Nach dem witterungsbedingten Ausfall des ersten Spieltages am Mittwoch, mussten beide Trainer auf die erste Standortbestimmung noch vier Tage warten. In dieser Zeit scheinen die Jungs etwas nervös geworden zu sein, denn bei beiden Mannschaften war vor allem zu Beginn noch einige Verunsicherung zu spüren. Dabei mussten die Gäste zum Start auf vier ganz wichtige Spieler verzichten. Es fehlten die beiden Mittelfeld-Strategen Florian Poesdorf und Marc Thompson sowie das kongeniale Sturmduo Tom Jäckel und Michael Mahr. Dafür schickte Buckenhofens Neu-Trainer Rainer Gerlitz mit Dominic Zecho, Andreas Haupt und dem aus Bruck gekommenen Adem Selmani drei Neuzugänge aufs Feld. Ebenfalls drei „richtige“ Neue (Erdi Gülac, Daniel Abraham und Sebastian Kamberger) liefen auf Brucker Seite auf.
Brucks Kapitän Marius Meyer unterband bis zu seinem Platzverweis viele Angriffe des SVB.
Rene Hoffmann
Das Match begann vielversprechend. Nach zwei Minuten köpfte Mutlu Kilic eine Ecke freistehend aus neun Metern über den Kasten der Gäste. Quasi im Gegenzug die Antwort des SV Buckenhofen in Form eines schönen Rechtsschusses des sehr motivierten Adem Selmani, den Brucks Torwart Andreas Sczudlek zur Seite abwehren konnte. Danach neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend. Beide Abwehrreihen behielten weitestgehend die Oberhand, auch weil die jeweiligen Offensivaktionen des Gegners oft überhastet und ungenau vorgetragen wurden. So musste ein kapitaler Fehler im Spielaufbau für den entscheidenden Treffer herhalten. In der 35. Minute setzten die Brucker ihren Gegner beim Spielaufbau geschickt unter Druck und zwangen Andreas Haupt zu einem Abspielfehler, danach wurde schnell umgeschalten und Mutlu Kilic spielte einen schönen Pass ins Sturmzentrum, den Sebastian Kamberger abgezockt zur Führung einnetzen konnte. Kurz darauf hätte Mutlu Kilic selbst treffen müssen, doch er traf nach einer Ecke und Kopfballablage von Erdi Gülac freistehend aus acht Metern bei seinem Drehschuss den Ball nicht richtig und Bucki-Keeper Tobias Haller konnte klären. Mehr war nicht in Halbzeit Eins.
Rainer Hausner, der für den verletzten Andreas Sczudlek nach der Pause im Kasten des FSV stand, kommt vor Fabian Schwab an den Ball.
Rene Hoffmann
Die zweite Hälfte begann mit einem Torwartwechsel auf Seiten der Gastgeber. Rainer Hausner musste für den verletzten Andreas Sczudlek zwischen die Pfosten. Bei den Gästen musste nach 53 Minuten Adem Selmani das Feld verlassen, damit er seinen Flieger in München noch rechtzeitig erreichen konnte. So einen Auswechselgrund gibt’s auch nicht alle Tage. Für ihn kam der Ex-Zirndorfer Nicolas Müller, der später noch von sich reden machen sollte. Der erste Aufreger nach dem Wechsel brachte in Minute 58 den FSV dann erst einmal in Unterzahl. Nach einem Freistoßpfiff für Buckenhofen gab es eine Rudelbildung, bei der Gästespieler Dominic Zecho zu Boden geschubst wurde. Als Übeltäter machte die Unparteiische Annette Raith nach Rücksprache mit ihren Assistenten Brucks Spielführer Marius Meyer aus und schickte ihn vorzeitig zum Duschen. Die nächste strittige Szene sollte nicht lange auf sich warten lassen. In der 62. Minute setzte der ansonsten gut beschattete Daniel Abraham zum Solo an, welches er mit dem 2:0 abschloss. Dachten zumindest die Hausherren. Mitten in den einsetzenden Jubel platzte der Pfiff der Schiedsrichterin, die bei der Abschlussaktion des Brucker Neuzugangs aus Pegnitz ein Stürmerfoul gesehen hatte. Danach brachte Coach Norman Wagner Routinier Jochen Strobel als Stabilisator für das Mittelfeld. Knapp 20 Minuten vor dem Ende hätte der eingewechselte Nicolas Müller den Ausgleich erzielen müssen, doch er brachte das Kunststück fertig aus fünf Metern den Ball freistehend am kurzen Pfosten vorbei zu schießen. Scheinbar noch von seiner verpassten Chance frustriert, ließ er sich kurz darauf zu einem Ellenbogenschlag abseits des Spielgeschehens hinreißen. Nach Zeichen ihres Assistenten zeigte Annette Raith dem Buckenhofener ebenfalls die Rote Karte. Damit war der Vorteil des Überzahlspiels schon wieder dahin. Kurz darauf hätte Jochen Strobel nach gutem Zuspiel von Daniel Abraham das 2:0 machen können, doch sein Linksschuss aus zwölf Metern ging dann doch weit am SVB-Tor vorbei. Jetzt drehten die Buckis plötzlich auf und stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Vor allem Thomas Roas nahm jetzt das Heft in die Hand und kurbelte einen Angriff nach dem anderen an. Die eingewechselten Toney Ogujimi und Fabian Schwab brachten zudem neuen Schwung in das Offensivspiel der Gäste. Doch zunächst stand die Brucker Defensive weiterhin bombenfest, allerdings konnten sich die FSV-Jungs nicht mehr richtig befreien. Zum Spielende hin gab es dadurch noch zwei große Ausgleichsmöglichkeiten. In der 88. Minute konnte Rainer Hausner einen Gewaltschuss von Fabian Schwab nur abprallen lassen, beim Nachschuss behinderten sich Moritz Fath und Thomas Roas gegenseitig, so dass diese gute Möglichkeit ungenutzt blieb. Seine starke Leistung hätte Buckenhofens Kapitän Hayri Özdemir in der Nachspielzeit krönen können, doch er schoss aus zehn Metern völlig frei vor dem Brucker Kasten über das Tor – das hätte der Ausgleich sein müssen.
So blieb es beim knappen Sieg der Bruck-Reserve, der bis zuletzt am seidenen Faden hing. Die Jungs aus Buckenhofen werden ihren vergebenen Chancen zum Spielende nachtrauern, da machte sich das Fehlen der beiden Knipser Jäckel und Mahr bemerkbar. Ansonsten ist bei beiden Mannschaften noch genügend Luft nach oben, was aufgrund der kurzen Vorbereitung aber auch kein Wunder ist.
Spielbericht eingestellt am 24.07.2011 21:57 Uhr