Dass beide Mannschaften dem Druck der Relegation standhalten können, haben sie schon in der ersten Runde bewiesen. Die kleinen Altstädter hielten den aufstrebenden Stadtrivalen aus der Saas nach Unentschieden im Hinspiel mit 2:1 nieder und unterstrichen damit ihre Unberechenheit. Noch spektakulärer war der 4:2-Heimsieg der Röslauer gegen Coburg. Nach 3:0 und verschossenem Elfmeter ließ man die Vestestädter noch auf ein Tor herankommen, was das Ausscheiden bedeutet hätte. Doch Sebastian Hermann erlöste Vorwärts mit seinem Freistoßtreffer und nun wollte man den nächsten Schritt Richtung Klassenerhalt setzen. Dazu stellte sich auch Kapitän und Sturmführer Markus Walther uneigennützig in den Dienst der Mannschaft und nahm auf der Bank Platz, damit "Mo" Tamo vorne als "Prellbock" agieren konnte. Auch für die Altstädter war die Partie eminent wichtig. "Wenn wir in der Landesliga bleiben, können wir fast alle Spieler halten", ließ der SpVgg-Spielleiter Karsten Kamper vor der Begegnung in Neudrossenfels wissen.
So sehr sich Hannes Küfner (re.) streckt: Gegen die Arme von Sebastian Blechschmidt hat er keine Chance.
Hans Wunder
Die Partie kam nur schwer in Gang. Zwar brachte der agile Ertac Tonka seine früheren Röslauer Kollegen mit einer gefährlichen Flanke gleich in Bedrängnis. Danach folgte aber viel Leerlauf auf beiden Seiten. Eigentlich war es Abstiegskampf pur mit viel Kampf und Krampf und wenigen spielerischen Lichtblicken. Nur wenn Kaan Gezer und Ertac Tonka zum Zusammenspiel ansetzten, wurde es gefährlich. Und Gezer hatte auch die erst gute Schusschance von der Strafraumlinie, doch Blechschmidt parierte und Nino Müller fand beim Abpraller in aussichtreicher Position die Lücke nicht. Danach plätscherte die Partie wieder ohne große Höhepunkte so dahin. "Wir brauchen den Ball", schimpfte SpVgg-Coach Michael Regn, der sich von seinem Team mehr Torgefahr erhofft hatte. Doch Hannes Küfner war weitgehend abgemeldet und erhielt zu wenig Unterstützung. Und auch von Röslau kam im Angriff zunächst nichts, wenn man das Tamo-Zuspiel und die Janikovsky-Flanke ausnimmt. In beiden Fällen fand sich aber kein entschlossener Abnehmer. Richtig brenzlig wurde es erst wieder, als Tonka seinen Sturmkollegen Gezer bediente und der vom Fünfmetereck deutlich zu hoch ansetzte. Röslau war bis zu diesem Zeitpunkt absolut harmlos und wäre doch fast mit einer Führung in die Kabine gegangen, als Sebastian Herrmann durchgebrochen war und aus Nahdistanz zum Abschluss kam - doch der Ball ging knapp am Pfosten vorbei.
Patrick Lima (re.) mit viel Schwung.
Hans Wunder
"Wir wollten den zweiten Durchgang etwas offensiver angehen. Da eröffent man dem Gegner zwangsläufig mehr Räume", ließ Michael Regn zur Besprechung in der Kabine wissen. Denn nun entwickelte sich eine Partie, bei der auch die Gäste immer mehr Akzente nach vorne setzten. Zwar hatte Manuel Schatz aus 20 Metern Mittelposition die erste gute Gelegenheit für die Altstädter. Seinen Schlenzer konnte der Vorwärts-Keeper gerade noch aus dem linken Eck holen. Wenig später dann eine glasklare Möglichkeit für die Altstädter. Als Ertuc Tonka auf das Röslauer Tor stürmte, lag ein Treffer eigentlich in der Luft - doch der Angreifer traf die Kugel nicht voll, so dass Keeper Blechschnmidt mühelos aufnehmen konnte. Spätestens mit der Einwechslung von Patrick Lima gewannen die Gäste dann aber an Oberwasser. Um ein Haar hätte der Joker wenige Minuten nach seiner Einwechslung die Führung erzielt, wurde aber gerade noch geblockt. Doch kurz darauf war es soweit. Bei einem Angriff über die linke Seite hätte Lima selbst schießen können, bediente aber den in der Mitte postierten Tobias Benker, der nur noch den Fuß zur Gästeführung hinhalten musste. Und Marco Siniawa hätte kurz darauf sogar nachlegen können, fand aber aus spitzem Winkel nicht die Lücke. Die Altstädter brachten nun mit Noah Ismail und David Langlouis zwei frische Offensivkräfte, bissen sich aber an der kampfstarken Vorwärts-Abwehr weiter die Zähne aus. Und als Ertac Tonka den Freistoß knapp über den Kasten setzte, war klar, dass man am Sonntag beim Rückspiel auf Bayreuther Seite gewaltig unter Druck steht.
Anschließend wollte auch Marco Siniawa (li.) sein Tor machen.
Hans Wunder
Trotz des Auswärtserfolges dürfte die Fuhrmann-Elf gewarnt sein. Bekanntlich hatte man ja beim Ligaspiel auf eigenem Platz gegen die Altstädter mit 1:2 verloren. Es wird aller wahrscheinlichkeit nach also wieder eine enge Partie werden, bei der Kleinigkeiten entscheiden. "Wir müssen ein Tor schießen. Da wird es zwangsläufig offensiver werden", stimmt der Bayreuther Coach sich und seine Mannschaft schon einmal auf das Rückspiel am Sonntag ein.
Spielbericht eingestellt am 01.06.2017 23:57 Uhr