Große Vorbereitungszeit auf den Gegner hatte Schwabachs Trainer Johannes Feihl sich nicht machen müssen. “Ich habe sieben der Spieler bereits seit der E-Jugend trainiert”, erklärt der Neu-Chef in Schwabach und machte damit gleich die Brisanz der Partie klar. Zudem stand Bruder Philipp in der Startelf der Gäste und komplettierte so das Familienduell. Die Schwabacher konnten mit einem Sieg eine großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen und haben ja zur Zeit einen Lauf. Die Gäste aus Pölling hingegen mussten auf Goalgetter Patrick Ochsenkühn verzichten und standen zudem vor der Partie erst einmal im Stau. Trainer Ulf Metschies freute sich auch auf das Duell mit seinem ehemaligen Co-Trainer und wollte am liebsten eine Sieg, um die anvisierten 45 Punkte schnellstmöglich zu erreichen, die den Klassenerhalt bedeuten würden.
Mit zwei Treffern wurde Kapitän Sebastian Walter (links) zum Matchwinner gegen die Gäste (Gabriel Wohletz).
Sebastian Baumann
Die Anfangsminuten der Partie stellten gleich einmal die Verhältnisse klar. Denn Schwabach hatte gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, spielte aber ähnlich uneffektiv wie der aktuelle Deutsche Meister, der zuletzt auch kaum Torchancen zustande brachte. Nach zehn Minuten ging es dann einmal schnell über die linke Seite nach vorne und der agile Nico Wessner brachte den Ball in die Mitte. Thomas Schuffenhauer verfehlte die Hereingabe aber um Zentimeter. Schwabach spielte und spielte und spielte, von Pölling kam gar nichts. Viel zu statisch war das Spiel der Gäste. In der 18. Minute fiel dann das verdiente 1:0. Erst wurde ein Freistoß der Heimelf zur Ecke geklärt, die Selahattin Oktay dann genau auf den Kopf von Marcel Ruder zirkelte, der einschädelte. Weiterhin spielte nur eine Mannschaft und die hieß Schwabach. Bis auf einen Schuffenhauer-Schuss wurde es aber nie gefährlich. Dies änderte sich in der 45. Minute. Sebastian Walter wurde im Strafraum gelegt und der Kapitän der Heimelf trat selber an und verwandelte sicher. Allerdings beschwerten sich die Gäste vehement. Denn kurz vor der Szene, die zum Elfmeter führte, wurde ein Pöllinger im Mittelkreis gefoult, aber der Schiedsrichter ließ weiterspielen. “Mit so einem Schiedsrichter kannst du nicht gewinnen”, haderte auch Gästetrainer Ulf Metschies auf dem Weg in die Kabine.
Gute Zweikämpfe lieferten sich Michael Knipfer (rechts) und Florian Danner.
Sebastian Baumann
Man hatte nach der Halbzeitpause den Eindruck, dass Pölling nun endlich wacher und aktiver war. Doch die Heimelf konterte bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff brilliant. Der schnelle Thomas Mohrbach wurde auf dem rechten Flügel geschickt und passte perfekt zurück zu Sebastian Walter, der humorlos vollendete. Keine zwei Minuten später dann erneut eine knifflige Szene. Bei einem langen Ball waren sich Keeper Bachofner und Innenverteidiger Florian Danner uneinig. Zwar klärten die beiden dann im Verbund doch noch den Ball, aber genau danach räumte der Torhüter der Gäste den anstürmenden Gästespieler sauber weg. Aber der Schiedsrichter hatte kein Foul gesehen. Jetzt nahm Schwabach sichtlich das Tempo raus und ermöglichte so den Pöllingern, zurück ins Spiel zu kommen. Vor allem der wendige Michael Knipfer war immer wieder bei den gefährlichen Aktionen zu finden und so war es kein Wunder, dass der Offensivmann nach einer schönen Lettenbauer-Hereingabe den Anschlusstreffer markieren konnte. Zehn Minuten später wurde der eingewechselte Abele mit einem langen Ball bedient, aber dem Akteur sprang der Ball zu weit weg und so war die Eins-zu-Eins-Situation dahin. Pölling drückte weiter und brachte Schwabach gehörig ins Schwimmen, aber am Ende war der letzte Pass immer zu unpräzise. Die Heimelf traf zwischenzeitlich durch einen strammen Distler-Schuss das Außennetz. Am Ende fiel dann doch noch das verdiente 4:1. Kirbach traf im zweiten Versuch mit einem satten Schuss. Zuvor hatte der Referee eine Treffer von Wessner die Anerkennung verweigert, weil der Linienrichter ein Foul gesehen hatte. Diese Meinung hatte der Assistent aber exklusiv.
Spielbericht eingestellt am 21.04.2014 20:55 Uhr