Lange Schlangen vor dem Saaser Kassenhäuschen. Beim Duell der Teams, deren Vereinsgelände nur wenige hundert Meter entfernt liegt, musste die Partie um eine halbe Stunde nach hinten verschoben werden, um den Andrang auf die Ränge zu leiten. Das erhöhte natürlich die Nervosität beider Teams. Die Saaser als bisheriger Bezirksligist und Herausforderer konnten zwar mit der bewährten Aufstellung der letzten Wochen antreten, doch Coach Frank Weith war eher vorsichtig. "Wir wollen nicht verlieren und kein Gegentor kassieren. Nach den Leistungen der letzten Wochen bin ich aber ganz zuversichtlich." Wesentlich wortkarger war sein Trainerkollege Michael Regn. Nach zahlreichen Rückschlägen und wenig Unterstützung aus dem Regionalligakader in den letzten Wochen sollte die Truppe das Eisen aus dem Feuer holen, die das Abrutschen auf den Relegationsrang nicht verhindern konnte. Nach Routinier Christian Berchtholdt in Erlangen rückte aber wieder Jugendkeeper Fabio Kormann zwischen die Pfosten.
Florian Maßberger (re.), hier gegen Laurin Michaelis, hatte die größten Saaser Torchancen.
Hans Wunder
Die ersten Minuten gehörten ganz klar der SpVgg. Von Selbstzweifel war nach den schwierigen, letzten Wochen nichts zu sehen und in der Anfangsphase hatte Hannes Küfner sogar die Führung auf dem Fuß, als er von Nino Müller mustergultig bedient wurde und dann aus der Drehung an Keeper Tim Tscheuschner scheiterte. Müller selbst zog dann wenig später aus spitzem Winkel kernig ab, fand aber erneut einen aufmerksamen BSC-Torwart. Danach war es aber zunächst mit der Altstädter Herrlichkeit vorbei. Denn anschließend wurden die Saaser aktiver und Tim Szepaniak verzeichnete die erste gute Chance, setzte von der Strafraumlinie zu hoch an. Die große Möglichkeit, die Gastgeber in Front zu bringen, hatte dann aber Florian Maßberger. Zunächst verzog der BSC-Stürmer nach einer zu kurz gewehrten Ecke aus 16 Metern nur knapp und dann traf er aus halbrechter Position lediglich den Innenpfosten. Da wäre der junge Torwart Fabio Kormann, der vorher sichtlich nervös wirkte, nicht mehr rangekommen. Doch die Gastgeber setzten nicht nach und die Altstädter fanden auch nicht mehr richtig ins Spiel. So verflachte die Partie zunehmend. Nur als sich SpVgg-Stürmer Hannes Küfner gegen zwei Verteidiger durchsetzte und in den Strafraum zog, brandete Torgefahr auf. Am Ende war dann aber doch wieder ein Verteidigerbein dazwischen.
Schmerzhafte Begegnung von Hannes Küfner (li.) mit Marco Pütterich.
Hans Wunder
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte ähnelte etwas der ersten. Wieder waren es die Regn-Schützlinge, die die Initiative ergriffen und die Führung erzwingen wollten. Nico Schmidt verzog dabei bei seinem Fernschuss kurz nach Wiederanpfiff nur knapp. Doch die Regionalligareserve blieb am Drücker, auch wenn die BSC-Abwehr kaum echte Torchancen gestattete. Doch dann verschätzte sich Innenverteidiger Johannes Schatz und als der lauernde Hannes Küfner zur Torlinie zog und flach in die Mitte auf David Langlois passte, war es geschehen. Der SpVgg-Offensivmann schob das Leder gegen die Laufrichtung des Torwarts zur Gästeführung ins Netz. Die Antwort der Saaser blieb zunächst aus. Vielmehr waren die Altstädter, die das Spielgeschehen in die gegnerische Hälfte verlegten, näher am zweiten Treffer. Doch in der Schlussviertelstunde mobilisierten die Lerchenbühler die letzten Reserven. Dabei setzte Fabian Viefhaus seinen Kopfball zunächst zu hoch an. Ebenfalls ein Kopfball von Johannes Schatz sorgte dann für Aufregung. Abwehrmann Nino Müller hatte die Hand über dem Kopf, als er angeköpft wurde - doch die Pfeife blieb stumm. Am Ende gab es dann aber doch ausgleichende Gerechtigkeit. Denn der Freistoß von Tim Sczepaniak wäre wohl in den Armen von Keeper Fabio Kormann gelandet - wenn Hannes Küfner nicht das Bein dazwischen gehalten und das Leder unhaltbar abgefälscht hätte.
Keeper Tim Tscheuschner ist hochkonzentriert.
Hans Wunder
Mit diesem Ergebnis ist für beide Teams weder etwas gewonnen noch verloren. Am Sonntag in Neudrossenfeld, wohin die Partie verlegt worden ist, weil das Hans-Walther-Wild-Stadion wieder gesperrt ist, dürfte es erneut zu einem Duell auf Augenhöhe kommen. Dabei dürfte die Tagesform, das nötige Quäntchen Glück oder eben der Kunstrasen den Ausschlag geben.
Spielbericht eingestellt am 25.05.2017 23:23 Uhr