Souverän hatte sich der Würzburger FV gegen den TSV Karlburg durchgesetzt. Mit 3:1 auswärts und 4:1 zu Hause ließen die Zellerauer dem Ligakonkurrenten, der damit in die Landesliga abstieg, keine Chance. Nur im Hinspiel keimte nach dem Anschlusstreffer nochmals Hoffnung auf, die aber Fabio Bozesan mit seinem Traumtor aus 40 Metern jäh zerstörte. Im Rückspiel war die Elf von Markus Köhler dann chancenlos. Selbstvertrauen hatten die Blauen, bei denen mit Tim Herbert, Nico Kuß und Luis Wagner gleich drei U19-Spieler zum Einsatz kamen, also getankt vor dem Duell gegen Landesliga-Vizemeister TuS Röllbach.
Die Spessarter hatten in zwei aufreibenden Duellen überraschend Vatan Spor Aschaffenburg ausgeschaltet. Nach dem 2:2 im Hinspiel, in dem der TuS einen 2:0-Vorsprung in Überzahl in den Schlussminuten verspielte, siegte die Elf von Simon Goldhammer in Aschaffenburg mit 3:2. Diesmal trafen jedoch die Röllbacher spät. Die Heimelf hatte in der Nachspielzeit zum 2:2 ausgeglichen, Till Link hatte drei Minuten später aber die perfekte Antwort und schoss den Underdog eine Runde weiter. Auch vor dem Würzburger FV wollten sich die Spessarter nicht verstecken.
Jubel über Moritz Lotzens Führungstreffer.
Alexander Rausch
Engagiert begannen die Röllbacher vor heimischer Kulisse. Rund 1200 Zuschauer waren an die Jahnstraße gekommen. In gute Abschlusspositionen oder Chancen kamen die Hausherren nicht. Aber auch die Würzburger taten sich schwer, gefährlich vor das TuS-Gehäuse zu kommen. Ein erstes Raunen ging durchs Rund, als Kevin Fischer Nicolas Engelkings Flanke fallen ließ vor die Füße Mohamed Contes, der Schuss des Stürmers aber geblockt wurde (12.). Was kurz darauf folgte, war der Auftritt Moritz Lotzens. Rund 25 Meter vor dem Tor legte sich der Mittelfeldspieler den Ball zurecht und wuchtete ihn über die Mauer ins Netz. Schlussmann Kevin Fischer hatte einen Schritt aus seinem Torwarteck gemacht und war machtlos (13.).
Mit der Führung im Rücken kontrollierten die Gäste die Partie. Röllbach hatte merklich am Rückstand zu knabbern und kaum mehr gefährlich ins letzte Drittel. Auf der anderen Seite fehlte Nicolas Engelking (23.) und Jayson Tuda (38.) das nötige Fortune im Abschluss. Auch Moritz Lotzens Freistoß aus ähnlicher Position wie beim 1:0 flog weit vorbei (29.). Auf der anderen Seite wurde es nur brenzlig, als André Koob einen Hagendorf-Freistoß fallen ließ, gegen Noah Markert aber geistesgegenwärtig nachfasste (41.). So nahmen die Blauen die verdiente 1:0-Führung mit in die Pause.
Dennie Michel spielt den Ball. Noah Stapf beobachtet.
Alexander Rausch
Auch nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Spielgeschehen kaum. Der Würzburger FV parierte die harmlosen Angriffsversuche der Hausherren problemlos, kam aber auch selbst nicht gefährlich zum Abschluss. Nach dem Ausscheiden Jayson Tudas und Nicolas Engelkings kamen mit Tim Herbert (55.) und Fabio Tudor (65.) zwei weitere U19-Kräfte. Luis Wagner hatte kurzfristig Lukas Imgrund schon ersetzt, der sich beim Aufwärmen gezerrt hatte. In der Schlussphase kam dann noch Nico Kuß für Mohamed Conte (88.). „Die Leistung der Jungs hat mich beeindruckt“, war auch FV-Coach Harald Funsch stolz.
Denn die Seinen verloren nicht an Stabilität und Kompaktheit. Röllbach fehlten an diesem Tag die Mittel, um den FV wirklich in Gefahr zu bringen. Lediglich Tim Thorwart hatten nach einem Hagendorf-Freistoß die dicke Chance zum Ausgleich, köpfte aber knapp links vorbei (83.). Auf der anderen Seite versuchte es Dennie Michel zweimal aus der Distanz (78., 81.), blieb aber ähnlich erfolglos wie die weiteren Angriffsversuche der Zellerauer. Tim Herberts Seitfallzieher war sichere Beute für Kevin Fischer im TuS-Gehäuse (87.).
Niklas Scherg bringt Jayson Tuda zu Fall.
Alexander Rausch
Kurz vor Schluss hatten die Blauen dann Glück, dass Luis Wagners Einsteigen gegen Mario Ackermann keinen Strafstoß zur Folge hatte (90.). Letztlich nahmen die Zellerauer aber verdient den 1:0-Erfolg mit nach Mainfranken. Sie hatten die Partie über weite Strecken im Griff, während Röllbach offensiv die Durchschlagskraft fehlte. Mit ihrer Körperlichkeit nahmen die Würzburger der Heimelf gekonnt den Wind aus den Segeln. Vor eigener Kulisse kann die Funsch-Elf am Samstag um 16:00 Uhr nun den Klassenerhalt klarmachen.
Spielbericht eingestellt am 02.06.2022 00:43 Uhr