät pusten können – zwei Mal wohl sogar müssen. Als Christopher Schraml am Strafraumeck unsanft gestoppt wurde, sah der Schiedsrichter einen gespielten Ball (50.). Eine sehr exklusive Meinung, die er da vertrat. Eine viertel Stunde vor Toreschluss wehrte ein TuS-Abwehrspieler einen Kopfball doch recht eindeutig mit der Hand ab: Auch da entschied Götz auf einen Fortgang der Partie ohne Pfiff. Richtig lag er wohl bei Nichtpfiff Nummer 3: Aus kurzer Distanz landete das Leder erneut an einer Abwehrhand. Das war aber nur das kleinere Problem der Pegnitzer, die schlichtweg vor dem Tor zu harmlos agierten und sich den Abstieg damit selbst zuzuschreiben hatten. Im finalen Spielabschnitt fehlte das letzte Quäntchen Präzision. Die allerdickste Möglichkeit bot sich dabei dem Torschützen. Eindrucksvoll setzte er sich gegen Fabian Häffner durch, hatte Torwart Deeg schon überspielt, um letztlich an dessen starker Reaktion zu scheitern: Der TuS-Schlussmann versuchte gar nicht mehr, Schraml zu stören, sondern verkürzte – perfekt antizipiert – direkt den Winkel, um zur Ecke zu klären. Auf der anderen Seite hätten die Gäste den Sack frühzeitig dichtmachen können, ja müssen. Schaller scheiterte nach einem mustergültigen Konter (77.) an den Fingerspitzen Kauslers, der den Ball am langen Pfosten vorbeilenkte, eine Zeigerumdrehung später parierte der sensationell gegen den gerade eingewechselten Seidel – als die Pegnitzer aufmachen mussten, konnten die Gäste ihre deutlichen Tempovorteile auf den Bahnen merklich ausspielen. Doch die Partie war weiter offen: Und hätte Stiefler nach einem richtig guten und gefährlichen Angriff mit mehreren Abschlussmöglichkeiten nicht drüber visiert und Podgur dessen Hereingabe nicht um zwei Schuhgrößen verfehlt (81./85.) – es wäre noch einmal richtig spannend geworden. So entschied ein Feuchtwanger Konter die Serie. Im Anschluss an Podgurs verpassten Ball setzte Seyler zu einem feinen Sololauf an und versenkte eiskalt. Nicht nur den Ball. Auch die Pegnitzer in der Bezirksliga.
TuS-Trainer Ralf Meier lässt sich von seinen Mannen feiern.
Andreas Bär
Während bei den Pegnitzern direkt nach Abpfiff der Blick in die Zukunft ging, feierten die Feuchtwangener ausgiebig. Mit einem klaren Ziel vor Augen: Im vierten Versuch auf Landesligaebene will man mehr als nur ein Jahr dortbleiben. Klar ist auch: Eine Phase wie die zum Saisonende hin, als man drei Chancen auf die vorzeitige Meisterschaft ausließ, sollte sich die Meier-Truppe eine Liga höher nicht erlauben. Auf der anderen Seite haben die Blau-Weißen eindrucksvoll bewiesen, dass sie Landesliganiveau haben und dort mitspielen können. Ob in den Süden oder in der Landesliga Nordwest, das steht noch in den Sternen.
Spielbericht eingestellt am 05.06.2017 11:59 Uhr