Die Planungen laufen längst. Denn sowohl die Bucher, als auch Ex-Regionalligist Quelle Fürth haben sich bereits einen komfortablen Vorsprung auf Platz Sieben herausgespielt. Für die Gäste sehr wichtig, in der kommenden Saison wieder Landesliga zu spielen, da sie ihrem bärenstarken Nachwuchs etwas bieten muss, denn die U19, U17 und U15 spielt jeweils in der Bayernliga! Auf der anderen Seite die Bucher, die aus den unteren Ligen erstmals nun emporkommen. Auch sie vergessen ihren Unterbau nicht: Um der Zweiten Mannschaft im Abstiegskampf in der Kreisklasse zu helfen, werden künftig fünf Spieler der Ersten freiwillig den Rest der Saison für die Reserve auflaufen, wie Coach Frey verriet.
Georgios Sotirion (Mitte) hatte nur wenig Zeit, sich in Szene zu setzen, da er aus taktischen Gründen gehen musste, nach der Roten Karte gegen seinen Keeper. Stefan Scherzer (rechts) und Lukas Metz hatten dann nur noch einen Stürmer zu bewachen.
Christian Dotterweich
Das Hinspiel endete 0:0. Und in der Anfangsphase sah es ganz nach einer Wiederholung des torlosen Spieles aus. Einen sehr gemächlichen Beginn sahen die 250 Zuschauer. Für BOL- und Nürnberg-Fürther-Verhältnisse eine sehr stattliche Kulisse: In Buch ist die (Fußball-)Welt halt noch in Ordnung! Die junge Gäste-Mannschaft ließ sich vom starken Aufsteiger nicht beeindrucken und drückte dem Spiel seinen Stempel auf. Dennoch hatte man das Gefühl, dass sich beide Mannschaften nicht wehtun wollten. Die Systeme der Teams egalisierten sich und die erste Viertelstunde spielte sich fast ausschließlich im Mittelfeld ab. Die ersten Ecken beispielsweise wurden in der 15. (Quelle) und 16. Minute (Buch) hereingebracht. Einen ersten Farbtupfer setzte die Unparteiische in der 19. Minute – und endlich kam auch etwas Leben ins blutleere Spiel: Ein Befreiungsschlag aus der TSV-Abwehr landete weit in der Hälfte der Quelle-Abwehr. SG-Keeper Sebastian Häunke musste in höchster Not vor zwei einschussbereiten Buchern retten, doch seine Faustabwehr war außerhalb des Sechzehners. Angelika Söder zog logischerweise Rot. SG-Trainer Thomas Adler handelte und nahm Stürmer Georgios Sotirion vom Platz und brachte Ersatzkeeper Andre Martek. Die Gäste hatten also 70 Minuten in Unterzahl vor sich. Doch die Bucher wussten mit diesem Geschenk nichts anzufangen. Keine Spur von Überlegenheit in Überzahl. Im Gegenteil: Die Quelle-Spieler machten geschickt die Räume zu und griffen die Bucher ab der Mittellinie an. Dazu kamen die miserablen Pässe der Heim-Elf, die es den Gästen leicht machte. Nur ganz, ganz wenige nennenswerte Torchancen erspielten sich beide Teams. Bis zur Pause blieb es beim 0:0, und die Erkenntnis, dass die zwar jungen, aber sehr gut ausgebildeten Fürther Quelle-Spieler cleverer agierten, als die erfahrenen, eingespielten Bucher!
Chronologie der Roten Karte: Quelle-Keeper Sebastian Häunke spielte weit vor dem Sechzehner den Ball mit der Hand, um vor den Buchern zu retten, worauf der Unparteiischen Angelika Söder keine Wahl blieb, und Rot ziehen musste
Christian Dotterweich
Offensichtlich wurde den Buchern nach dem Halbzeit-Tee bewusst, dass sie eigentlich einen Mann mehr auf dem Feld hatten. Mit mehr Präsenz und Druck kamen sie nun vor das Quelle-Tor und erzwangen sich regelrecht das 1:0: Christian Örtel brachte über rechts den Ball quer auf Sturmführer Ude Brehm. Der verpasste jedoch kläglich. Hinter ihm lauerte aber André Förster, der aus wenigen Metern einschob. Aber auch da mit Glück, da der Ball erst vom Pfosten ins Tor sprang (49.). Und nur eine Minute später hätte Förster den Sack zumachen müssen, doch konnte er – wiederum ungehindert – seinen Kopfball aus drei Metern nicht im Tor untersetzen. Noch zwei weitere Chancen ließen die Bucher in ihrer stärksten Phase ungenutzt – und wurden dafür sauber bestraft. Nur sechs Minuten nach dem Führungstreffer glich der Gast aus, als einer der besten Quelle-Spieler, Captain und Innenverteidiger Dominik Wellhöfer, einfach mal mit aufrückte und aus halblinker Position mit einem Aufsetzer aus 25 Metern ausglich. Nicht nur der Rückstand war aufgehoben, auch die Partie wurde damit wieder auf Null gestellt. Denn die Bucher standen wieder hilf- und ideenlos vor der schwierigen Aufgabe, das Spiel zu gestalten. Die Unkonzentriertheiten des TSV und das mangelnde Engagement rächten sich bitterböse. Zehn Minuten vor dem Ende – die Fürther blieben trotz Unterzahl absolut auf Augenhöhe – zeigte die Unparteiische sofort auf den Elfer-Punkt. Vorausgegangen war das dumme Foul von Thomas Reichel an Volkan Avci im Sechzehner. Michael Gambel nutzte die Gunst der Stunde. In den Schlussminuten hatten es die Bucher Jungs dann urplötzlich eilig, doch die Zeit und das eigene Unvermögen standen im Weg. Ein verdienter Sieg der Gäste gegen pomadige Hausherren.
Spielbericht eingestellt am 15.04.2012 20:02 Uhr