In der zweiten Runde der Relegation zur Landesliga standen sich der TSV Lengfeld und Bayern Kitzingen gegenüber. Lengfeld hatte sich als Bezirksliga-Zweiter in der ersten Runde gegen Viktoria Kahl mit 2:2 und 2:1 durchgesetzt. Dabei erzielten die Lengfelder in beiden Spielen ein spätes Tor und sicherten sich mit dem Weiterkommen die Chance auf den Aufstieg in die Landesliga. Kitzingen setzte sich als Landesliga-16. nach einer Zitterpartie im Rückspiel mit 3:0 und 1:3 gegen den SV-DJK Oberschwarzach durch und bewahrte sich dadurch zudem die Möglichkeit des Klassenerhaltes in der Landesliga. Im Vergleich zum Spiel in Kahl änderte Lengfelds Trainer Michael Hochrein seine Mannschaft auf einer Position, beorderte Artem Magel anstelle von Niko Pfaffendorf in der Anfangsformation. Kitzingens Trainer Björn Auer veränderte seine Startelf zweimal. Für Shawn Hilgert und Tolga Arayici spielten Maximilian Wunder und Levi Wendel von Beginn an. Zuletzt standen sich Lengfeld und Kitzingen bis vor drei Jahren in der Landesliga im Wettbewerb gegenüber. Die letzten vier Spiele auf dieser Ebene, um deren Zugehörigkeit es diesmal auch ging, endeten alle mit einem Sieg Kitzingens.
Florian Gaubitz (Kitzingen, re.) setzt sich einmal mehr auf links durch.
Jürgen Sterzbach
Beide Mannschaften loteten in den ersten Minuten ihre Möglichkeiten aus. Lengfeld bemühte sich um schnelle Kontrolle, doch Kitzingen verteidigte dagegen konzentriert und stoppte ein ums andere Mal die Ansätze des Gegners. Da die Heimelf nicht so energisch dagegenhielt, kam Sebastian Stumpf zum ersten Schuss, doch der ging aus 18 Metern weit über das gegnerische Tor. Allerdings besaß Kitzingens Angreifer auch die erste wirkliche Gelegenheit, als er eine Hereingabe von Florian Gaubitz von links aus geringer Entfernung mit dem Kopf verpasste. Mitte der ersten Halbzeit hatte sich Kitzingen durch seinen Einsatz zwischenzeitlich sogar größere Anteile erkämpft, doch brachte sich im eigenen Strafraum selbst in die Bredouille. Denn Lengfelds Führung resultierte aus einem unnötigen Strafstoß. Der Lengfelder hatte sich am oberen Eck des 16-Meter-Raums mit dem Rücken zum Tor gedreht und bewegte sich in der besagten Szene bereits aus dem Strafraum heraus, als er von einem Kitzinger von hinten getroffen wurde. Dass es aus Sicht der Gäste ein absolut unnötiges Foul war, änderte nichts an der korrekten Entscheidung des Schiedsrichters. Igor Mikic trat an und verwandelte den Elfmeter unten rechts zur Führung Lengfelds, wobei Kitzingens Torhüter Florian Nöth die richtige Ecke noch geahnt hatte. Nur fünf Minuten später entstand aus einer Standardsituation eine weitere Chance der Heimelf. Einen Eckball Kevin Markerts von links köpfte der zentral aufgestiegene Moritz Vollmer aus wenigen Metern an den rechten Pfosten. In dieser Szene hatten die Gäste das Glück auf ihrer Seite, dass Lengfeld nicht noch ein zweites Tor erzielte. Trotz des Rückstands bemühte sich Kitzingen mit Erfolg darum, sein Spiel ruhig und unbeeindruckt fortzusetzen. André Hartmann wollte Roman Kölbl mit einem direkt ausgeführten Freistoß überraschen, doch Lengfelds Torhüter war aufmerksam und fing dessen Schuss auf das Tor ab. Das war die letzte Aktion einer ersten Halbzeit mit insgesamt wenigen Chancen.
Maximilian Wunder (Kitzingen, re.) im Laufduell gegen Thomas Popp (Lengfeld).
Jürgen Sterzbach
Keine zwei Zeigerumdrehungen hatte die Uhr nach dem Seitenwechsel absolviert, da schlenzte Kitzingens André Hartmann einen Freistoß aus halblinker Position aus rund zwanzig Metern zum 1:1 neben den linken Pfosten ins Tor. Der Ausgleich nahm dem Spiel die Aktionen, denn in der darauf folgenden Viertelstunde tat sich herzlich wenig auf dem Lengfelder Sportgelände. Die Hausherren waren sichtlich überrascht vom Gegentor, hatten sie wohl nach den Berichten zur Kitzinger Niederlage im Rückspiel gegen Oberschwarzach einen schwächeren Gegner erwartet. Nun fiel es den Gastgebern schwer, die angezogene Handbremse mitten im Rollen wieder zu lösen. Bis Mitte der zweiten Halbzeit war Lengfeld noch kein einziges Mal in der zweiten Halbzeit in den Kitzinger Strafraum gekommen und kam dem im weiteren Verlauf fast nur durch Standardsituationen am nächsten. Kevin Markert, Schütze jedes ruhenden Balles bei Lengfeld, versuchte streuten aber über das gegnerische Tor oder Torhüter Florian Nöth parierte diese. Dem Drängen der Heimelf auf ein zweites Tor fehlte die nötige Ordnung, Fehlpässe stoppten ihre Aktionen und brachten den Gegner sogar in Positionen zum Kontern. Als sich Maximilian Wunder am gegnerischen Strafraum um den Gegenspieler gedreht hatte, fiel sein Schuss auf die Oberkante des Querbalkens. In der Schussphase kamen die Gastgeber Kitzingens Tor zwar näher, ein zielgerichteter Abschluss kam dabei allerdings nicht zustande. Lengfelds Torhüter Roman Kölbl musste bei einem schnellen Gegenstoß durch Herauslaufen vor Ahmed Bakare retten und ein Schuss des eingewechselten Daniel Plagens, eine der seltenen Aktionen Lengfelds aus dem Spiel heraus, segelte über das Tor. Mit einem Unentschieden als Ergebnis war nach den letzten Spielen beider Mannschaften nicht zu rechnen, doch stellte es einen gerechten Ausgang zwischen schwachen Lengfeldern und kämpfenden Kitzingern dar.
Jossef Jabiri (Kitzingen, re.) behauptet den Ball vor Sebastian Markert (Lengfeld).
Jürgen Sterzbach
Das Unentschieden lässt für beiden Seiten alle Optionen für das Rückspiel am Samstag um 18 Uhr in Kitzingen offen. Der Sieger der zweiten neunzig Minuten spielt in der Landesliga. Bei einem Unentschieden wären die Kitzinger Bayern bereits mit einem 0:0 durch und würden die Klasse halten, ein 1:1 würde beide Mannschaften in die Verlängerung schicken und ab einem 2:2 könnte Lengfeld trotz eines Unentschiedens in Kitzingen den Aufstieg in die Landesliga feiern. Das knappe Ergebnis und die darauf entstehende Spannung dürfte dazu beitragen, dass sich am Samstag zahlreiche Zuschauer in Kitzingen einfinden.
Spielbericht eingestellt am 01.06.2017 01:27 Uhr