„Der Christoph ist angeschlagen. Wenn er nicht kann, kommt der Eichi von Beginn an.“ Nichts mehr Neues für Trainer Hutzler, dass einer seiner Jünger nicht fit ist. Zwölf Erste-Mannschaft-Spieler hat er ja noch. Und die erledigten ihre Hausaufgaben in letzter Zeit mehr als zufriedenstellend. Im Derby gegen ein Eltersdorfer Team, das heuer zu einem der Besten der Liga gehört, war es Spiel Eins für den Jahn ohne Tobi Ulbricht. Der Spielmacher musste verletzt passen, während die Nummer Zehn der Eltersdorfer berufsbedingt nicht von Beginn an auflaufen konnte. Christoph Saffra konnte doch spielen und Florian Eichinger kam später als Joker.
Einer gegen alle. Jahn-Spieler Senad Bajric (rechts) nimmt es gegen drei Eltersdorfer auf (Christoph Blank, Andreas Haupt und Gerhard Strobel v.l.).
Christian Dotterweich
Ohne Respekt präsentierte sich die 4-3-3-Formation aus Eltersdorf im Forchheimer Jahn-Stadion. Die Heimelf – immerhin seit sieben Spielen ungeschlagen und zu Hause vier Mal am Stück zu Null gespielt – hatte Mühe, dem Eltersdorfer Druck Stand zu halten. Vor allem der quirlige Oliver Seybold erwies sich als steter Unruheherd und prüfte schon nach 180 Sekunden Keeper Raasch. Schnell wurde klar, dass bei Standards die geballte Power der Gäste gefragt war, denn die Innenverteidiger Schmidt und Leikam sollten ihre Wucht auch vorne einsetzen. Als die ersten Angriffsversuche der Eltersdorfer abgeebbt waren und der Jahn sich besser auf das Spitzenteam einstellen konnte, nutzte Franz Schmuck mit der allerersten gefährlichen Chance die Gunst der Stunde zum überraschenden 1:0 (13.). Vorausgegangen war ein eklatanter Abwehrfehler von Christoph Blank. Sollte die Forchheimer Rumpf-Elf ihre Serie nun auch gegen die wohl beste Landesliga-Mannschaft fortsetzen können? Die Antwort folgte zwei Minuten nach dem Führungstreffer. Oli Seybold ließ mal einen los und Basti Raasch konnte den nicht unbedingt scharfen Ball nicht festhalten: Er kullerte ihm zwischen die Beine ins Tor. Ausgleich im wahrsten Sinne des Wortes. Doch es folgten ganz starke 20 Minuten der Forchheimer. Bajrics Volley-Schuss hätte nur wenige Augenblicke nach dem Ausgleich die erneute Führung bringen können. Überhaupt war festzustellen, dass wieder mal die Jahn-Pärchen Schmuck-Saffra auf rechts und Michl-Bajric auf links sehr gut harmonierten. Auf Eltersdorfer Seite klebten Andreas Haupt (rechts) und Christoph Blank (links) hinten fest. Dies hatte dann auch zur Folge, dass der Gast mit langen Bällen auf Strobel und Jonczy (und der verkappten Spitze Seybold) spielte. Die Drangphase der Hutzler-Elf mit einer ganz starken Defensive und einem sehr fleißigen Bajric und Roth vorne wurde allerdings nicht mit Toren belohnt.
Ins Visier nehmen sie Florian Schmidt (rechts) und Andreas Haupt den Forchheimer Angreifer Alex Roth.
Christian Dotterweich
Beide Trainer wechselten in der Halbzeit. Forchheim aus gesundheitlichen Gründen (der angeschlagene Saffra musste raus) und Eltersdorf brachte seinen Taktgeber Puscher – mit Folgen. Nachdem sich die Gäste lange Zeit schwer taten, hatte deren Trainer seinen Jungs offensichtlich klar gemacht, dass er nun vom dritten in den vierten Gang schalten wollte. Was das für den Jahn bedeutete, bekamen sie 45 Minuten lang zu spüren. In der 48. Minute brannte die Hütte im Jahn-Strafraum, doch Michael Jonczy scheiterte erst am glänzend regierenden Keeper Raasch und Andre Puscher kam im Nachschuss nicht an Christian Staatz vorbei. Und damit wurde der SC-Turbo gezündet! Logische Folge war der Eltersdorfer Führungstreffer in der 50. Minute. Die Topcu-Hereingabe von rechts in den Rücken der Abwehr vollstreckte der überragende Andre Puscher. Die Chancen häuften sich nun für die Gäste und der Jahn sah sich einer aufstiegsambitionierten Mannschaft gegenüber, die jetzt aufs Gas-Pedal drückte. Jahn-Torwart Raasch hatte einige Male die Gelegenheit sich auszuzeichnen, und den vielen Zuschauern zu beweisen, dass er seinen Lapsus am liebsten rückgängig machen würde. Oliver Seybold (70.) scheiterte zum Beispiel an Raasch und Andre Puscher per Freistoß (75.) und Michael Jonczy verfehlte den Kasten sträflich (90.). Nach einem Abpraller donnerte der beste Spieler auf dem Platz, Andre Puscher, die Kugel an die Latte. Zwei Minuten vor dem Ende stand nach Meinung der Eltersdorfer Michael Jonczy nicht im Abseits – Schiedsrcihter Stein sah dies anders. In der Nachspielzeit ließ Andre Puscher mit seinem zweiten Tor nach einem schönen Spielzug und finalem Pass von Tobias Strauß an der Eltersdorfer Überlegenheit dann keinen Zweifel mehr.
Spielbericht eingestellt am 05.04.2011 22:16 Uhr