"Es ist noch nicht vorbei - wir werden unsere Chancen bekommen", war sich Buchs Kapitän Udo Brehm schon nach dem Abpfiff am Mittwoch sicher. Und auch Vach-Coach Norbert Hofmann war weit davon entfernt, nach dem 2:0-Sieg aus dem Hinspiel schon eine Vorentscheidung zu wittern: "Uns erwartet ein ganz, ganz heißer Tanz in Buch, das ist gewiss."
Buch musste auf Fabian Schreiner (Urlaub) verzichten, während Lukas Hofer zunächst auf der Bank saß. Dafür rückten Causevic und Scholz in die Viererkette und Stefan Fleischmann sowie Daniel Uttinger ins Mittelfeld vor. Die Vacher veränderten am Personal nichts. Da Kohl auch für das Rückspiel gesperrt war, entschied sich Trainer Hofmann im ersten Durchgang für eine Fünferkette.
Christian Fleischmann (rechts) schrammte Mitte der ersten Halbzeit knapp am Führungstreffer für die Bucher Jungs vorbei.
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Fast schon obligatorisch für diese Highlights im Amateurfußball der letzten Tage begann die Partie aufgrund des starken Zuschauerandrangs zehn Minuten später. Wobei die ersten zehn Minuten auch dann kaum Sehenswertes produziert hatten. Ein Querpass von Christian Fleischmann in den Strafraum sorgte ein wenig für Gefahr, ebenso aber auch die extrem weiten Abschläge von Vach-Keeper Kredel (8., 12.), welche die Bucher Abwehrreihe beschäftigen. Weil zunächst im Spiel nach vorne nicht viel gelang, versuchte es Brehm mit einem (verunglückten) Weitschuss aus der eigenen Hälfte (21.). Die erste echte Torchance folgte unmittelbar danach: Christian Fleischmann hatte sich über rechts durchgesetzt und nur haarscharf am langen Pfosten vorbei geschossen. Im Gegenzug war dann Konrad durch, fand aber mit dem Abschluss aufs kurze Eck in Gordzielik seinen Meister.
Vach stand hinten gut gestaffelt und lauerte immer auf Konter, denn schon ein Tor hätte die Hypothek für Buch gewaltig anwachsen lassen. Nach starker Spielverlagerung von Rico Röder scheiterte Benes (28.) und hatte kurz darauf erneut eine gute Gelegenheit, bei der im Abschluss der Druck fehlte. Ein wenig überraschend fiel dann die Bucher Führung. Der für den angeschlagenen Causevic eingewechselte Marco Müller ging im Strafraum ins Dribbling gegen Sammy Röder, ging zu Boden und der Unparteiischen pfiff Elfmeter. Daniel Uttinger übernahm die Verantwortung, blieb cool und traf zum 1:0 (35.). Buch lag im Plan, doch Vach hätte durch Zametzer postwendend antworten können, er zögerte aber im Abschluss zu lange. Nachdem Müllers Schuss das Tor verfehlte (43.), ging es in die Pause.
Daniel Uttinger verwandelte den Elfmeter souverän zur Bucher Führung und nährte dadurch die Hoffungen der Hausherren auf ein Comeback.
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In der Pause stellte Hofmann um, beorderte Hassa von der Abwehrkette mit ins Mittelfeld - ein Schachzug, der aufgehen sollte. Buch blieb nach vorne weitgehend harmlos. Einzig bei einem Uttinger-Freistoß konnte Lang einmal an den Ball kommen, diesen aber nicht kontrolliert zum Abschluss bringen (75.). Ansonsten beherrschten Kredel und Mirschberger den Vacher Strafraum in überragender Manier.
Bemerkenswert war vor allem, dass Vach nicht in den Verwaltungsmodus schaltete, sondern deutlich sichtbar auf den Torerfolg aus war. Nach einem kapitalen Fehler von Ell wurde Benes im Strafraum angespielt und von Uttinger zu Fall gebracht - der Pfiff blieb aber zum Entsetzen der Vacher aus (55.). Nach einer Ecke verschätzte sich der ansonsten fehlerfreie Gordzielik, Mirschberger und Ruckriegl köpften nacheinander Richtung Tor, wo Weber die Situation entschärfen konnte. Nach einer Stunde setzte der immer stärker werdende Rico Röder zum Solo an, wurde von Scholz kurz vor dem Strafraum gefoult, den Freistoß setzte der Gefoulte dann an den Pfosten - erneut Pech für Vach. Die Gäste hatten das Geschehen im Griff, verpassten in der 83. Minute aber die Vorentscheidung. Über Konrad lief der Konter, doch Rico Röder scheiterte am überragend reagierenden Gordzielik. Diese vergebene Hundertprozentige sollte sich aber nicht mehr rächen. Denn spielerisch kam Buch nicht mehr durch und die hohen Bälle räumten Kredel und Mirschberger in aller Ruhe ab.
Der Moment des Abpfiffs: Der ASV Vach schafft unter Trainer Norbert Hofmann den Aufstieg in die Bayernliga.
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Freilich war der Jubel beim ASV Vach nach dem ersten Bayernliga-Aufstieg ausgelassen, verständlich auch die hängenden Köpfe beim TSV Buch für den Moment. Nicht vergessen darf man aber auch am Wegfeld, welch herausragende Saison die Jungs gespielt haben, auch wenn die Krönung in diesem Jahr verwehrt geblieben ist.
Insgesamt war es in zwei äußerst fairen Partien, die längst vergessene Zuschauermassen an die Sportplätze brachte, eine echte Werbung für den Amateurfußball in Nürnberg und Fürth. Dies dürfen sich beide Vereine gleichermaßen ans Revers heften!
Spielbericht eingestellt am 02.06.2018 20:40 Uhr